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·9 settembre 2025
Ranking: Die 5 Bundesliga-Klubs mit dem schlechtesten Transfersommer 2025

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·9 settembre 2025
Seit dem 1. September ist das Transferfenster in Deutschland geschlossen. Nachdem die 18 Bundesligisten noch teilweise mit unfertigen Kadern in die neue Saison gingen, sind jetzt bis zum Winter keine (größeren) Veränderungen mehr möglich.
Allerdings erlebten nicht alle Bundesliga-Klubs einen gelungenen Sommer. Wir werfen einen Blick auf die fünf Vereine, die aus unserer Sicht die schlechteste Transferperiode hinlegten.
*Ablösen in Euro; Zahlen laut Transfermarkt.de
Nach einer überragenden Saison, die der 1. FSV Mainz 05 mit der Qualifikation für das europäische Geschäft krönte, war absehbar, dass einige Leistungsträger den Verein verlassen könnten. Am Ende ging aber nur Jonathan Burkardt für 21 Millionen Euro nach Frankfurt und konnte durch den Zugang von Benedict Hollerbach (zumindest auf dem Papier) ordentlich ersetzt werden.
Das Transferfenster der Rheinhessen lässt sich vergleichsweise als sehr ruhig bezeichnen, was aufgrund der Verbleibe von Stars wie Nadiem Amiri, Robin Zenter oder Dominik Kohr auch mehr als in Ordnung ist. Für die Dreifachbelastung hätten die Verantwortlichen aber wohl noch die eine oder andere Verpflichtung mehr tätigen und dabei vielleicht auch in ein etwas höheres Regal greifen können. Mit William Boving, Kasey Bos und Sota Kawasaki setzten die Mainzer aber auf eher unbekanntere Namen, um den Kader punktuell zu ergänzen.
Der FC Bayern hat das wohl unruhigste Transferfenster seiner Geschichte hinter sich. Dabei begann alles mit den (fast) ablösefreien Transfers von Jonathan Tah und Tom Bischof vielversprechend, doch was danach kam, werden die Münchner Anhänger wohl eines Tages noch ihren Enkelkindern erzählen.
Die Münchner verloren erst das Transferduell um Florian Wirtz gegen den FC Liverpool und flirteten später auch öffentlich mit Nick Woltemade, den der VfB Stuttgart trotz eines Angebots des FC Bayern von über 60 Millionen Euro nicht abgeben wollte und wenige Wochen später lieber für 90 Millionen Euro an Newcastle verkaufte. Auch bei anderen Wunschspielern wie Xavi Simons, Christopher Nkunku oder Nico Williams holte man sich Absagen ab.
Durch die vielen, zum Teil sogar ablösefreien Abgänge von Stars wie Thomas Müller, Leroy Sané, Kingsley Coman, Paul Wanner oder Joao Palhinha wurde der Kader stark verdünnt, weshalb die Forderungen nach Neuzugängen im Laufe des Sommers immer lauter wurden. Zwar wurden die Bayern bei Luis Diaz fündig und überwiesen für den Kolumbianer satte 70 Millionen Euro an Liverpool.
Doch anstatt den Kader mit weitere Neuzugängen aufzufüllen, verhängte Uli Hoeneß öffentlich einen Transferstopp an die Sportchefs Max Eberl und Christoph Freund und forderte sie dazu auf, einen Spieler zu leihen. Auch hier gab es kurz vor Transferschluss rund um den 16,5 Millionen Euro teuren Leih-Deal von Nicolas Jackson Turbulenzen, da der Wechsel zwischenzeitlich für geplatzt erklärt wurde. Am Ende durfte der Stürmer aber doch zum FC Bayern wechseln. Was für ein Chaos!
Der BVB landete mit Jobe Bellingham frühzeitig einen absoluten Transferkracher, doch dann war wochenlange Dürre angesagt. Nach den Verpflichtungen des Engländers und dem neuen dritten Keeper Patrick Drewes stellten die Verantwortlichen rund um Sebastian Kehl und Lars Ricken wochenlang keinen neuen Spieler mehr vor, obwohl die Baustellen frühzeitig offensichtlich waren. Gerade in der Abwehr herrschte schon während der Vorbereitung große Not, obwohl die Kassen durch den Verkauf von Jamie Gittens an den FC Chelsea prallgefüllt waren.
