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·19 giugno 2025
Neben Lena Oberdorf: Diese Stars verpassen die Frauen-EM

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·19 giugno 2025
Fast 30 Spielerinnen verpassten die Frauen-WM 2023 wegen Kreuzbandrissen. Es war der traurige Höhepunkt einer Verletzungsepidemie im Frauenfußball - im Vorfeld der WM verletzten sich zahlreiche Stars wie Leah Williamson, Marie-Antoinette Katoto oder Vivianne Miedema.
Glücklicherweise blieb eine solche Welle an Verletzungen für die Frauen-EM 2025 aus. Dennoch werden einige bekannte Spielerinnen das Turnier in der Schweiz verpassen - ob wegen Verletzungen oder weil sie nicht nominiert wurden.
Direkt vor den Olympischen Spielen, am 16. Juli 2024, riss sich Lena Oberdorf das Kreuzband. Elf Monate später kann die 23-Jährige wieder auf dem Rasen stehen, aber für ein Comeback auf höchstem Niveau ist es noch zu früh - Oberdorf kam diese Saison noch nicht wieder für den FC Bayern München zum Einsatz. Lange hoffte Bundestrainer Christian Wück, die Sechserin doch noch mitzunehmen - aber nach einem langen Hin und Her scheiterte das letztendlich an Oberdorfs Fitness und auch an Einwänden von Bayern, die eine weitere Verletzung von Oberdorf auf keinen Fall riskieren wollten.
Millie Bright war bei der letzten EM Englands Fels in der Brandung und hatte als Abwehrchefin maßgeblichen Anteil an dem Gewinn der Europameisterschaft auf heimischem Boden. Die 31-Jährige wird in der Schweiz jedoch nicht für die Lionesses auflaufen: Bright sagte für die EM ab, sie sei "mental und physisch an ihrem Limit" und könnte aktuell keine 100% bei England geben. Auch eine weitere Stammspielerin der EM 2022 wird nicht dabei sein: Fran Kirby wurde von Sarina Wiegman nicht für den EM-Kader berücksichtigt. Und noch eine dritte EM-Heldin fährt nicht mit: Mary Earps wurde zur Nummer zwei im englischen Tor degradiert und gab danach ihren Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt.
Ramona Bachmann lief ein Rennen gegen die Zeit, und es sah ganz so aus, als würde sie es gewinnen. Die wohl bekannteste Schweizer Spielerin wollte unbedingt pünktlich zur EM fit werden, nachdem sie diese Saison bei ihrem US-amerikanischen Klub Houston Dash nur auf wenige Minuten Spielzeit kam. Wenige Wochen vor der EM durfte sich die 34-Jährige Hoffnungen auf ein Comeback zur genau richtigen Zeit machen - dann riss sie sich das Kreuzband. Sie verpasst damit die Heim-EM, die der Höhepunkt ihrer Karriere im Nationalteam (153 Einsätze) gewesen wäre. Für den Status als Stammspielerin hätte es für Bachmann wohl wegen ihrer Fitness nicht gereicht, auch zuletzt setzte Trainerin Pia Sundhage nicht auf sie. Aber mit ihrer Erfahrung hätte sie der jungen Offensive dennoch weiterhelfen können. Bei der Schweiz verpasst neben Bachmann auch die Leipzigerin Lara Marti mit der gleichen Verletzung die EM.
Gesund wäre Wendie Renard gewesen. Aber die Reise in die Schweiz tritt die langjährige Kapitänin und Abwehrchefin Frankreichs dennoch nicht an: Trainer Laurent Bonadei nominierte die 34-Jährige nicht für die EM, genauso wenig wie die zwei anderen Routinierinnen Kenza Dali und die Rekordnationalspielerin Eugénie Le Sommer. Auf das Trio hatte Bonadei, der Frankreich vor einem Jahr übernahm, schon zuletzt weniger gesetzt - mit diesem abrupten Schritt hatten dennoch nur wenige gerechnet. Ob sich diese mutige Entscheidung für die Mitfavoritinnen Frankreich auszahlt, wird sich bald zeigen.
Die Hoffnungsträgerin von Portugal fehlt bei der EM: Kika Nazareth (ja, die Witze schreiben sich bei dem Nachnamen selber) muss mit einem Bänderriss im Sprunggelenk auf das Turnier verzichten. Nazareth schloss sich im letzten Sommer dem FC Barcelona an und kam in ihrer ersten Saison in Spanien prompt auf ordentlich Spielzeit, trotz starker Konkurrenz im offensiven Mittelfeld. Ihre Kreativität und Torgefahr wird Portugal schmerzlich vermissen.
Noch ein Kreuzbandriss: Auch Teresa Abelleira verpasst die Europameisterschaft wegen der meistverhassten Verletzung im Fußball. Die spanische Mittelfeldspielerin verletzte sich bereits im Februar. Abelleira war bei den Olympischen Spielen 2024 Stammspielerin gewesen - mit ihr fehlt Spanien einiges an Qualität im Mittelfeld, aber dort sind die EM-Mitfavoritinnen mit dem Barcelona-Trio Patri Guijarrio, Alexia Putellas und Aitana Bonmati weiter gut besetzt.
Schwedens Offensivhoffnung Rosa Kafaji verpasst die EM mit einer Fußverletzung: Die Spielerin vom FC Arsenal musste sich kurz vor dem Turnier operieren lassen und wurde so nicht nominiert - zum Bedauern von Trainer Peter Gerhardsson, der sagte, sie hätte "brillant" für sein Team sein können.
Einige Spielerinnen kehren dagegen gerade pünktlich zur Europameisterschaft zurück: Georgia Stanway beispielsweise. Die Mittelfeldspielerin vom FC Bayern München verletzte sich im Winter und bestritt anschließend kein Spiel mehr für die Münchnerinnen. Stanway steht im EM-Kader und wird wohl wieder eine Schlüsselrolle spielen. Ähnlich geht es ihrer Teamkollegin Lauren James, die zwei Monate mit einer Oberschenkelverletzung aussetzen musste, aber jetzt wieder die gegnerischen Defensiven aufwirbeln soll.
Rechtzeitig von einem Kreuzbandriss zurück kam Wales' Kapitänin Sophie Ingle - für das EM-Debüt von Wales wird sie sehr wichtig werden. Im DFB-Team war der Einsatz von Cora Zicai zwischenzeitlich fraglich, aber die Freiburger Flügelspielerin erholte sich schnell genug von ihrer muskulären Verletzung.