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·12 dicembre 2025

Rasen wie auf Schalke – Dorfverein insolvent

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Der FC Schalke 04 ist ein Vorbild. Besonders der Rasen in der Veltins-Arena hat es vielen Fußballbegeisterten angetan. Doch die Begeisterung für das grüne Geläuf hat einen Verein aus der elften Liga in die Insolvenz getrieben.

Im Jahre 1920 als S.V.G. 1920 Gärnitz gegründet hat der 2000/01 in SSV Kulkwitz umbenannte Verein schon vieles erlebt. Aktuell rangiert der Verein mit 74 Mitgliedern auf Platz fünf der 2. Kreisklasse Leipzig.


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Doch das Schicksal in Gestalt der Stadt Markranstädt hat zugeschlagen. Nach einer Überflutung 2013 wurde die Entscheidung gefällt, den alten Platz abzureißen. 2015 war es soweit. Doch nach der Devise „Klotzen, nicht kleckern“ sollte das Areal zu einem Luxus-Sportplatz mit Hightech-Ausstattung und Bewässerungssystem umgebaut werden. So lautete die Entscheidung der Stadt Markranstädt als Eigentümerin der Anlage.

„Die ganze Soße hat fast 800.000 Euro gekostet“, seufzt Vereinspräsident Jens Luckner (52) im Gespräch mit der Bild-Zeitung. Sein Urteil fällt unmissverständlich und eindeutig aus: „Ein Nonsens, der seinesgleichen sucht.“ Luckner weiter: „Der Platz ist vergleichbar mit dem Rasen in der Schalke-Arena. Das ist bundesligatauglich. Aber auch die Kosten für den Unterhalt sind auf Bundesliga-Niveau.“

Dabei hatte der Kulkwitz-Boss bereits vor Jahren vor den Folgekosten gewarnt. Vergeblich! Für einen symbolischen Euro pachtete der Dorfverein das Gelände. Aus öffentlicher Hand floss jährlich ein Zuschuss in Höhe von 16.000 Euro. Ein Betrag, der aber bei weitem nicht ausreicht.

Kosten über Kosten

„Der Rasen wächst im Sommer nach der Düngung pro Tag zwei Zentimeter. Dann muss eben auch alle zwei Tage gemäht werden“, betont Luckner. „Weil der Rasen nur auf Sand liegt, muss er täglich bewässert werden. Wir brauchen dazu sogar Trinkwasser, weil es hier in der Bergbauregion keinen Brunnen gibt.“ Allein der Unterhalt des Platzes kostet im Jahr 32.000 Euro. Technische Probleme, etwa mit der Heizungsanlage oder einer defekten Zisterne, verschlangen weiteres Geld.

Die Kosten wuchsen dem kleinen Verein aus der elften Liga über den Kopf. Die bittere Konsequenz folgte nun. Der SSV Kulkwitz hat beim Amtsgericht Borna Insolvenz angemeldet. „Es ging nicht mehr“, klagt Luckner. „Wir haben mit Privateinlagen ausgeholfen“, verrät der kaufmännische Angestellte.

Rettung ist möglich. Doch zunächst möchte die Stadt Markranstädt ein Gutachten über die tatsächlichen Kosten erstellen lassen, bevor sie sich finanziell weiter engagiert.

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