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·14 dicembre 2025
Verliert sich der 1. FC Köln in der Underdog-Rolle?

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Hendrik Broschart
14 Dezember, 2025
Neunzig Minuten schwer verdauliche Kost im Nachbarschaftsduell zwischen Bayer Leverkusen und den Geißböcken. Vor allem blieb eine Erkenntnis: Der 1. FC Köln lässt den Worten wenig Taten folgen.

Gegen Bayer 04 Leverkusen musste der 1. FC Köln sich mit 2:0 geschlagen geben. (Foto Lars Baron/GettyImages)
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Auf der obligatorischen Pressekonferenz vor dem Duell mit Leverkusen präsentierte FC-Coach Lukas Kwasniok seinen Plan, wie der Aufsteiger der Werkself ein Schnippchen schlagen sollte. Er forderte Effizienz. Man müsse bereit sein, Phasen ohne Ball auszuhalten, „mal zu leiden“, um im richtigen Moment zuzupacken. Das entscheidende Duell gelte es zu gewinnen und in Umschaltmomente zu kommen. Das Aufeinandertreffen mit dem spielerisch überlegenen Lokalrivalen wolle man trotzdem mit breiter Brust bestreiten, als Underdog mit Grundtugenden und gepflegtem, mutigem Fußball, der hinten dicht hält und vorne eiskalt zuschlägt.
Einen Tag später folgte die ernüchternde 0:2-Niederlage in der BayArena. Mit den vom FC-Trainer geforderten „Grundattributen“ hatte dieser Auftritt wenig zu tun. Der 44-Jährige ging nach dem Abpfiff zähneknirschend mit seiner Mannschaft ins Gericht: „In den ersten 45 Minuten waren wir deutlich unterlegen. Mit dem Ball waren wir nichts. Auch gegen den Ball hatten wir Probleme. […] Wir waren heute leider von der ersten bis zur letzten Minute unterlegen. Champions-League-Aspirant gegen Aufsteiger, selten war man in dieser Saison so klar unterlegen.“
Eigentlich war alles angerichtet, um Kasper Hjulmands Elf den Abend zu vermiesen. Zwei schwer zu ersetzende Leverkusener Schlüsselspieler mussten pausieren. Edel-Allrounder Alejandro Grimaldo und Stürmer Patrik Schick, die erfolgreichsten Scorer der Werkself, saßen verletzt auf der Tribüne. Dazu las sich die Startformation des Effzeh wie eine Kampfansage, ganz im Sinne von Kwasnioks Ankündigungen. Der FC setzte auf die identische Anfangsformation wie am vergangenen Spieltag gegen St. Pauli. Auf dem Papier blieb Kwasniok seinem Versprechen vom mutigen Fußball treu. Allerdings nur bis Schiedsrichter Harm Osmers anpfiff.
Denn dann offenbarte sich, dass die Domstädter im Duell mit den rasch kombinierenden Leverkusenern kaum die Füße auf den Rasen bekamen. „Wir haben gar keinen Zugriff bekommen, wollten sie auch in Mann-Mann anlaufen. Aber ich habe da keine Aktion gesehen, weil es einfach zu lange gedauert hat, bis es vom Geist in den Beinen war und die Jungs dann beim Gegenspieler gewesen sind. Da war der Ball meistens weg, während die Leverkusener das einfach deutlich besser hinbekommen haben“, monierte Kwasniok im Sky-Interview. Damit brachte er den Auftritt seines Teams auf den Punkt. Zu langsam im Kopf, zu spät in den Zweikämpfen.
Von der erhofften Durchschlagskraft in der Offensive blieb lediglich eine nennenswerte Gelegenheit von Luca Waldschmidt in der 20. Minute. Said El Mala ließ Leverkusens Malik Tillman mit einer Finte stehen, zog in den Strafraum der Gegner und passte den Ball mit dem Außenrist auf den einlaufenden Waldschmidt. Dieser bewies in dieser Situation kein gutes Timing und konnte das Zuspiel nicht verwerten. Damit war die beste Gelegenheit vertan, gegen die Werkself in Führung zu gehen. Ansonsten ging beim 1. FC Köln nur wenig zusammen: Schlampige Zuspiele und eine quasi unsichtbare vordere Kette aus Marius Bülter, El Mala und Waldschmidt brachten Kwasniok dazu, zur Pause gleich drei Wechsel vorzunehmen: „Weil es eben nicht so gut war, habe ich in der zweiten Halbzeit gesagt, dass es nur noch um den zweiten Ball geht. Wir haben Körperlichkeit und Geschwindigkeit reingebracht. Das war die Idee für die zweite Halbzeit, aber leider ist sie nach hinten losgegangen“, gab der 44-Jährige im Anschluss an die Partie zu.
Köln muss den Blick vorerst klar nach unten richten. Zwei Punkte aus fünf Partien haben das mühsam erarbeitete Polster deutlich schmelzen lassen. Dennoch sei das kein Grund zur Panik, meint Kwasniok: „Uns war von Anfang an klar, dass wir einzig und allein um den Klassenerhalt kämpfen würden“. Mit Ruhe, fokussierter Arbeit und Punkten in den direkten Duellen auf Augenhöhe, wie am kommenden Samstag gegen Union Berlin, könne der FC die Trendwende noch aus eigener Kraft erzwingen. Vielleicht stimmt gegen die Köpenicker dann auch wieder die Verbindung zwischen „Beinen und Geist“.
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