feverpitch.de
·17 dicembre 2025
PSG muss 60 Millionen Euro zahlen: Mbappé gewinnt, aber verloren haben beide

In partnership with
Yahoo sportsfeverpitch.de
·17 dicembre 2025

Das Pariser Arbeitsgericht hat gesprochen, und die Botschaft ist unmissverständlich: Paris Saint-Germain schuldet Kylian Mbappé rund 60 Millionen Euro. Ausstehende Prämien, Gehälter, nicht genommene Urlaubstage – alles aus dem letzten Jahr seines bis 2024 laufenden Vertrags. Was auf den ersten Blick wie ein klarer Sieg für den Stürmerstar aussieht, offenbart bei genauerem Hinsehen die ganze Absurdität dieses Rechtsstreits.
Denn Mbappés Anwälte hatten ursprünglich 263 Millionen Euro gefordert. Die Grundlage: eine beantragte Umwandlung seiner befristeten Verträge in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Das Gericht lehnte ab. Von der ursprünglichen Forderung blieben also weniger als ein Viertel übrig. Gleichzeitig scheiterte PSG mit seinen Gegenforderungen in Höhe von 440 Millionen Euro vollständig. Beide Seiten haben sich in diesem juristischen Schlagabtausch maßlos überschätzt.
Was bleibt, ist ein Urteil, das Selbstverständlichkeiten bestätigt. Mbappés Rechtsvertreter sprechen von einer „einfachen Wahrheit“: Auch im Profifußball gilt das Arbeitsrecht für alle. Das klingt nach einem Grundsatzurteil, ist aber nichts weiter als die Feststellung, dass Verträge einzuhalten sind. Wer einem Spieler Prämien und Gehälter zusagt, muss zahlen. Wer Urlaubstage nicht gewährt, schuldet Kompensation. Das ist keine Revolution, das ist geltendes Recht.
Die eigentliche Geschichte hinter diesem Urteil handelt von einem zerrütteten Verhältnis, das über Jahre eskalierte. Mbappé verließ PSG im Juni 2024 nach monatelangem Tauziehen. Der Klub, der ihn einst zum bestbezahlten Spieler der Welt machte, versuchte offenbar, ihm am Ende das zu verweigern, was ihm vertraglich zustand. Das ist nicht nur juristisch fragwürdig, sondern auch ein Armutszeugnis für einen Verein, der sich als Weltklasse-Adresse inszeniert.
Die PSG-Anwälte wollten sich zu einem möglichen Berufungsverfahren zunächst nicht äußern. Das Schweigen spricht Bände. Der Klub steht vor der Wahl: Entweder akzeptiert er das Urteil und zahlt, oder er zieht die Sache weiter in die Länge und riskiert noch mehr Reputationsschaden. Für einen Verein, der seit Jahren um die Champions League kämpft und dabei auf sein Image als attraktiver Arbeitgeber angewiesen ist, wäre Letzteres ein strategischer Fehler.
Mbappé hingegen kann das Kapitel PSG endgültig abschließen. Die 60 Millionen Euro sind für einen Spieler seines Kalibers keine existenzielle Summe, aber ein Symbol. Er hat sich durchgesetzt, ohne dabei übermäßig gierig zu wirken. Die ursprüngliche Forderung von 263 Millionen Euro mag überzogen gewesen sein, doch am Ende bekam er, was ihm zustand.
Dieses Urteil wird den Profifußball nicht verändern. Aber es erinnert daran, dass auch die reichsten Klubs der Welt nicht über dem Gesetz stehen.









































