SchalkeTOTAL
·15 novembre 2024
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·15 novembre 2024
Am Samstag steht Schalke 04 vor einer entscheidenden Mitgliederversammlung – die Vereinsführung muss sich der Wut der Fans stellen. Doch nicht nur sportlich geht es bergab: Auch die finanziellen Probleme des Traditionsklubs spitzen sich zu.
Der FC Schalke 04 steht nicht nur sportlich am Abgrund, sondern auch in finanzieller Hinsicht vor einer existenziellen Krise. Dies wird die Mitgliederversammlung am Samstag (11:04 Uhr) in der Arena deutlich machen. Die Vereinsführung um Aufsichtsratschef Axel Hefer sowie die Doppelspitze Matthias Tillmann und Christina Rühl-Hamers müssen sich angesichts der anhaltenden Misserfolge vor den Mitgliedern verantworten.
Ex-Trainer Peter Neururer fasst die Situation im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (SID) in aller Deutlichkeit zusammen: „Die Situation ist dramatisch. So, wie es im Augenblick läuft, darf es nicht weitergehen. Es geht nicht nur sportlich in die falsche Richtung.“ Schalke dümpelt erneut im Tabellenkeller der 2. Bundesliga, und die finanziellen Belastungen sind trotz rigoroser Sparmaßnahmen kaum zu stemmen.
Im Fokus steht Vorstandschef Matthias Tillmann, der seit Jahresbeginn im Amt ist und mit viel Macht ausgestattet wurde. Die Verpflichtung von Marc Wilmots als Sportdirektor und das umstrittene Festhalten mit dem inzwischen entlassenen Trainer Karel Geraerts gehören zu den größten Fehlern der vergangenen Monate. Auch der neue Trainer Kees van Wonderen konnte bisher kaum überzeugen. „Wer kommt auf die Idee, dass er das Richtige für Schalke ist?“, fragt Neururer kritisch.
Besonders heftig wird die Situation im Hinblick auf die Neuzugänge: Von 15 neuen Spielern, die unter Kaderplaner Ben Manga geholt wurden, hat sich nur der Torjäger Moussa Sylla als Verstärkung erwiesen. Peter Neururer nennt die Arbeit von Manga „grauenhaft schlecht“ und kritisiert, dass zu viel auf „Potenzial und Zukunft“ gesetzt wurde, anstatt sofort Verstärkungen zu holen.
Neben der sportlichen Krise kämpft der Verein auch mit einer enormen Verschuldung. Schalke ist weiterhin mit 162 Millionen Euro verschuldet, und das negative Eigenkapital hat sich auf 104 Millionen Euro erhöht. Sollte sich dieser Wert bis Jahresende nicht um mindestens fünf Prozent verringern, droht ein Punktabzug in der kommenden Saison. Eine Lösung könnte die geplante Fördergenossenschaft bieten, bei der Mitglieder Anteile an der Arena kaufen sollen, um frisches Geld in die Kassen zu spülen und „Altlasten abgebaut“ zu werden.