FC Bayern München
·24 ottobre 2025
So erlebte Manuba die CL-Nacht gegen Brügge

In partnership with
Yahoo sportsFC Bayern München
·24 ottobre 2025

Wenn jemand Vincent Manuba im November vergangenen Jahres nach seinem Kreuzbandriss gesagt hätte, dass er ein knappes Jahr später im Profi-Kader stehen würde, hätte er wohl nur ungläubig gelächelt. Doch genau so kam es – und dann ausgerechnet bei einem Champions-League-Spiel. Im Interview spricht der Verteidiger der Amateure darüber, wie er seine Nominierung für das Spiel gegen Club Brügge erlebt hat, was ihm Namensvetter Vincent Kompany mit auf den Weg gegeben hat und wie er trotz Rückschlägen nie den Glauben an seinen Weg verloren hat.
Servus Vinnie, was haben du und dein Namensvetter Vincent Kompany gemeinsam? „Eine schwierige Frage zum Start. Ich bin jemand, der immer alles gibt und sich voll reinhängt. Einsatz und Wille sind auch Grundwerte, die Kompany der Mannschaft vermitteln will. Außerdem bin ich Verteidiger, er war es auch (lacht).“
Ihr habt vor dem Spiel einen kurzen Moment auf dem Platz geteilt. Was hat er dir da mitgegeben? „Er hat mich gefragt, wann ich zuletzt bei der ersten Mannschaft an einem Spieltag dabei war. Ich erzählte ihm: 2024 im Trainingslager am Tegernsee. Da mussten wir beide lachen – ein Testspiel gegen Rottach-Egern und ein Champions League-Spiel in der ausverkauften Allianz Arena sind ja zwei ganz verschiedene Dinge. Er meinte dann, ich solle diesen großen Moment einfach genießen und alles aufsaugen.“

Vincent Manuba und Vincent Kompany im Gespräch vor dem CL-Duell gegen Brügge.
War dieses Gespräch eines deiner Highlights an dem Tag? „Einen bestimmten Moment rauszupicken, ist schwierig. Ich bin einfach unfassbar dankbar, dass ich das alles miterleben durfte – von der Nominierung bis zum Einlaufen ins Stadion. Ich war schon oft hier, als Zuschauer oder Balljunge, aber das Ganze aus dieser Perspektive zu erleben, war unbeschreiblich. Ich habe nichts Vergleichbares erlebt und werde das auch sicher nie vergessen. Das Trikot bekommt auf jeden Fall einen besonderen Platz.“
Wann hast du von deiner Nominierung erfahren? „Nach dem Profi-Training wollte ich noch meine Läufe machen, weil ich dachte, ich hätte am nächsten Tag frei und würde am Donnerstag wieder bei den Amateuren trainieren. Dann kam René Marić zu mir und meinte, ich könne mir die Läufe sparen – wenn nichts Ungewöhnliches passiere, sei ich zu 99,9 Prozent im Spieltagskader. Ich war natürlich überglücklich, wollte aber erst die Gewissheit, bevor ich mich richtig freuen konnte. Als am Abend die Bestätigung kam, war das ein unglaubliches Gefühl.“

Vincent Manuba ist erst vor mehreren Wochen ins Amateure-Teamtraining zurückgekehrt.
Wie lange konntest du das für dich behalten? „Nicht so lange (lacht). Ich habe meinen Eltern und meinem Bruder Bescheid gesagt. Sie haben sich riesig gefreut, vor allem, weil sie genau wissen, was ich in den letzten Monaten durchgemacht habe. Sie waren da, als ich mich erst am Meniskus und später am Kreuzband verletzt habe. Als ich ihnen zuletzt erzählt habe, dass ich jetzt regelmäßig mit den Profis trainiere, haben sie mir schon gratuliert. Aber zu sagen, dass ich im Champions League-Kader stehe – das war nochmal etwas ganz anderes.“
Wie blickst du heute auf die Zeit deiner Verletzungen zurück? „Ich war im Profi-Training, alles lief gut – und dann kam der Kreuzbandriss. Das trifft dich hart, weil du weißt, was vor dir liegt. Der Prozess ist lang und hängt von vielen Faktoren ab: Wie reagiert der Körper? Wie läuft die Reha? Wann findest du wieder Vertrauen in dich selbst? Diese Fragen schießen dir sofort durch den Kopf. Meine Familie und Freunde haben mir damals enorm geholfen, nicht in diesem Strudel zu versinken, sondern positiv zu bleiben.“
Wie verlief die Reha? „Zum Glück sehr positiv. Ich hatte keine Rückschläge und konnte planmäßig auf den Platz zurückkehren. Das Wichtigste war, wieder Vertrauen in meinen Körper zu gewinnen. Mit den Jungs endlich wieder auf dem Rasen zu stehen, war ein riesiger Schritt. Während der Verletzung habe ich viele Spiel verfolgt – aber zuzusehen, wie andere das tun, was man selbst am meisten vermisst, ist schwer. Umso schöner war es, wieder Teil der Mannschaft zu sein.“

Manuba feierte am 14. Regionalliga-Spieltag gegen Aubstadt sein Startelf-Comeback.
‚Come back stronger‘ wird bei schweren Verletzungen oft zitiert. Würdest du dem zustimmen? „Definitiv. Ich bin mental stabiler geworden und habe gelernt, durchzuhalten. Reha ist hartes Training und oft mit Schmerzen verbunden. Du musst Bewegungen machen, die du dir zunächst nicht zutraust – aber du machst sie trotzdem, und genau das bringt dich weiter. Am Ende ziehst du es einfach durch.“
Gegen Aubstadt standest du erstmals seit 343 Tagen wieder in der Startelf. „Ich hatte unglaublich große Lust auf dieses Spiel, weil ich schon früh wusste, dass ich endlich wieder starten durfte. Ich habe auf einer eher ungewohnten Position gespielt – die erste Halbzeit war nicht perfekt –, aber es war wichtig, wieder Minuten zu sammeln. Am Ende haben wir die Partie als Team für uns entschieden, nicht über schönen Fußball, sondern über Einsatz und Wille. Genau das zeichnet uns aus, und daran wollen wir am Samstag gegen Illertissen anknüpfen.“
Der Vorbericht zum Amateure-Spiel gegen Illertissen:









































