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·2 dicembre 2025

Mitten im Ukraine-Krieg schreibt Arda Turans Schachtjor Donezk Geschichte

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Schachtjor Donezk im Schatten des Krieges auf Europas Bühne

Während in der Ukraine weiterhin Krieg herrscht, hat Schachtjor Donezk unter seinem Arda Turan in Europa ein besonderes Kapitel aufgeschlagen. Vor dem Duell mit den Shamrock Rovers stand nicht nur die sportliche Ausgangslage in der UEFA Europa Conference League im Fokus, sondern auch die emotionale Rede des türkischen Trainers über den Alltag im Kriegszustand. Turan bereitet seine Mannschaft auf Spiele vor, die weit mehr sind als nur Fußball – und liefert gleichzeitig sportlich einen der größten Erfolge der jüngeren Vereinsgeschichte.

In der Conference League hält Schachtjor Donezk seine Gruppe fest unter Kontrolle, liegt in der Tabelle nach vier Partien mit neun Punkten auf dem vierten Platz in der Ligaphase und hat sich mit starken Auftritten von der Konkurrenz abgesetzt. Vor allem wirtschaftlich hat der Klub unter Turan einen großen Sprung gemacht: Im europäischen Einnahmenranking der Conference League hat Donezk durch seine Ergebnisse einen klaren Vorsprung herausgearbeitet und zeigt, dass auch im Ausnahmezustand professionelle Arbeit Früchte trägt.


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Der Erfolg bekommt dadurch besondere Bedeutung, dass Reisen, Trainingsbedingungen und Alltag für den Verein seit Ausbruch des Krieges massiv erschwert sind. Genau diesen Kontext machte Arda Turan vor der Partie gegen Shamrock Rovers eindringlich deutlich – und setzte damit ein Zeichen, das weit über das Spielfeld hinaus in der internationalen Fußballöffentlichkeit wahrgenommen wurde.

Arda Turans bewegende Worte über Krieg, Reisen und ukrainischen Alltag

Vor dem Conference-League-Spiel sprach Arda Turan ausführlich über die Belastungen, denen seine Mannschaft ausgesetzt ist, und darüber, was ihn an der Haltung der Menschen in der Ukraine beeindruckt. Der Trainer wollte dabei bewusst nicht in erster Linie die negativen Aspekte hervorheben, sondern die Stärke und Resilienz des Landes betonen. Gleichzeitig schilderte er eindrücklich, unter welchen Bedingungen Schachtjor reisen und spielen muss.

Turan sagte unter anderem: „Ich möchte nicht über die Negativität sprechen. Zunächst möchte ich meinen Spielern ‚Danke‘ sagen. Warum? Wir sind 16 Stunden gereist! 16 Stunden. Hier ist alles perfekt organisiert. Wir haben einen tollen Bus, ein tolles Flugzeug, aber wir sind nach einer 16-stündigen Reise hier. Für eine Fußballmannschaft ist so etwas schwer.“ Er erklärte, dass das morgendliche Aufwärmen und das folgende Training nach einer derart langen Reise alles andere als normal seien: „Das spezielle Training ist nicht unser übliches Training, denn am Ende von 16 Stunden – das ist eine sehr schwierige Reise für uns.

Besonders bewegend war Turans Blick auf die Menschen im Land, in dem sein Team beheimatet ist. „Andererseits schauen wir immer auf das Positive. Wo habe ich das gelernt? Von diesen Leuten. Ukrainer. Wenn es in der Ukraine zu Explosionen kommt, wenn Raketen und unbemannte Luftfahrzeuge fliegen, leben die Menschen weiter. Ich habe großen Respekt vor ihnen.“ Er betonte, dass er auf Wunsch hunderte negative Momente aufzählen könnte, sie sich aber bewusst für einen anderen Fokus entschieden hätten: „Wir betrachten das Positive.

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Appell an Weltpolitiker und klare Botschaft an die Kinder des Krieges

In seiner Antwort ging Arda Turan noch weiter und wandte sich direkt an die politische Weltbühne. Er betonte, dass es die Kinder seien, die unter den Folgen des Krieges am meisten leiden. „Ich möchte an alle Staats- und Regierungschefs der Welt appellieren. Trump, vielleicht Putin, vielleicht Erdogan, vielleicht Selenski. Für Kinder ist es jetzt schwer. Kinder müssen an Krieg denken.“ Mit diesen Worten machte er deutlich, dass die Normalität in der Ukraine längst verschoben ist – selbst für die jüngste Generation.

