Allianz Arena steht Kopf: Olise-Show beim Acht-Tore-Spektakel | OneFootball

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FC Bayern München

·22 de novembro de 2025

Allianz Arena steht Kopf: Olise-Show beim Acht-Tore-Spektakel

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Die Bayern-Fans im Stadion trauten ihren Augen nicht: Nach den beiden Treffern nach Eckbällen von Suzuki und Manzambi stand es im Bundesliga-Duell zwischen dem FC Bayern und dem SC Freiburg nach 17 Minuten 2:0 - und zwar für die Gäste, die in der Anfangsphase alles richtig gemacht hatten. 

Vor dem Spiel trugen die Bayern-Spieler Aufwärmshirts mit einem umgedrehten Telekom-T des Hauptsponsors auf der Brust, eine Anspielung an die finale Staffel der US-Serie Stranger Things und deren Parallelwelt The Upside Down. Nicht nur das T stand an diesem kalten Nachmittag in der Allianz Arena Kopf, nach dem frühen Doppelschlag der Freiburger war auch der Matchplan des FC Bayern über den Haufen geworfen. Nach Manzambis Tor sprachen die Statistiken eine deutliche Sprache: 3:0 Schüsse, 9:0 Ballaktionen im Strafraum und 8:1 Flanken waren für Freiburg notiert. Die Mannschaft von Erfolgstrainer Vincent Kompany musste sich aus dieser ungewohnten Situation herauskämpfen. Die folgenden 70 Minuten sollten denkwürdig werden.


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Wie viele Bayern-Spieler Fans der Hit-Serie sind, ist nicht überliefert, aber auch in Stranger Things, deren fünfte Staffel ab kommender Woche auf Magenta TV zu sehen sein wird, kämpft sich eine Gruppe von engen Freunden rund um Protagonisten Eleven aus bizarren und gefährlichen Situationen. Nach dem frühen 0:2 gegen den Sport-Club musste sich die Bayern-Elf erstmal schütteln - und kämpfte gegen die drohende erste Saison-Niederlage an.

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Olise & Karl - ein kongeniales Duo

Obwohl ihm in der Anfangsphase nicht alles gelang, forderte Michael Olise auch in dieser brenzligen Situation immer wieder den Ball. Nach 22 Minuten hatte er auf der rechten Seite etwas Platz und bediente Lennart Karl im Zentrum der massiven SCF-Verteidigung. Der 17-jährige Shootingstar der Münchner ließ seinen Gegenspieler mit dem ersten Kontakt aussteigen und schloss eiskalt mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß ins lange Eck ab. Für den deutschen U21-Nationalspieler war es sein erstes Tor in der Bundesliga in der Allianz Arena. Sein Jubel fiel verhalten aus, im Vollsprint ging es zurück Richtung Mittelkreis. Die Aufholjagd war eröffnet. 

Die Gäste waren jedoch weiter gut im Spiel, standen tief, sicher und versuchten, immer wieder über Konter gefährlich zu werden. Die Bayern mussten dagegen halten, aber sie nahmen den Kampf im ersten Spiel nach der Länderspielpause an. Als Paradebeispiel diente eine Szene in der 32. Minute, als Luis Díaz vom linken Flügel ins Zentrum zurücksprintete, einem Freiburger den Ball klaute und direkt über die rechte Flanke wieder nach vorne rannte. Der Kolumbianer erntete Szenenapplaus - wohl dem, der solche Flügelspieler in seinen Reihen hat.

Apropos offensive Außen: In der Nachspielzeit des ersten Durchgangs war es dann doch noch so weit: Tooooooor für den FC Bayern, Ausgleich! Dieses Mal tauschten sich die Rollen im kongenialen Offensivduo der Münchner: Lenny Karl zog von rechts nach innen und legte für Michael Olise auf, der mit links vollstreckte. Seit Beginn der Datenerfassung vor über 20 Jahren gab es keinen FCB-Spieler mit einem Tor und einem Assist in einem Spiel, der jünger war als der herausragende Karl (17 Jahre, 273 Tage). „Jeder weiß, dass wir offensiv sehr, sehr gut sind. Nach den zwei frühen Standardgegentoren sind wir etwas schwer reingekommen. Aber wir sind sehr gut zurückgekommen. Ich habe keine Angst vor den Gegenspielern und spiele einfach mein Spiel runter“, so Karl nach Spielende.

Auch der Vorstandsvorsitzende Jan-Christian Dreesen lobte den Youngster nach der Partie: „Es macht Freude, Lennart zuzuschauen. Es ist nicht gewöhnlich, dass man in diesem Alter dieses Selbstbewusstsein hat.“ Karls Kumpel Aleksandar Pavlović schwärmte nach Schlusspfiff über seinen Kollegen: „Er ist ein sehr, sehr guter Freund von mir. Ich habe noch keinen Mitspieler mit so viel Selbstvertrauen erlebt. Es ist einfach außergewöhnlich, was er macht und wie er Bock zu zocken hat.“

Mit 2:2 ging es in die Pause zum Halbzeittee. Obwohl Minustemperaturen in der Allianz Arena für einen eisigen Nachmittag sorgten, ging es auf dem Rasen heiß her. Die Aufholjagd lief gut, nun hieß es 7:5 Schüsse für die Hausherren bei 75 Prozent Ballbesitz.

