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·16 marzo 2025
UWCL-Viertelfinale: Bayern-Frauen wollen den Favoriten Lyon ärgern - Vorschau

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·16 marzo 2025
Wie man Olympique Lyon zuhause besiegt, das weiß der FC Bayern München bereits. Lyon war zwar lange das Maß der Dinge im Frauenfußball, als Rekordsiegerinnen in der Champions League, aber unbesiegbar sind sie nicht. Das zeigten die Bayern-Frauen schonmal, dreieinhalb Jahre ist es her: Da gewannen sie mit 1:0 zuhause gegen Lyon.
Zwar nur in der Gruppenphase, aber trotzdem, ein Ausrufezeichen war es. Am Bayern-Campus kamen damals nur 1857 Fans, Lineth Beerensteyn lief in Rot auf, im Tor der Münchnerinnen stand noch Laura Benkarth, die inzwischen Ersatztorhüterin bei Lyon ist. Das Ganze ist also schon ein wenig her, aber das Ziel wird das gleiche bleiben, wenn Bayern nun im Viertelfinale auf Lyon trifft: Die Punkte in München zu lassen. Alles Wichtige zum Spiel.
Bayern trifft am Dienstag, den 18. März, um 21 Uhr in der Champions League auf Olympique Lyon. Gespielt wird im Bayern-Campus, der 2500 Plätze fasst. Einige Restkarten sind noch verfügbar. Wer nicht in das Stadion kommen kann, verfolgt das Spiel auf DAZN, es ist auch live und kostenlos auf dem DAZN-Youtube-Kanal zu sehen.
Bayern hat große Ambitionen im Frauenfußball. Den Status als Nummer 1 in Deutschland haben sie sich inzwischen erkämpft, der internationale Erfolg bleibt bisher noch ein wenig aus. Bestes Resultat war bisher das Erreichen des Halbfinales.
Das ist auch jetzt wieder möglich. Dort würde Bayern auf den Gewinner des Viertelfinals Arsenal gegen Real Madrid treffen - beides wären keine einfachen, aber machbare Aufgaben. Zusätzliche Motivation also - aber davor wartet mit Lyon noch eine hohe Hürde.
Die Französinnen waren lange das dominante Team in Europa, und zählen auch diese Saison neben Barcelona und Chelsea zu den Favoritinnen auf den Titel. In der Gruppenphase gab sich Lyon keine Blöße, gewann alle Spiele - das aber auch in einer eher einfachen Gruppe. In der französischen Liga ist Lyon auch ungeschlagen, alles deutet auf einen weiteren Meistertitel hin.
Am Wochenende schossen sie sich schonmal für das Bayern-Spiel warm: Mit 8:1 fertigte Lyon das bemitleidenswerte Stade de Reims ab - auch eine Rache für eine schmerzhafte Niederlage diese Saison, denn gegen Reims schied Lyon im Pokal aus. Das Team des Australiers Joe Montemurro ist also in guter Form - aber wurde diese Saison bisher kaum wirklich getestet.
Lyon ist sehr gut aufgestellt, besonders in der Offensive. Dort haben sie mit Kadidiatou Diani, Melchie Dumornay und Tabitha Chawinga drei blitzschnelle Topspielerinnen. "Sie suchen den schnellen Abschluss und sind im Eins-gegen-Eins extrem flink und dynamisch", sagt Expertin Carmen Höfflin im ausführlichen 90min-Gegnercheck. Bayern wird die Außenbahnen gut verteidigen müssen.
Neben der Schnelligkeit ist ein zweiter Trumpf von Lyon die Standardstärke. Bei Ecken und Freistößen sind die Französinnen stark, denn mit Kapitänin Wendie Renard (1,87 Meter) und ihrer Verteidigungskollegin Vanessa Gilles haben sie gleich zwei enorm kopfballstarke Spielerinnen. Lyon verstärkte sich zudem diesen Winter in der Defensive zusätzlich, für die Brasilianerin Tarciane zahlten sie rund 780 000 Euro an US-Klub Houston Dash - für den Verein eine Rekordablöse.
Bei Lyon stehen auch mehrere deutsche Spielerinnen im Kader: Neben Ersatztorhüterin Benkarth sind das die Mittelfeldspielerinnen Sara Däbritz und Dzsenifer Marozsán. Däbritz spielte selbst vier Jahre lang in München, für sie ist es ein Wiedersehen mit einigen Ex-Teamkolleginnen. Im Lyon-Mittelfeld taucht auch ein neuer Name auf, das liegt aber nicht an einer Verpflichtung: Die US-Amerikanerin Lindsay Horan hat geheiratet und heißt nun Heaps mit Nachnamen.
Sara Däbritz jubelt mit ihren Teamkolleginnen um Kadidiatou Diani / Eurasia Sport Images/GettyImages
Mit dem Spiel geht die Crunch-Time der Bayern weiter: Fünf Spiele in 16 Tagen, und alle davon höchst wichtig. Das erste haben die Münchnerinnen schon mit Erfolg absolviert, gewannen den Spitzengipfel der Frauen-Bundesliga mit 3:1 gegen den VfL Wolfsburg.
In den nächsten Tagen stehen nun Hin- und Rückspiel gegen Lyon an, dazwischen das Halbfinale des DFB-Pokals gegen Hoffenheim, und zum Schluss ein schwieriges Bundesliga-Spiel gegen Leverkusen. Eine englische Woche nach der nächsten. Danach geht's vermutlich erstmal in die Eistonne.
Bayern ist sehr gut in Form, die Elf von Alexander Straus konnte sich nach einer nicht immer überzeugenden Hinrunde steigern. Der Sieg gegen Wolfsburg zeigte Konzentration, Effizienz und Ruhe - alles Qualitäten, die sie auch gegen Lyon brauchen werden.
Lyon ist dennoch favorisiert, denn sie haben eine nochmal größere Kaderbreite, viel Qualität in der Offensive und Erfahrung in den Crunchtime-Spielen. Kompletter Underdog ist Bayern trotzdem nicht - vor allem im eigenen Stadion.
Olympique Lyon kann fast vollzählig in das Spiel gegen Bayern gehen. Nur auf Mittelfeldspielerin Ines Benyahia muss Coach Montemurro verzichten, aber das dürfte kaum ins Gewicht fallen. Bei Bayern ist Sarah Zadrazil wieder fit, die Mittelfeldspielerin dürfte auch gegen Lyon wichtig werden. Die Langzeitverletzten Georgia Stanway, Katharina Naschenweng und Lena Oberdorf fehlen nach wie vor.
Bayern dürfte in das Spiel mit einer recht ähnlichen Aufstellung wie gegen Wolfsburg gehen, allerdings mit einigen Veränderungen. Denkbar wäre folgende Startelf:
Ena Mahmutovic- Giulia Gwinn. Magdalena Eriksson, Glódís Perla Viggósdóttir, Carolin Simon, - Sarah Zadrazil, Sydney Lohmann, Pernille Harder, Momoko Tanikawa - Klara Bühl, Lea Schüller
Lyon hat die Qual der Wahl, aber bis auf das Mittelfeld ist die Startelf bei den Französinnen meist mehr oder minder gleich. Die voraussichtliche Aufstellung wäre:
Christiane Endler- Ellie Carpenter, Vanessa Gilles, Wendie Renard, Selma Bacha - Lindsey Heaps, Damaris Egurrola, Dzsenifer Marozsán- Tabitha Chawinga, Kadidiatou Diani, Melchie Dumornay
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