90min
·13 luglio 2025
Kollektives Gesamtversagen - Die Noten zur EM-Klatsche gegen Schweden

In partnership with
Yahoo sports90min
·13 luglio 2025
"Jetzt sind wir am Boden, wir werden aber wieder aufstehen", erklärte Bundestrainer Christian Wück unmittelbar nach Abpfiff des letzten EM-Gruppenspiels gegen Schweden. Dabei gingen die DFB-Frauen mit 1:4 ordentlich baden und das obwohl in der Anfangsphase eigentlich alles für das deutsche Team sprach: Gute Passqualität und der Führungstreffer von Brand in der siebten Minute machten Hoffnung, dass der Gruppensieg hier nicht allzu weit weg erscheint - falsch gedacht.
Fünf Minuten später glich Stina Blackstenius aus, bevor Smilla Holmberg slapstick-artig die Schwedinnen in Führung brachte. Dann ging es bergab: Carlotta Wamser versuchte sich in der 32. Minute als Torfrau, kassierte dafür die rote Karte und den anschließenden Elfmeter versenkte Fridolina Rolfö souverän. In Unterzahl und gegen einen Rückstand taten sich die DFB-Frauen sichtlich schwer. In die Partie fanden sie ohnehin nicht mehr, da machte dann das 1:4 durch Hurtig kurz vor Ende des Spiels auch keinen Unterschied. Die Spielerinnen in der Einzelkritik.
Während Torfrau Ann-Katrin Berger in den Spielen zuvor ihrer Abwehr noch souverän den Rücken stärken konnte, strahlte sie gegen Schweden eine ungewöhnliche Unsicherheit aus und wirkte regelrecht gehemmt. Ob das an den öffentlichen Diskussionen rund um ihr risikofreudiges Spiel lag? Wie dem auch sei: Beim ersten Gegentor von Blackstenius sah Berger extrem unglücklich aus. Dem folgten dann mehrere gravierende Fehlpässe, die von den Schwedinnen glücklicherweise nicht ausgenutzt werden konnten. Vom Fels in der Brandung war in diesem Spiel leider nichts zu sehen.
Bewertung: 2/10
Der Pechvogel des Spiels war Carlotta Wamser: Die meisten werden sich vor allem an ihre Klärungsaktion auf der Torlinie erinnen, bei der sie den Ball mit der Hand wegfaustete. Ein unglücklicher Reflex, der den DFB-Frauen viele Steine in den Weg legte. Besonders bitter ist diese Rote Karte, wenn man bedenkt, dass Carlotta Wamser in der vorherigen halben Stunde eine der besten deutschen Spielerinnen auf dem Rasen war. Schon die ersten zwei Aktionen gegen Star-Spielerin Fridolina Rolfö gelangen der 21-Jährigen, mehrere Hereingaben fanden den Kopf von Schüller und Carlotta Wamser war es, die durch ihren Laufweg und den perfekt getimten Ball auf Jule Brand den Führungstreffer einleitete.
Bewertung: 4/10
Auch Janina Minge konnte die Leistung der deutschen Frauennationalmannschaft nicht durch individuelle Qualität aufbessern. Im späteren Verlauf des Spiels fand die Kapitänin zwar besser in die Zweikämpfe, viel konnte sie den Schwedinnen aber auch nicht entgegensetzen. Zwar war Minge nicht die größte Schwachstelle der DFB-Frauen, dennoch war auch ihre Performance weit unter dem, was sie eigentlich imstande ist, zu leisten.
Bewertung: 3/10
Rebecca Knaak wirkte schlichtweg überfordert mit der schwedischen Offensive. Beim Ausgleich von Rolfö orientierte sie sich das gewisse Müh zu weit nach rechts und ließ der Barca-Stürmerin so zu viel Platz. Die Schwedinnen liefen oftmals über die Deutschlands linke Abwehrseite an und machten scheinbar das Duo Knaak & Linder als Schwachstelle der deutschen Defensive aus. Nach all den bisherigen drei Spielen bleibt aber vor allem das Tempodefizit von Knaak, das im Viertelfinale eine große Gefahr birgt. Nach einer Halbzeit war dann auch Schluss für die Innenverteidigerin und Kathrin Hendrich kam in die Partie.
Bewertung: 3/10
Anfangs konnte Sarai Linder durch eine deutlich offensivere Spielweise als noch zuletzt überzeugen. Doch relativ schnell wurde klar, dass die Außenverteidigerin gegen Schweden keinen guten Tag erwischte. Ihre Gegenspielerin Kaneryd hatte leichtes Spiel gegen Sarai Linder, die nicht nur von der Geschwindigkeit her, sondern auch vom Stellungsspiel und dem Defensivverhalten ihren den Schwedinnen nichts entgegensetzten konnte. Schweden nutzte genau diese Schwachstelle aus und startete einen Angriff nach dem nächsten über Linders Seite.
