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·8 luglio 2025

„Mentalitätssieg“ der DFB-Frauen: Wück lobt Willen und Einsatz

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Die DFB-Frauen haben auch ihr zweites Spiel bei der EM gewonnen. Das Team von Bundestrainer Christian Wück drehte in einer besseren zweiten Halbzeit einen Rückstand gegen Dänemark — und hat nun eine Hand am Viertelfinal-Ticket.

Wie gegen Polen: Die zwei Hälften der DFB-Frauen

Christian Wück wusste: Das 2:1 gegen das Nachbarland war ein „Mentalitätssieg.“ Die dänische Mannschaft hatte die spielerisch dominanten DFB-Frauen phasenweise vor große Probleme gestellt. Laut Wück musste das deutsche Team in der ersten Halbzeit „drei Nackenschläge“ einstecken. Nach einem aberkannten Tor von Klara Bühl (18., Videoschiedsrichter entschied auf aktive Abseitsstellung von Nüsken) gingen die Dänninen durch Amalie Vangsgaard überraschend in Führung (26.). Die Stürmerin von Juventus Turin profitierte von gleich mehreren Fehlern der deutschen Defensive. Auch in der Folge wiesen die DFB-Frauen vor allem im Zweikampfverhalten Schwächen auf.


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Der dritte „Nackenschlag“ folgte in Minute 37: Ein möglicher Handelfmeter für Deutschland wurde nach einer weiteren VAR-Überprüfung ebenfalls zurückgenommen. Die Dänin Thörgensen hatte den Ball zwar eindeutig mit der Hand gespielt, allerdings außerhalb des Strafraums. Für den Spielfluss keine leichten Situationen. „Wenn man bereit ist für einen Elfmeter und er wird zurückgenommen. Wenn man ein Tor schießt, eigentlich schon jubelt, sich aufstellt und es wird zurückgenommen. Das macht was mit einer Mannschaft“, nahm Wück die DFB-Frauen in Schutz.

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Der VAR hatte viel zu tun. Foto: Daniela Porcelli/Getty Images

Doch sein Team konnte auch eine Drangphase gegen Ende des ersten Durchgangs nicht nutzen. Die ersten 45 Minuten waren von den erwähnten „Nackenschlägen“, aber auch einer durchwachsenen Leistung geprägt. Es brauchte — wie schon gegen Polen (2:0) — eine aktivere und deutliche bessere zweite Halbzeit. Tore von Sjoeke Nüsken (56., Foulelfmeter) und Lea Schüller (66.) brachten die DFB-Frauen schließlich auf die Siegerstraße.

Wichtige Mentalität und die Rolle von Gwinn

Es war ein verdienter Arbeitssieg, der neben einigen Schwachstellen auch Stärken der deutschen Frauen unterstrich. Das wichtigste „Learning“ des Spiels sei die „Mentalität“ gewesen, sagte Wück gegenüber der „ARD“. „Ich rechne der Mannschaft unheimlich hoch an, wie sie zurückgekommen ist und wie viel Willen und Einsatz sie gezeigt hat, um dieses Spiel zu gewinnen“, lobte der 52-Jährige. Daran hatte auch die verletzte Giulia Gwinn einen großen Anteil.

Die etatmäßige Kapitänin, die nach einer im Auftaktspiel erlittenen Innenbandverletzung für die restliche EM ausfällt, habe der Mannschaft vor dem Spiel „noch bewegende Worte geschrieben. Mir war klar, dass das Team alles versuchen wird, das Spiel für sie zu gewinnen“, so Wück. Der Jubel nach Lea Schüllers goldenem Tor mit einer „GG7“-Geste an die 26-Jährige bestätigte dies. In Abwesenheit der Spielführerin finden sich im Team gleich mehrere Spielerinnen, die für sie und die Mannschaft vorangehen wollen.

Sjoeke Nüsken übernahm die Rolle der Elfmeterschützin, die zuvor Gwinn innehatte. Dies sei keine Entscheidung des Bundestrainers gewesen, wie er nach dem Spiel verriet. „Es war ihre Entscheidung, dass sie den Elfmeter im Sinne der Mannschaft übernimmt“, sagte Wück. In Herzogenaurach hatte er Strafstöße zweimal aktiv trainieren lassen, die Bestimmung einer Schützin nach Gwinns Ausfall jedoch seinem Team überlassen. „Wir haben heute Morgen mit der Mannschaft gesprochen und ihnen gesagt, sie sollen sich Gedanken darüber machen, wer sich gut fühlt und bereit ist. Es zeichnet Sjoeke aus, dass sie die Verantwortung übernimmt und zeigt, dass das Mannschaftsgefüge stimmt“, hob Wück hervor.

Flanken weiterhin ein Problem

Trotz des Comebacks gab es spielerisch jedoch noch Luft nach oben. Wück hatte bereits nach dem Auftaktspiel die mangelnde Präzision bei Pässen, insbesondere aber bei Flanken über die Flügel kritisiert. Auch gegen Dänemark sind viele Hereingaben versandet. Die Anzahl der Flanken pro Spiel stimme mittlerweile, lobte der Bundestrainer den Fortschritt, „aber wir werden jetzt sicherlich daran arbeiten, dass die Präzision und das Einlaufverhalten besser werden.“

Auch die Einbindung von Mittelstürmerin Lea Schüller gestaltete sich in beiden Partien schwierig. Die Angreiferin des FC Bayern blieb größtenteils blass — konnte aber dennoch beiden Spielen mit einem Tor ihren Stempel aufdrücken. „Ich weiß auch nicht, was mit Lea los ist“, gab Wück zu, vermutet aber auch das Erfolgsrezept zu kennen: „Ich glaube, sie merkt, wenn wir überlegen, ob wir sie auswechseln. Dann macht sie noch ein Tor und geht danach raus.“ Es zeichnet eine „Torjägerin, wie sie eine Mannschaft braucht“ aus, im Spiel weniger präsent zu sein und in den wichtigen Moment zu treffen. Eine Rolle, die Lea Schüller bei dieser Europameisterschaft bisher tadellos interpretiert hat.

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Letztlich hat es doch „geschüllert.“ Foto: Daniela Porcelli/Getty Images

DFB-Frauen mit einem Bein im Viertelfinale

Das zweite EM-Gruppenspiel der DFB-Frauen war sicherlich kein fehlerfreies, zeigte aber erneut vielversprechende Ansätze. Die deutsche Mannschaft würde gerne nach Basel zurückkehren, wenn dort das Endspiel stattfinden wird. Bis dahin ist es jedoch noch ein weiter Weg. Eine erste Hürde kann aber schon auf der Couch geschafft werden: Sollte der dritte Gruppengegner Schweden gegen Polen nicht verlieren, wäre Deutschland vorzeitig für das Viertelfinale qualifiziert.

Ob die Mannschaft dann bereits sicher unter den ersten Acht steht oder nicht: Im letzten Gruppenspiel gegen Schweden sollen einige Schwächen ausgemerzt und eine gute Grundlage für den weiteren Turnierverlauf gelegt werden. Doch das Hauptziel ist klar: „Wir wollen Gruppenerster werden, da legen wir jetzt den Fokus drauf“, so Wück. Auch die verletzte Giulia Gwinn wird in Zürich wieder bei der Mannschaft sein und als „größter Fan“ zuschauen. Vielleicht ein gutes Omen für das Team, das sich bisher vor allem durch seine Geschlossenheit auszeichnete.

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Deutschland bei der Frauen-EM 2025: Guter Zusammenhalt auf und neben dem Platz. Foto: Daniela Porcelli/Getty Image

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