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·23 dicembre 2025
Spitzenreiter Schalke, Altersrekord und Blitzrot: Die Tops und Flops der 2. Bundesliga!

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Seit vier gespielten Monaten in der zweiten Bundesliga ist für die 18 Clubs nun Halbzeit angesagt. Die kleine Winterpause bietet Gelegenheit, um auf die Tops und Flops der Hinrunde der zweiten Bundesliga zu schauen.
Während es zum selbigen Zeitpunkt vor einem Jahr vor allem im Aufstiegsrennen enorm knapp war, liegen nach dem 17. Spieltag in der laufenden Saison besonders die Vereine im Mittelfeld und den abstiegsbedrohten Plätzen ganz nah beieinander. Rang 8 und 16 trennen nur fünf Punkte – damit dürfte in der Rückrunde ein spannender Kampf im unteren Tabellendrittel erwartet werden.
Neben dieser Besonderheit gab es in den ersten 17 Spielen in der zweiten Bundesliga jede Menge weitere Momente und Geschichten, auf die sich ein Rückblick lohnt. Hier kommen die Tops und Flops der Hinserie der zweithöchsten deutschen Spielklasse.
Es ist eine Erfolgsgeschichte auf Schalke, die bei Saisonbeginn wohl nur wenige erwartet haben. Als Miron Muslic (43) im Sommer vom Championship-Absteiger Plymouth Argyle als neuer Knappen-Coach verpflichtet wurde, war dies durchaus als Überraschung zu werten. Der 43-Jährige hatte jedoch seit seiner Ankunft einen Plan mit dem traditionsreichen Fußballclub aus Gelsenkirchen. „Viel Energie und Leidenschaft auf den Platz zu bringen“, das war eine der Grundtugenden, welche der bosnisch-österreichische Trainer in der Vorbereitung immer wieder zu betonen wusste.
Nun, 17 Spiele in der zweiten Bundesliga später, scheint sich diese Herangehensweise bewährt zu haben. Muslic hat dem FC Schalke wieder Leben eingehaucht – und das mit vergleichsweise unattraktivem Minimalistenball. So hat der Tabellenführer nur 22 Tore erzielt, das ist weniger als die beiden Tabellenletzten Dresden und Fürth geschossen haben. Von den insgesamt zwölf Siegen haben die Knappen neunmal mit nur einem Tor Unterschied gewonnen. Den Fans dürfte diese Statistik jedoch egal sein, sollte sich der Erfolgskurs unter Muslic weiter fortsetzen. Der wiederum hat es tatsächlich geschafft, aus dem zuletzt stetig kriselnden Club einen ernsthaften Anwärter auf den Aufstieg in die Bundesliga zu machen.
Während neben dem FC Schalke 04 sonst noch Vereine wie die SV Elversberg, SV Darmstadt oder der SC Paderborn um die ersten Plätze kämpfen, scheinen die beiden Erstligisten des Vorjahres Bochum und Kiel eher nicht am Aufstiegsrennen teilzunehmen. Sowohl der VfL als auch die Störche aus dem Norden blieben bisher hinter ihren Erwartungen zurück – auch wenn es bei den Bochumern unter Neu-Trainer Uwe Rösler (57) zuletzt wieder bergauf ging. Dennoch dürfte sich der Club aus dem Ruhrpott vor der Saison mehr als nur Platz neun und 12 Punkte Rückstand auf einen Aufstiegsplatz vorgestellt haben.
Richtig knifflig könnte es in dieser Spielzeit gar für Holstein Kiel werden. Das Team von Coach Marcel Rapp (46) liegt nach der Hinserie mit 17 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz, allerdings punktgleich mit dem 16. der Tabelle. Damit dürfte es für die Störche in der Rückrunde einzig und allein um den Klassenerhalt gehen. Die Sommerabgänge rund um Shuto Machino und Nicolai Remberg konnten scheinbar nicht kompensiert werden. Daher überwiegt bei den Kielern nach einer hoffnungsvollen Saisonvorbereitung durchaus die Enttäuschung.