Bewertung: 2/10
Senß viel abermals vor allem durch ihren engagierten Einsatz und die unkonventionelle Spielweise auf: Dennoch gewann sie nur vier der elf Bodenduelle gegen die Schwedinnen. Im Spielaufbau fehlte auch von Elisa Senß die nötige Ruhe. Schöne Seitenverlagerungen wie in der 17. Minute auf Wamser funktionierten nur selten.
Bewertung: 4/10
Zwei Mal rettete Sjoeke Nüsken durch ein Tackling in letzter Sekunde vor einem weiteren Nackenschlag. Doch auch von der Chelsea-Spielerin kam gegen Schweden einfach zu wenig. Es fehlte besonders nach dem ersten Gegentor an Passqualität und kreativen Ideen, um die Partie hier in eine andere Richtung zu lenken.
Bewertung 4/10
Etwas überraschend rückte Laura Freigang für die in den letzten Spielen eher blassen Linda Dallmann in die Startelf. Doch auch die Frankfurterin konnte genau wie ihre bayerische Kollegin nicht überzeugen. In den ersten 15 Minuten machte Freigang zwar viele Wege und verschaffte ihren Mitspielerinnen dadurch Raum, am Ball selbst war die 27-Jährige aber selten zu sehen. Nach einer Halbzeit war dann auch schon wieder Schluss für Laura Freigang.
Bewertung: 3/10
Brand war noch eine der aktivsten Spielerinnen der DFB-Frauen. Vor allem in der guten Phase der Deutschen war es eben oft die Flügelspielerin, die für gefährliche Aktionen sorgte - sei es durch Tempodribblings über den Flügel oder Hereingaben in die Box. Letztendlich belohnte sie sich dann ja auch mit ihrem Tor. Doch auch Brand passte sich der kollektiven Abwärtsspirale an und konnte im späteren Verlauf keine Akzente mehr setzen - was ja generell in Unterzahl für die Offensive schwer ist.
Bewertung: 5/10
Bühl stand wieder aufgrund vieler Aktionen zu Beginn im Fokus. Die Bayern-Stürmerin sucht die Eins-gegen-eins Duelle und nimmt oftmals viel Verantwortung auf sich. Zeitweise half Bühl auch bei Sarai Linder aus und gewann mehr defensive Laufduelle als die Außenverteidigerin. Gegen Ende versuchte die 24-Jährige mehr, das Zepter in die Hand zu nehmen, doch auch da schien eher Frust als Wille dabei zu sein.
Bewertung: 4/10
Nach zwei Minuten setzte Schüller ein Ausrufezeichen, indem sie einen Abschluss per Volley über den schwedischen Kasten setzte. Das war dann aber auch mit die einzige auffällige Aktion, die Lea Schüller dem Spiel zu bieten hatte. Aufgrund der sehr konstruktiven Spielweise der DFB-Frauen wurde sie fast gar nicht in Szene gesetzt. In der 63. Minute bekam die Mittelstürmerin dann eine Verschnaufpause und machte Platz für Giovanna Hoffmann.
Bewertung: 3/10
Ganz okay war mitunter die Leistung von Sydney Lohmann, die zur Halbzeit für Laura Freigang in die Partie kam. Lohmann war eine der Spielerinnen, bei der man merkte, dass sie die Partie unbedingt doch drehen wollte - viele andere schienen sich da schon aufgegeben zu haben. Doch auch die ehemalige Bayern-Spielerin konnte in einer Halbzeit keine Bäume rausreißen.
Bewertung: 4/10
Viele hätten Kathrin Hendrich gerne schon zu Beginn auf dem Rasen gesehen, Anfang der zweiten Halbzeit war es dann so weit. Die erfahrene Verteidigerin war einer der Gründe, wieso in der zweiten Hälfte nur ein Tor mehr gefallen ist. Hendrich gewann souverän alle acht ihrer Bodenduelle und überzeugte auch mit einer Passqualität von 92 Prozent - ein Hoffnugnssschimmer in sonst eher dunklen 90 Minuten.
Bewertung: 6/10
Es war eine sehr undankbare Partie für Offensivspielerinnen. Das musste auch Giovanna Hoffmann erleben. Lediglich sieben Mal berührte die Leipzigerin das Leder, Chancen kreierte sie keine.
Bewertung: Ohne Bewertung
Die Torschützenkönigin der Bundesliga sammelte gegen Schweden ihre ersten Minuten des Turniers.
Ohne Bewertung
Ohne Bewertung
Weitere News zur Frauen-EM lesen:
Live
Live
Live
Live
Live
Live