2:0 – Wieder zu Null! BVB nimmt auch aus Mainz die Punkte mit | OneFootball

Auch ohne den kurzfristig ausgefallenen Serhou Guirassy zeigte sich der BVB effizient, machte in Halbzeit eins aus fünf Schüssen zwei Tore durch Daniel Svensson (27.) und Karim Adeyemi (40.) – jeweils vorgelegt durch Guirassy-Vertreter Julian Brandt. Ab Minute 67 spielte der BVB in Überzahl: Mainz-Torhüter Robin Zentner räumte den allein auf seinen Kasten zustürmenden Adeyemi ab und sah die Rote Karte.

Ausgangslage:   Der Tabellenzweite trat beim Dreizehnten an. Mainz hatte am vorangegangenen Wochenende den ersten Saisonsieg eingefahren, Borussia war saisonübergreifend seit zwölf Spieltagen ungeschlagen.

Personalien:   Geplant war ein Wechsel in der Startelf: Yan Couto sollte Julian Ryerson (Bank) ersetzen, doch beim Aufwärmen verspürte Serhou Guirassy Oberschenkelprobleme und wurde durch Julian Brandt ersetzt. Zudem standen Aaron Anselmino (Rückstand), Cole Campbell (U20-WM), Emre Can (Adduktorenprobleme) und Julien Duranville (Schulterverletzung) nicht zur Verfügung. Fabio Silva war erstmals überhaupt, Niklas Süle erstmals seit der Klub-WM im Pflichtspiel-Kader.

Taktik: Der kurzfristige Ausfall Guirassys sorgte zu keiner Änderung der grundsätzlichen Herangehensweise: Im dreiköpfigen Angriff mit Brandt, Adeyemi und Beier rückte Letztgenannter in die „Guirassy-Position“, so dass sich die Systeme fast spiegelten: Dem Dortmunder 3-4-3 stellten die Mainzer ein beinahe identisches 3-4-2-1 gegenüber – Nebel und Lee waren deutlich tiefer positioniert als Brandt und Adeyemi. Lange Bälle waren das Stilmittel der Rheinhessen, die an eigenem Ballbesitz nicht sonderlich interessiert wirkten.

Spielverlauf:Die Nullfünfer überließen 09 den Ball, staffelten sich tief, verteidigten mannorientiert. 65 Prozent Ballbesitz für Borussia in den ersten zehn Minuten, aber kein Durchkommen gegen einen sehr defensiv orientierten Gegner, der mit Fünferkette verteidigte. Erst in der 22. Minute führte ein hoher Ballgewinn von Schlotterbeck gegen aufgerückte Mainzer zur ersten Gelegenheit. Bei diesem Vier-gegen-Vier-Angriff spielte Schlotterbeck nach rechts an die Strafraumkante zu Adeyemi, der sich mit seinem Schuss einen Tick zu viel Zeit ließ: Leitsch konnte blocken.

Ein langer Ball von Amiri auf den linken Flügel zu Sieb, der zu viel Raum hatte, bescherte den ersten Aufreger der Partie. Dessen Hereingabe setzte Nebel aus sieben Metern an den rechten Pfosten – Risesenglück für den BVB in Minute 26, dem postwendend der eigene Führungstreffer folgte. Adeyemi zog über rechts das Tempo an, passte an den Strafraum zu Beier, der nach rechts zu Brandt verlagerte. Und der machte alles richtig: Brandt schaute und entschied sich für einen Pass an den langen Pfosten auf den einlaufenden Svensson, der die Kugel zum 0:1 ins Tor schob (27.).

Nach dem Rückstand legten die Gastgeber deutlich zu, investierten mehr ins Spiel, das nun komplett ausgeglichen war. Nun ergaben sich aber auch Räume. Adeyemis hartnäckiges Einsteigen 15 Meter in der eigenen Hälfte leitete den zweiten Treffer ein. Der Turbo-Dribbler jagte aus der eigenen Hälfte aufs Mainzer Tor zu, wurde aber vom pfeilschnellen Sano bedrängt, passte dann etwas ungenau nach links zum mitgelaufenen Brandt, der das nicht perfekte Zuspiel jedoch zu einem feinen Doppelpass veredelte: Er spielte quer zu Adeyemi, der den Ball aus etwa elf Metern flach ins linke Eck schob (40.).

Durchgang zwei begann mit zwei Adeyemi-Sprints über den rechten Flügel. Zunächst verpasste der mitgelaufene Brandt dessen (sehr) scharfe Hereingabe, beim zweiten Angriff wenig später kam Sabitzer zum Schuss, wurde jedoch geblockt. Auf der anderen Seite kam Hanche-Olsen nach einer Ecke zum Kopfball – Kobel parierte (56.). Mainz war griffig, gewann in dieser Phase deutlich die Mehrzahl der Zweikämpfe, stellte nach gut einer Stunde um auf Viererkette in der Abwehr, war dann aber nur noch zehnt: Kobel schlug aus der Hand einen weiten Ball in die gegnerische Hälfte auf Adeyemi, der im Vollsprint mit 35,78 km/h an den Ball kam und vom aus seinem Tor herausstürzenden Zentner abgeräumt wurde. Die Rote Karte war unstrittig.

Mainz machte aber auch in Unterzahl das Spiel. Nordin schoss in Minute 84 nur knapp übers Tor. Schwarzgelb schien vor den schweren Heimspielen gegen Bilbao und Leipzig Kräfte sparen zu wollen. Brandt hätte seine gute Leistung noch mit einem Tor krönen können, scheiterte aber in der dritten Minute der Nachspielzeit nach Pass des eingewechselten Debütanten Fabio Silva an Rieß im FSV-Tor.

Ausblick:  Die nächste englische Woche wartet mit den Heimspielen gegen Bilbao (Mittwoch, 21 Uhr) und Leipzig (Samstag, 15:30 Uhr) auf Schwarzgelb.Boris Rupert

Teams & Tore

Fußball-Bundesliga, 5. Spieltag1. FSV MAINZ 05 – BORUSSIA DORTMUND 0:2 (0:2)

1. FSV Mainz 05: Zentner – da Costa, Hanche-Olsen (69. Sieb), Leitsch (63. Bell) – Widmer, Sano, Amiri (80. Maloney), Mwene – Nebel, Lee (63. Nordin) – Sieb (80. Weiper)Bor. Dortmund: Kobel – Anton, Schlotterbeck, Bensebaini – Yan Couto (69. Ryerson), Sabitzer (77. Bellingham), Nmecha (77. Groß), Svensson – Adeyemi (69. Chukwuemeka), Beier (87. Fabio Silva), BrandtBank: Veratschnig, Böving, Gleiber, Bobzien – Meyer, Özcan, Süle, Guirassy Tore: 0:1 Svensson (27., Brandt), 0:2 Adeyemi (40., Brandt)Eckstöße: 7:3 (Halbzeit 1:0), Chancenverhältnis: 2:4 (1:3)Schiedsrichter: Reichel (Sindelfingen), Rote Karte: Zentner (67., Notbremse), Gelbe Karten: Amiri, Nebel – CoutoZuschauer: 33.305 (ausverkauft), Wetter: weitgehend sonnig, 19 Grad