Schalke 04 beendet diese Tradition bei Heimspielen – ohne Erklärung zu liefern | OneFootball

Eingefleischten Fans des FC Schalke 04 ist sein Name natürlich ein Begriff, obwohl er nie für S04 spielte oder als Funktionär tätig war. Und doch ist Klaus Herzmanatus ganz eng mit Schalke 04 verwoben und das nicht nur, weil er eingefleischter Anhänger der Knappen ist. Der Leiter des „kleinen Museums“ in der Zeche Hugo musste jetzt eine herbe Enttäuschung seitens des Clubs hinnehmen, die auch bei vielen weiteren Fans auf Unverständnis stößt.

Früher hat Klaus Herzmanatus selbst auf der Zeche Hugo in Gelsenkirchen-Buer gearbeitet, wurde dort später Betriebsrat. Nach ihrer Stilllegung sorgte Klaus Herzmanatus dafür, dass große Teil der gesamten Anlage erhalten blieben. In der Kaue gibt es jetzt „das kleine Museum“, in dem es zahlreiche Exponate aus dem Bergbau zu sehen gibt, zudem finden regelmäßig Veranstaltungen dort statt, mal mit mehr und mal mit weniger Bezug zum Bergbau. Gerne darf auch der FC Schalke 04 dort Thema sein, der nun einmal der Club der Bergleute schlechthin ist.

Auch heute noch nennt sich Schalke 04 schließlich den „Kumpel- und Malocherclub“, wobei „Kumpel“ nicht in seiner neueren Bedeutung als Synonym für „Freund“ zu verstehen ist, sondern die Bezeichnung für einen Bergmann war und ist (wie übrigens auch der Ausdruck „Knappe“). Dieser engen Verbindung zwischen Schalke und dem Bergbau waren sich Verantwortlichen auf Schalke eigentlich immer bewusst. So legte Rudi Assauer selbst 3.000 Euro auf den Tisch, als für den Erhalt der Zeche Hugo 80.000 Euro benötigt wurden, um nur eines von ganz vielen Beispielen der gegenseitigen Unterstützung zu nennen.

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Probleme gegen Münster führten gleich zum kompletten Aus der Glocke

Weshalb die jüngste Entscheidung des Clubs, eine gerade erst etablierte Vorgehensweise rund um die Heimspiele von Schalke 04 wieder abzuschaffen, reichlich verwundert. Erst mit Saisonbeginn, als Eintracht Braunschweig zu Gast in der Veltins-Arena war, hatte man damit begonnen, vor dem Spiel eine aus dem Bergbau stammende Glocke zu läuten. Diese auch Schachtsignalanlage genannte Glocke wurde dazu genutzt die Bergleute zu warnen, dass sich ein Förderkorb in Bewegung setzt. Das übernahm auch bei allen folgenden Heimspielen Klaus Herzmanatus persönlich.

Doch damit ist jetzt Schluss. Wie DerWesten berichtet, gab es vor der Partie gegen Preußen Münster technische Probleme. Diese wurden zwar rasch behoben, dennoch wird die Glocke vorerst nicht mehr zum Einsatz kommen. Warum, das erfuhr weder Herzmanatus noch die Redaktion von DerWesten, deren Anfrage an den FC Schalke 04 unbeantwortet blieb.