"Stein vom Herzen gefallen": Amputierten-Fußballer erneut Meister | OneFootball

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1. FSV Mainz 05

·27 ottobre 2025

"Stein vom Herzen gefallen": Amputierten-Fußballer erneut Meister

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"Noch ein wenig heiser" ist Stefan Schmidt am Montagnachmittag. Der Kapitän der Amputierten-Fußballer des 1. FSV Mainz 05 hatte dafür allerdings einen guten Grund. Die 05ER sind zum zweiten Mal in Folge Deutscher Meister der Amputierten-Fußball-Bundesliga. Beim Finalturnier in Düsseldorf setzte sich das Team um Trainer Jürgen Menger am Samstag im Halbfinale gegen Fortuna Düsseldorf und im Endspiel gegen den Hamburger SV durch. Noch auf dem Platz startete die Party mit den 05-Fans vor Ort mit der obligatorischen Humba und ging in der Kabine und später in der Düsseldorfer Altstadt weiter. Erst in den frühen Stunden des Sonntagmorgens fand sie ihr Ende. "Wir haben den Titel in vollen Zügen gefeiert", berichtet Schmidt.

Gegen den HSV hatten Robin Menger mit einem Doppelpack und Christian Heintz bereits in der ersten Hälfte eine Drei-Tore-Führung herausgespielt, der einzige Hamburger Treffer fiel erst fünf Minuten vor Schluss. Deutlich nervenaufreibender war dagegen das Halbfinale gegen die Fortuna, in dem Schmidt erst in der Verlängerung mit einem Traumtor der entscheidende Treffer gelang. Heintz hatte zuvor die Führung erzielt, die Düsseldorf in der regulären Spielzeit ausglich. "Das war eine ganz schöne Bude", blickte der Mainzer Kapitän auf sein Tor zurück. "Als der den Ball den Fuß verlassen hat, hab ich mir gedacht: 'den hast du geil getroffen'", erzählt er weiter. "Dann zappelte er im Knick."


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Konzentriert und erleichtert

Wirkliche Freude kam nach dem Einzug ins Finale aber noch nicht auf. "Wir hatten noch nichts gewonnen und Hamburg war im Saisonverlauf ein harter Brocken." Drei ihrer vier Niederlagen fügte der HSV dem FSV zu. Mögliche Zweifel wischte der Kapitän aber spätestens in seiner Kabinenansprache vor seinen Teamkollegen und Teamkollegin - mit Nicola Roos stellen die 05ER als einzige Mannschaft in der deutschen Bundesliga eine weibliche Spielerin - vor dem Endspiel zur Seite. "Das sind klassische Straßenkicker, die gerne ins Dribbling gehen. Das konnte auf diesem Platz aber nicht funktionieren. Wir haben ein sehr großes Repertoire an Qualität, dann stand es ruckzuck 3:0 für uns." Die Mainzer schalteten zu keiner Sekunde einen Gang zurück und spielten die Partie konzentriert zu Ende. "Nach dem Schlusspfiff ist mir ein riesiger Stein vom Herzen gefallen", so Schmidt. "Das war schon eine große Erleichterung."

Über die gesamte Saison gesehen, sei die Titelverteidigung absolut verdient, betont Schmidt. "Wir sind zwar ein bisschen schwächer in die Runde gestartet, waren aber immer konstant. Das setzt sich am Ende durch. Im Finale war es dann Routine und Nervenstärke. Dafür haben wir die richtigen Charaktere" Das Team zeichne nicht nur die Qualitäten auf dem Platz, sondern auch ein starker Teamgeist aus. "Wir spielen wirklich gerne zusammen. Viele wären vielleicht satt von einem Erfolg wie dem Meistertitel im letzten Jahr. Aber wenn man im Finale steht, will man das Ding auch holen. Wir hatten einfach dieses Selbstverständnis und waren uns, ohne überheblich zu sein, unserer Qualitäten bewusst."

Champions League und Feier mit den Fans

Diese sollen auch in der kommenden Saison wieder sichtbar werden, wenn die 05ER das zweite Mal in Folge an der Champions League teilnehmen dürfen. "Die Leistungsdichte dort ist brutal hoch und es wird statt im 5-gegen-5 wie in der Bundesliga im 7-gegen-7 gespielt", erklärt Schmidt. "Wir wollen das vorige Jahr nochmal toppen. Davon abgesehen ist es auch ein tolles Erlebnis." In Ankara landeten die Rheinhessen im April auf einem der hinteren Plätze.

Erstmal wollen die 05ER den Moment genießen und die Schale wieder den Fans in der MEWA ARENA im Rahmen eines Heimspiels der Bundesliga-Profis präsentieren. "Das war letztes Jahr das ultimative Erlebnis. Wir hatten keine Erwartungen, aber die Fans haben uns komplett abgefeiert. Diesmal würden wir gerne noch eine Stadionrunde drehen oder vor die Kurve gehen", sagt Schmidt.

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