Zum Ende des Transferfensters wurden die Dortmunder Bosse aber doch noch aktiv: Fürs Mittelfeld kam Carney Chukwuemeka, der bereits in der letzten Saison an den BVB ausgeliehen war, für 20 Millionen von Chelsea. Ebenfalls von den Blues, aber per Leihe, wurde der 20-jährige Innenverteidiger Aaron Anselmino geholt. Für den Angriff kam mit Fabio Silva ebenfalls noch eine Verstärkung aus der Premier League, die 22,5 Millionen Euro kostete.
Zwar können die BVB-Fans nun einigermaßen beruhigt in den Herbst gehen, doch es ist zu bezweifeln, ob der Kader im Vergleich zur Vorsaison wirklich verstärkt wurde. Einzig die umstrittenen Leistungsträger von gestern, wie Emre Can, Marcel Sabitzer oder Julian Brandt, bringen die nötige Erfahrung mit. Doch ansonsten könnte der Kader insgesamt zu jung sein. Die vier Neuzugänge, von denen der älteste 23 Jahre alt ist, verdeutlichen dieses Problem. Zudem benötigen sie möglicherweise Eingewöhnungszeit in der Bundesliga, da sie nicht an der Vorbereitung teilnehmen konnten.
Der Umbruch bei Bayer 04 Leverkusen fiel am Ende deutlich größer Aus, als es den Verantwortlichen lieb gewesen wäre. Genauso wie ihr Trainer Xabi Alonso verabschiedete sich in diesem Sommer mehr als die gesamte Achse der Meistermannschaft 2024: Florian Wirtz, Jeremie Frimpong, Amine Adli, Odilon Kossounou, Granit Xhaka, Lukas Hradecky, Jonthan Tah, Piero Hincapie und Victor Bonface sind allesamt kein Teil der Werkself mehr.
Die Verantwortlichen nahmen zwar fast 230 Millionen Euro ein, gaben aber auch beinahe 200 Millionen Euro für einen neuen Kader aus. Dieser dürfte der alten Mannschaft sowohl qualitativ als auch erfahrungsmäßig deutlich unterlegen sein. Qualität versprechen zwar vor allem Malik Tillmann, Jarell Quansah und Mark Flekken. Doch die vielen jungen Spieler wie Eliesse Ben Seghir, Ibrahim Maza, Ernest Poku oder Abdoulaye Faye sind extrem teure Wundertüten, die eine Eingewöhnungszeit benötigen werden. Lucas Vazquez bringt zwar eine Menge Erfahrung mit, doch auch für die Real-Madrid-Legende ist die Bundesliga völliges Neuland.
Bei der Trainerwahl lag man diesen Sommer definitiv daneben. Mit Erik ten Hag sollte ein großer Name Alonso ersetzen, doch nach nur drei Pflichtspielen ist der Niederländer schon wieder seinen Job los. Nach diesem Transfersommer steht aber auch seinem Nachfolger Kasper Hjulmand ein hartes Stück Arbeit bevor.
Werder Bremen erlebte mit dem Aus im DFB-Pokal und der 1:4-Niederlage in Frankfurt einen Katastrophenstart in die neue Saison, der auch mit dem vergangenen Transfersommer zu tun hatte. Denn bis auf Ausnahme des teuren Offensiv-Youngsters Samuel Mbangula und der Leihe von Verteidiger Maximilian Wöber tat sich auf der Zugangsseite nichts. Dafür verlor man wichtige Leistungsträger wie Keeper Michael Zetterer, Torjäger Marvin Ducksch oder Verteidiger Anthony Jung für vergleichsweise niedrige (oder gar keine) Ablösesummen.
Zum Ende des Transfersommers konnten die Vereinsbosse um Sportchef Clemens Fritz aber noch ein paar interessante Transfers eintüten: Nach der Verpflichtung von Yukinari Sugawara kamen am Deadline Day auch Victor Boniface und Cameron Puertas per Leihe an den Osterdeich. Gerade Boniface darf als großer Überraschungstransfer gewertet werden, allerdings könnte der Nutzen des nigerianischen Stürmers durch seine Verletzungsanfälligkeit stark begrenzt sein. Dass der Transfer zur AC Mailand platzte, ist schließlich ganz sicher kein Zufall.
Gut möglich, dass die Grün-Weißen nach der Länderspielpause durch die Last-Minute-Verstärkungen wieder in die Spur finden. Aus unserer Sicht gibt es aber keinen Bundesligisten, der auf dem Transfermarkt im Sommer 2025 schlechtere Arbeit geleistet hat.
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