Der Trainer schilderte, wie er die Situation in der Hauptstadt erlebt hat: „Wenn Sie eine Nacht in Kiew verbringen, möchten Sie nicht über Fußball sprechen, aber diese Menschen leben jeden Tag unter diesen Bedingungen. Ich habe großen Respekt vor ihnen.“ Turan verknüpfte seine Botschaft mit einer persönlichen Liebeserklärung an Land und Team. „Ich liebe das ukrainische Volk. Ich liebe meine Spieler. Es spielt keine Rolle, ob sie gewinnen und verlieren. Ich bin für sie da. Ich habe auch das Gefühl, dass die Ukrainer meine Familie sind.“ Zum Abschluss bedankte er sich beim Fragesteller, weil ihm das Thema emotional so wichtig sei.

Mit dieser Rede gelang es Arda Turan, die sportliche Ebene kurzzeitig komplett zu verlassen und die Realität eines Landes im Krieg aus der Perspektive eines Trainers zu schildern, der dort arbeitet, lebt und reist. Seine Worte fanden in der europäischen Berichterstattung große Beachtung und verstärkten den Eindruck, dass Schachtjor Donezk in der aktuellen Situation weit mehr als ein Fußballklub ist.

2:1 gegen Shamrock Rovers und Spitze im Einnahmenranking der Conference League

Auf dem Platz bestätigte Schachtjor Donezk die emotionale Vorarbeit seines Trainers. Beim Auswärtsspiel in Irland blieb das ukrainische Team konzentriert und setzte sich bei den Shamrock Rovers mit 2:1 durch. Der Sieg war nicht nur ein weiterer sportlicher Schritt in Richtung K.-o.-Phase, sondern hatte auch wirtschaftlich große Auswirkungen: Mit diesem Erfolg setzte sich Schachtjor an die Spitze der Einnahmenrangliste der UEFA Europa Conference League.

Nach den bislang absolvierten Spielen kommt Schachtjor Donezk in dieser Saison auf rund acht Millionen Euro Einnahmen und ist damit aktuell das umsatzstärkste Team des Wettbewerbs. Prämien aus Siegen, Punkteboni und Startgelder summieren sich zu einem Betrag, der im Kontext der schwierigen Rahmenbedingungen besonders hoch einzuschätzen ist. Gerade für einen Klub, der seine Heimspiele nicht unter regulären Bedingungen austragen kann, ist diese Einnahmenstruktur ein zentrales Standbein für die kurzfristige und mittelfristige Zukunft.

Die Leistung von Schachtjor Donezk, das von Arda Turan im Schatten des Krieges auf jede Partie vorbereitet wird, stieß in der Ukraine auf große Resonanz. Medien und Fans begrüßten den Erfolg als Symbol dafür, dass der ukrainische Fußball auch in Zeiten massiver Belastungen konkurrenzfähig bleibt und auf internationaler Bühne ein Gesicht des Widerstands und der Resilienz darstellt.

Warum Schachtjors Erfolg weit über Zahlen und Tabellen hinausgeht

Die Geschichte von Schachtjor Donezk in dieser Conference-League-Saison lässt sich nicht allein mit Statistiken beschreiben. Ja, die Einnahmen von rund acht Millionen Euro und die Führungsposition im wirtschaftlichen Ranking sind messbare Erfolge. Und ja, der 2:1-Sieg bei den Shamrock Rovers bringt den Klub sportlich in eine ausgezeichnete Ausgangsposition. Doch entscheidend ist, was dahintersteht: eine Mannschaft, die über 16 Stunden reist, um überhaupt rechtzeitig zur Partie anzukommen, und ein Trainer, der seine Spieler in einem Alltag voll Luftalarm, Raketenangriffen und Unsicherheit begleitet.

Genau daraus speist sich die besondere Symbolkraft dieser Geschichte. Arda Turan definiert den Erfolg seiner Mannschaft nicht nur über Siege und Tabellenplätze, sondern über Haltung, Zusammenhalt und den Respekt vor den Menschen in der Ukraine. Dass seine Worte weltweit Aufmerksamkeit fanden und Schachtjor sportliche Bilanz parallel dazu immer stärker wurde, macht aus dieser Conference-League-Kampagne mehr als nur eine erfolgreiche Saison – es ist ein Kapitel, das zeigt, wie Fußball selbst unter extremen Bedingungen Hoffnung, Identität und Stolz transportieren kann.

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