Foto: Getty Images
16 Jahre und 14 Tage – so alt war Kennet Eichhorn, Spieler des Fußballclubs Hertha BSC, als er am 2. Spieltag der laufenden Spielzeit gegen den Karlsruher SC eingewechselt wurde. Damit löste der Berliner Mittelfeldspieler den bis dato amtierenden Rekordspieler Efe-Kaan Sihlaroglu als jüngster Spieler ab, der jemals in der zweiten Bundesliga aufgelaufen ist.
Mittlerweile kam der Wunderjunge in elf Ligaspielen zum Einsatz, im DFB-Pokal gelang ihm sogar sein erstes Tor für die Hertha. Eichhorn weiß trotz seines jungen Alters mit einer ungeheuren Ruhe und Sicherheit am Ball zu überzeugen. Sein Mitspieler und Kapitän Fabian Reese (28) sagte in einem Instagram-Kommentar über den 16-Jährigen: „Merkt euch den Namen.“ Der Hype um den gebürtigen Bernauer ist also riesig, zuletzt stieg sein Marktwert gar auf 20 Millionen Euro. Damit ist Eichhorn als einzelner Spieler teurer als ganze Kader, die in der zweiten Liga auflaufen. Top-Clubs wie der FC Bayern oder Borussia Dortmund haben bereits Interesse angemeldet, der künftige Karriereweg des defensiven Mittelfeldjuwels darf mit Spannung beobachtet werden.

Foto: IMAGO
Nach dem achten Spieltag und einer 2:3-Niederlage gegen den 1. FC Nürnberg war für Daniel Thioune (51) bei Fortuna Düsseldorf Schluss. Auf ihn folgte der gleichaltrige Markus Anfang, dessen Aufgabe es war, die kriselnden Rheinländer wieder ins obere Tabellendrittel zu führen. Nun, neun Ligaspiele später, muss eine ernüchternde Bilanz gezogen werden. Die Fortuna überwintert auf dem Relegationsplatz, konnte sich nur durch einen 2:1-Erfolg am vergangenen Spieltag gegen Greuther Fürth auf einen nicht direkten Abstiegsplatz retten.
Und auch neben dem Platz fiel Anfang, wie schon einst beim Impfpass-Eklat zu Zeiten seiner Anstellung in Bremen, einmal mehr unglücklich auf. Nachdem es bei der 1:2-Niederlage der Düsseldorfer bei Dynamo Dresden zu einem rassistischen Vorfall gekommen war, relativierte der einstige Übungsleiter der Sachsen die Vorkommnisse. Für seine Aussagen erntete der 51-Jährige sowohl intern als auch von den eigenen Fans einiges an Kritik. Ob die Geschichte zwischen der Fortuna und Anfang noch ein gutes Ende findet, bleibt fraglich.
Es ist durchaus eine kuriose Saison, welche die SpVgg Greuther Fürth bis dato zurücklegt. Mit 44 Gegentoren hat sie die mit Abstand schlechteste Defensive, gehört durch 26 erzielte Treffer aber dennoch zu den torgefährlicheren Mannschaften in der Liga. Einen großen Anteil daran hat der 33-Jährige Felix Klaus, der im Sommer vor einem Jahr zum Kleeblatt wechselte.
Der gebürtige Osnabrücker kann auf eine lange und erfolgreiche Vita in den höchsten beiden Spielklassen im deutschen Fußball zurückblicken, so kickte er unter anderem für den SC Freiburg, VfL Wolfsburg oder Fortuna Düsseldorf. So gut wie in der laufenden Spielzeit 2025/26 lief es für den Offensivspieler aber noch nie. Mit insgesamt 15 Scorerpunkten in 16 Spielen ist der 33-Jährige jetzt schon auf dem Weg, die beste Saison seiner Karriere zu spielen. Gleichzeitig gehört Klaus noch immer zu den schnellsten Spielern in der Liga, mit einem Top-Speed von 35,35 km/h führt er die interne Geschwindigkeitstabelle der Fürther an.

Foto: IMAGO
Ebenfalls schnell, aber eher im negativen Sinne, war Klaus Teamkollege Noah König (22) am 14. September im Spiel gegen den 1. FC Kaiserslautern. In seinem erst vierten Pflichtspiel für das Kleeblatt traf der Innenverteidiger nach handgestoppten 22 Sekunden den Gegenspieler unglücklich von hinten. Die Entscheidung von Schiedsrichter Richard Hempel: Notbremse und Rote Karte.
Damit war der Arbeitstag schnell vorbei für Noah König, der mit seinem Blitzrot einen neuen Rekord aufstellte. Zuvor gab es in der Historie der zweiten Bundesliga nur zwei Platzverweise in der 2. Spielminute.
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