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·16 aprile 2025
Österreich lockt Hasenhüttl – Rose und Frank Top-Kandidaten beim VfL Wolfsburg

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·16 aprile 2025
Beim VfL Wolfsburg herrschen einmal mehr unruhige Zeiten. Fünf Niederlagen in Serie, zunehmend verunsicherte Auftritte gegen vermeintlich schwächere Gegner und interne Spannungen sorgen für Unruhe rund um die Autostadt. Im Zentrum der Kritik: Trainer Ralph Hasenhüttl. Während sportlich auf dem Platz wenig zusammenläuft, reißen die Diskussionen über seine Zukunft nicht ab – und die Liste möglicher Nachfolger wird immer länger. Ein Überblick über die aktuelle Lage und die Gerüchteküche rund um den Wolfsburger Trainerposten.
Zwar wirkt Ralf Hasenhüttl äußerlich weiterhin gefasst, doch hinter den Kulissen rumort es gewaltig. Die Niederlagen gegen Union Berlin, St. Pauli, Bochum und Heidenheim, allesamt Mannschaften mit begrenzten Mitteln, haben die Führungsriege rund um Geschäftsführer Peter Christiansen und Sportdirektor Sebastian Schindzielorz sichtlich ernüchtert. Es fehle an einem klaren Spielplan, einer einheitlichen Struktur – kurz: an einer Idee, wie man schwächere Gegner systematisch bespielt. Die Verantwortlichen zweifeln offen daran, dass der Österreicher die Mannschaft entscheidend weiterentwickeln kann.
Wie die Bild berichtet, stand Hasenhüttl zuletzt nach dem 0:3-Rückstand gegen Leipzig bereits „kurz vor der Entlassung“. Wörtlich heißt es: „In der Pause brodelte es bereits hinter den Kulissen. Ein sofortiges Aus von Hasenhüttl nach dem Spiel war nicht ausgeschlossen. Mit zwei Toren nach dem 0:3-Rückstand konnte das verhindert werden.“ Doch die Frage ist nicht mehr, ob Hasenhüttl geht – sondern wann.
Ein vorzeitiger Abschied aus Wolfsburg könnte dabei mit einer Rückkehr in die Heimat einhergehen. In Österreich mehren sich die Hinweise, dass Hasenhüttl als Nachfolger von Ralf Rangnick bereitsteht, sollte dieser seinen Posten als Nationaltrainer tatsächlich räumen. Rangnick, der bei mehreren Topklubs auf dem Zettel steht – unter anderem beim FC Bayern und bei Borussia Dortmund – wird intern beim ÖFB offenbar zunehmend kritisch gesehen. Aussagen wie die des niederösterreichischen Verbandspräsidenten Gartner („Keine Entwicklung“) oder von Interims-ÖFB-Boss Bartosch („Er ist schwierig“) zeigen: Rangnicks Rückhalt bröckelt.
Ein Nachfolger scheint bereits gefunden: Laut Sport Bild soll Ralph Hasenhüttl als neuer Teamchef feststehen. Pikant ist dabei auch ein Interview von Adi Hütter in den Salzburger Nachrichten: „Ich würde lügen, wenn ich sage, dass das nicht in meinem Hinterkopf schwebt.“ Ein öffentliches Bekenntnis, das Spekulationen Raum gibt. Gut möglich, dass der neue ÖFB-Präsident Josef Pröll am 18. Mai in Bregenz den Trainerwechsel offiziell verkündet.
Sollte Hasenhüttl Wolfsburg tatsächlich verlassen, steht ein prominenter Name ganz oben auf der Liste: Marco Rose. Der 48-Jährige ist seit seiner Trennung von RB Leipzig Anfang März ohne Verein und gilt in Wolfsburg als absolute Wunschlösung. Zwar verlief Roses Zeit in Leipzig zuletzt holprig, doch sein Engagement brachte auch Erfolge mit sich – etwa die Entwicklung junger Spieler wie Sesko und Xavi Simons sowie der Pokalsieg 2023.
