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·18 dicembre 2025

Müsel im Interview: "Habe nicht vor, schlagartig die Flucht zu ergreifen"

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Hinter Torben Müsel und Rot-Weiss Essen liegt die schon jetzt beste Halbserie in der Drittliga-Historie des Traditionsclubs von der Hafenstraße. Im Interview mit liga3-online.de spricht der Mittelfeldmann über die Spiele, die das Team nachhaltig stärker gemacht haben, sowie seinen größten Kritiker und eine mögliche Vertragsverlängerung.

"Schon jetzt sind wir stolz"

liga3-online.de: Einen Spieltag vor der Winterpause mischt RWE im oberen Tabellendrittel mit und liegt in Schlagdistanz zu den direkten Aufstiegsplätzen. Wie fällt Ihr Fazit zur Halbserie aus, Torben Müsel?


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Torben Müsel: Recht positiv, wobei wir eher in Etappenziele mit Abschnitten in mehreren Wochen denken. Schon jetzt sind wir stolz, durch eine gewisse Konstanz mit nunmehr 31 Punkten die beste Halbserie in der Drittliga-Historie von RWE gespielt zu haben. Jetzt geht es noch darum, unseren Fans gegen Ulm noch ein schönes Weihnachtsgeschenk im eigenen Stadion dazulassen.

Gab es ein bestimmtes Spiel oder Ereignis, das die Mannschaft nachhaltig stärker gemacht hat?

Da gibt es mehrere Ereignisse, die auch im ersten Moment sehr ernüchternd wirken. Sprich: Die Heim-Niederlage gegen Alemannia Aachen oder der brutale Rückschlag in Mannheim. Welche Reaktionen wir dann in der jeweiligen Woche darauf gezeigt haben, zeigt klar, dass wir als Mannschaft eine gewisse Unruhe aushalten können. Speziell denke ich da an den 3:1-Erfolg gegen eine spielerisch sehr starke Hoffenheimer U23.

Sie stammen aus einer waschechten Fußballer-Familie: Ist Ihr Papa Harald Müsel der Typ Spielervater, der immer das Haar in der Suppe findet?

Ja, diese Beschreibung klingt nach meinem Vater (schmunzelt). Er weiß, wie er mich mit Kleinigkeiten oder einzelnen Aktionen gezielt triggern kann. Dennoch haben wir die gleichen Ansichten über Fußball. Mein Vater war seit Kindesbeinen mein Idol und ist es noch heute.

Derweil kickt Bruder Sören Müsel für den Bezirksligisten SV Obersülzen. Wird es kompliziert, über die die anstehenden Weihnachtsfeiertage andere Themen als Fußball zu finden?

Wenn ich über die Feiertage etwa drei Stunden zu den Eltern in die Pfalz fahre, kommen mir ganz automatisch auch andere Dinge in den Kopf. Zumal wir noch ein neues Familienmitglied im Gepäck haben. Mit meiner Partnerin habe ich kürzlich einen Hund aus einem Tierheim adoptiert.

Verlängerung? "Das Thema ist noch offen"

Wie schalten Sie während der eher kurzen Winterpause und dem am 5. Januar beginnenden Trainingslager generell vom Fußball-Alltag ab?

Als Fußballer hast du eine gewisse Verantwortung. Allein durch den Trainingsplan über den Winter sollte es immer im Hinterkopf bleiben. Zumindest die Zeit mit der Familie und alten Weggefährten in der Heimat hilft jedoch, das auch mal beiseite zu schieben.

Womöglich bleibt auch Zeit, die eigene Zukunft zu klären. Wie geht es mit dem zum Saisonende auslaufenden Vertrag weiter?

Im kommenden Januar bin ich seit drei Jahren an der Hafenstraße. In dieser Zeit habe ich beispielsweise in Lucas Brumme oder Jakob Golz Freunde fürs Leben gewonnen. Und ich habe nicht vor, schlagartig die Flucht aus Essen zu ergreifen. Das Thema ist aber noch offen.

Ihre Rolle im Mittelfeld ist größtenteils unumstritten. Mal agieren Sie etwas offensiver, mal zusammen mit Klaus Gjasula auf der Doppelsechs. Was schätzen Sie am meisten an Ihrem Mittelfeldpartner und Kapitän?

Viele, die Klaus Gjasula nicht persönlich kennen, sehen ihn wohl als reinen Malocher, der seine Gegenspieler oft zu Boden schickt. Seine unglaubliche Ruhe am Ball kommt da oft zu kurz. Seine Rolle und der Wert für das Team gehen über die eines reinen Leaders hinaus. Klaus ist stets der erste, der Lösungen für die Probleme auf und außerhalb des Platzes findet.

Der "Kicker" analysierte unlängst, dass RWE – trotz der viertmeisten Treffer (33) – für ganz oben ein überzeugender Neuner fehlen würde!

33 Tore und diese Verteilung auf so viele Schultern zeigen die Homogenität des Teams. Dazu stehen wir auch in der Joker-Statistik recht weit oben. Ich finde es durchaus positiv, in der Offensive nicht von einem einzigen Spieler abhängig zu sein.

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