Orkun Kökçü nach Zoff mit Bruno Lage vor Wechsel zu Beşiktaş – 30‑Millionen-Hürde im Weg | OneFootball

Der türkische Nationalspieler Orkun Kökçü (24) steht im Zentrum einer der spannendsten Transfer-Storys des Sommers: Ein Wechsel zu seinem Herzensklub Beşiktaş erscheint zwar möglich, doch scheint angesichts seines bis 2028 laufenden Vertrags und eines Marktwerts von 30 bis 40 Millionen Euro eine enorm schwierige Aufgabe für die "Schwarz-Weißen".

Konflikt mit Bruno Lage – Auslöser für Transfergedanken

Beim 6:0‑Kantersieg Benficas gegen Auckland City bei der Club‑WM kam es zu einem heftigen Zwischenfall. Kökçü reagierte mit sichtbarer Wut auf seine Auswechslung in der 62. Spielminute, verweigerte den Handschlag mit Trainer Bruno Lage und musste von Landsmann Kerem Aktürkoğlu zurückgehalten werden. Dieser Konflikt wirkt wohl als Katalysator für Kökçüs Wunsch, den Verein zu verlassen – offenbar, weil Lage auch den zweiten türkischen Legionär Kerem weniger einsetzt. Die Tatsache, dass seitens Benfica bisher keine Stellung dazu genommen wurde, bekräftigt diesen Aspekt.

Heimkehr mit Herz – Beşiktaş als Favorit

Kökçü, gebürtig aus den Niederlanden, besitzt türkische Wurzeln, den türkischen Pass und ist bekennender Beşiktaş-Fan. Er wird derzeit zwar auch mit Fenerbahçe und Galatasaray in Verbindung gebracht. Doch in einem Interview mit "TRT Spor" betonte er: "Beşiktaş ist für mich Nummer 1. Für mich wäre es ein wahr gewordener Traum." Dieser Traum könnte in Erfüllung gehen – Beşiktaş-Direktor Can Kaymakoğlu soll angeblich nach Portugal gereist sein, um konkrete Gespräche mit Benfica und dem Spieler zu führen.

Vertrag und Preis: Die großen Hürden

Ein Direkttransfer wäre allein wegen des hohen Betrags für Beşiktaş kaum stemmbar. Mit Ratenzahlung oder einer Leihe mit Kaufoption wird spekuliert – beide allerdings wacklig, wenn Benfica lieber direkt verkauft.

Perspektive und Profil: Was bringt Kökçü mit?

Orkun Kökçü ist ein spielstarker, technisch versierter Mittelfeldregisseur, der auf der Acht oder Zehn seine Stärken voll ausspielt. Mit seiner Übersicht, Passqualität und Torgefahr ist er in der Lage, Spiele zu lenken und offensive Akzente zu setzen – während er sein Team auch defensiv stets gut unterstützt. In der vergangenen Saison kam er für Benfica in 27 Ligaspielen auf sieben Treffer und acht Vorlagen – eine starker Quote für einen zentralen Mittelfeldspieler.

Für Beşiktaş wäre Kökçü nicht nur sportlich ein Gewinn. Als türkischer Nationalspieler im besten Fußballalter und bekennender Beşiktaş-Fan würde er auch emotionale Strahlkraft und Führungsqualitäten mitbringen. Er könnte das zentrale Mittelfeld stabilisieren, das Spieltempo bestimmen und der Mannschaft ein klares Profil geben.

Ein Transfer dieses Kalibers würde ein starkes Zeichen setzen – sowohl an die nationale Konkurrenz als auch an den internationalen Wettbewerb.

Konkurrenzszenario: Liverpool & Co. lauern

Neben Beşiktaş kursieren auch ernstzunehmende Angebote aus England und Italien – so wird ein Wechsel zum FC Liverpool unter Trainer Arne Slot gehandelt, ebenso Interesse von Inter Mailand. Das Profil: Ein junges Talent (24), türkischer Nationalspieler, mit Entwicklungsdrang – beste Zutaten für Europas Topligen.

Ausblick: Wie realistisch ist ein Kökçü-Wechsel nach Istanbul?

Fazit: Schwierig, aber nicht unmöglich

Ein Wechsel ist töricht bis unmöglich? Keineswegs – doch nur bei maximalem Einsatz aller Beteiligten realistisch. Beşiktaş müsste Benfica ein schlüssiges Modell bieten: Ratenzahlung plus erfolgsabhängige Bonusklauseln. Orkun selbst ist bereit, Kompromisse einzugehen – laut Medien sogar bereit, Ansprüche in Lissabon zurückzustellen. Doch neben einer Gehaltserhöhung müssen die "Schwarz-Weißen" einem solchen Spieler eine starke sportliche Perspektive anbieten.

Es ist ein On‑Off‑Spiel mit Emotion und Kalkül. Entscheidend wird, ob Beşiktaş "All-In" geht und ob Kökçü den Mut zur Einkehr in die Heimat aufbringt – oder lieber den nächsten Schritt in Europas Topligen nimmt.

Foto: Michael Owens / Getty Images