Nach Sport Bild-Informationen ist Rose intern der Favorit der VfL-Verantwortlichen. Er steht für modernen, temporeichen Fußball und klare Prinzipien – genau das, was man aktuell in Wolfsburg vermisst. Allerdings ist die Konkurrenz groß und der VfL Wolfsburg soll sich bewusst sein, dass Rose schwer zu bekommen ist. Ob Rose sich zudem auf ein Projekt ohne Europapokal einlassen würde, ist fraglich.
Neben Rose kursiert auch ein weiterer, hochkarätiger Name: Thomas Frank. Der Däne, derzeit noch Trainer beim FC Brentford, steht für taktische Disziplin und eine klare Spielidee – Tugenden, die in Wolfsburg aktuell schmerzlich vermisst werden. Ein Engagement des 50-Jährigen wäre allerdings schwer zu realisieren. Frank hat sich in der Premier League einen exzellenten Ruf erarbeitet und wäre finanziell sowie sportlich ein gewagtes Unterfangen. Hintergrund zu Thomas Frank: Thomas Frank, geboren am 9. Oktober 1973 im dänischen Frederiksværk, ist seit vielen Jahren ein fester Bestandteil des englischen Fußballs. Nachdem er in seiner Heimat als Trainer gewirkt hatte, führte ihn sein Weg 2016 zum FC Brentford, wo er zunächst als Assistenztrainer fungierte und zusätzlich als Bindeglied zwischen Nachwuchs- und Profimannschaft tätig war. Im Oktober 2018 rückte Frank nach dem Abgang von Dean Smith zum Cheftrainer auf – sein Einstand verlief holprig, doch mit einem stabilen Saisonverlauf brachte er Brentford zurück in ruhigeres Fahrwasser. Besonders in der darauffolgenden Spielzeit 2019/20 überzeugte das Team mit einem dynamischen Offensivstil, getragen vom sogenannten BMW-Sturmtrio – Benrahma, Mbeumo und Watkins – und mischte unerwartet im Aufstiegsrennen mit. Franks Vertrag wurde daraufhin bis 2023 verlängert. Ein Jahr später nach der Saison 2020/21 stieg Frank mit dem FC Brentford in die erstklassige Premier League auf.
Etwas weniger spektakulär, dafür aber realistisch: Lukas Kwasniok. Der Noch-Trainer des SC Paderborn wird seit Monaten immer wieder mit dem VfL Wolfsburg in Verbindung gebracht. Jetzt ist der 43-Jährige tatsächlich verfügbar – sein Abschied aus Ostwestfalen wurde kürzlich offiziell bestätigt, obwohl sein Vertrag eigentlich bis 2026 lief.
Kwasniok gilt als pragmatischer Arbeiter mit einem klaren Konzept. In Paderborn ließ der in Polen geborene Kwasniok schnörkellosen Offensivfußball in einem 3-4-3-System mit sehr variablen Offensivspielern spielen. Für Wolfsburg könnte er genau der richtige Mann sein, um eine stabile Basis zu schaffen – vorausgesetzt, man ist bereit, ihm Zeit zu geben.
Ralph Hasenhüttls Zeit in Wolfsburg scheint sich dem Ende zuzuneigen. Die sportlichen Argumente fehlen, die Alternativen stehen bereit. Ob Marco Rose, Thomas Frank oder Lukas Kwasniok – die Liste ist prominent und vielseitig. Zuvor wurden auch schon Alexander Blessin vom FC St. Pauli, Jacob Neestrup und Bo Svensson von den Medien ins Spiel gebracht.
Sollte Hasenhüttl tatsächlich Richtung ÖFB wechseln, wäre der Weg frei für einen Neuanfang beim VfL. Eine Entscheidung dürfte in den kommenden Wochen fallen – womöglich sogar schneller, als vielen lieb ist.