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·9 settembre 2025
Medien zur jüngste Transferpolitik des BVB: „Ausdruck einer fehlenden Idee“

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·9 settembre 2025
Der BVB-Experte von Spox heißt Jochen Tittmar, welcher regelmäßig ausführliche Einschätzungen zum Geschehen beim Finalisten der Champions League von 2024 abgibt. Die aktuellste Version davon hat es mal wieder in sich, denn Tittmar spart nicht mit Kritik an den Verantwortlichen von Borussia Dortmund.
Thema ist die jüngst zu Ende gegangene Transferperiode, in der der BVB erst einmal Jobe Bellingham für viel Geld verpflichtet – und dann lange untätig blieb, was Neuzugänge betrifft. Erst kurz vor Toresschluss wurde der Club, der sich immer noch als eigentliche Nummer 2 in Deutschland sieht, wieder aktiv. Immerhin wurden einige im Unterhalt teure Spieler abgegeben, dazu 40 Millionen für Jamie Gittens erlöst.
Dennoch: Angefangen bei der Titulierung des BVB-Gebarens als „merkwürdig“ über die Formulierung von „platten Aussagen“ dazu von Lars Ricken bis zu des Pudels Kern, der da schlicht eine „fehlende Idee“ bezüglich der Vorgehensweise sei, weiß der Leser gleich zu Beginn des Textes, welche Richtung dieser einschlägt.
Lars Ricken hatte in der Vorwoche die Transferentscheidungen als so gelungen bezeichnet, dass man nun einen besseren Kader als in der Vorsaison besitze. Mehr könne man nicht machen, denn die wirtschaftlichen Möglichkeiten seien damit ausgeschöpft.
Tittmar stellt dem gegenüber, dass der Kader in Wahrheit nahezu identisch mit jenem ist, der in der vergangenen Saison „zu 80 Prozent schlecht“ spielte. Einzig der Schlussspurt sei gelungen und dies unter gerne übersehener gütiger Mithilfe der Konkurrenz.
Foto: IMAGO
Weiterhin schleppe man dieselben Baustellen mit sich herum wie im Vorjahr. Profis wie Julian Brandt, Emre Can oder Nikla Süle seien enorm gut bezahlt, lieferten die dafür gewünschte Leistung aber nicht konstant ab. Ihr hohes Salär beim BVB machte eine Weitervermittlung so schwer, dass sie bei keinem der genannten gelang.
Zudem habe man den Kader so zusammengestellt, dass er den Wünschen von Trainer Niko Kovac entspricht. Das sei nicht verwerflich, angesichts der geringen Verweildauer von Trainern bei Borussia Dortmund seit dem Ende der Ära Klopp aber riskant. Zumal Kovac selbst bisher nirgendwo gezeigt hatte, dass er selbst es schafft, eine Mannschaft dauerhaft zu verbessern, meist nach weniger als zwei Jahren wieder gehen musste.
Attraktiv sei Kovac‘ Fußball bisher nur selten gewesen, weshalb Rickens Kommentare dazu, welchen Fußball der BVB spielen wolle, „vage und platt“ klängen. „Kämpfen und malochen“ wolle man, aber auch für „Spektakel sorgen“. Darin manifestiere sich eine Schwäche des BVB, die er ebenfalls schon länger nicht abzustellen wisse: dass dem BVB eine fußballerische Identität fehlt.
Weitere Gedanken zur nicht optimalen Zusammensetzung des Kaders – Stichwort Polyvalenz vs. Spezialisten – fügt Tittmar zu einem Gesamtbild des BVB zusammen, das Zweifel sät, ob der Kader tatsächlich gegenüber den letzten beiden, schwachen Saisons eine Verbesserung erhielt.