Upamecano krönt die Aufholjagd

Hatte die Anfangsviertelstunde in Durchgang eins den Freiburgen gehört, so bot sich zu Beginn der zweiten Halbzeit ein anderes Bild. Der FC Bayern kam selbstbewusst aus der Pause und rannte im Power Play auf das Gästetor zu. Lennart Karls vermeintliches 3:2 wurde wegen einer Abseitsstellung von Josip Stanisić zurecht aberkannt (52.), ehe der in den vergangenen Wochen überragende Dayot Upamecano drei Minuten danach doch zur Führung traf. Nach einem Eckball von Olise und einem starken Block von Jonathan Tah traf der Franzose freistehend per Volleyschuss. 

„Der Treffer war sehr wichtig. Ich bin zufrieden mit meinem ersten Saisontor. Wir haben einen super Trainer und eine super Mannschaft“, freute sich Upamecano, der alle seine neun Bundesliga-Treffer nach Standardsituationen (acht Ecken, ein Freistoß) erzielt hat.

Mit der verdienten Führung im Rücken ließ die Kompany-Elf jedoch nicht locker, sondern legte einen Angriff nach dem anderen nach. Die Folge an Großchancen glich dem Tempo eines Kino-Blockbusters. In den Hauptrollen in München waren weiter Olise und Karl, die nicht zu stoppen waren. Nach einer Co-Produktion der beiden kam der Ball über Aleks Pavlović zu Harry Kane, der eiskalt auf 4:2 stellte (60.). Es war bereits das 76. Tor im 74. Bundesliga-Spiel des Engländers - das schaffte davor niemand so schnell.

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Fünf Scorerpunkte: Olise nicht zu stoppen

Doch damit nicht genug. Michael Olise, der Man of the Match, krönte seine spektakuläre Vorstellung mit zwei weiteren Einlagen. Erst spielte er einen Traumpass auf den eingewechselten Nicolas Jackson, der zum 5:2 (78.) einnetzte. Dann nahm er sich in der 84. Minute selbst das Spielgerät und zirkelte es aus über 20 Metern mit seinem linken Zauberfuß zum 6:2-Endstand ins lange Eck. Man muss sich diese Zahlen auf der Zunge zergehen lassen: Olise sammelte gegen Freiburg fünf Scorerpunkte. 

Er legte für Karl, Upamecano und Jackson auf und traf zweimal selbst. Mit fünf Torbeteiligungen in einem Bundesligaspiel stellte der französische Nationalspieler einen neuen persönlichen Rekord auf, ligaweit hatte das zuletzt Harry Kane im September 2023 gegen den VfL Bochum geschafft (3 Tore, 2 Assists). Mit nun sechs Assists ist Olise der beste Vorlagengeber der Bundesliga. Chapeau, Michael, eine Hollywood-reife Performance!

„In einer schwierigen Phase machen zwei Spieler etwas Besonderes und dann kommen wir aus dieser Situation raus. Dann kommt unser Momentum wieder. Das ist auf jeden Fall Qualität, das kann man nicht anders beschreiben“, lobte Coach Kompany - der gegen Freiburg auf Serge Gnabry (angeschlagen) verzichten musste und Joshua Kimmich schonte - seine Offensive rund um Olise. Sportvorstand Max Eberl sagte: „Michael Olise war ein bisschen ein Sinnbild für dieses Spiel. Er kann sich in ein Spiel reinarbeiten, auch wenn es am Anfang mal nicht so gut läuft.“

Ito feiert Comeback

Dieser Samstag hatte noch eine weitere unvergessliche Pointe parat: Ende März 2025 hatte sich Hiroki Itos Welt auf den Kopf gestellt, der Japaner brach sich erneut den Mittelfuß. Gegen Freiburg feierte der Abwehrspieler nach 238 Tagen nun sein Comeback - und wie! Der Pass auf Olise vor dessen Treffer zum 6:2 kam vom 26-Jährigen. Welcome Back, Hiroki! Es war ein Nachmittag zum Genießen für jeden, der es mit dem FC Bayern hält.

Die (Bayern-)Welt war also wieder in Ordnung. Die Fans in der Südkurve skandierten bereits vor Schlusspfiff „Deutscher Meister wird nur der FCB!“ Eberl sprach in den Katakomben ein „großes Kompliment an die Mannschaft“ aus. „Nach einem 0:2 so zurückzukommen und 6:2 zu gewinnen, ist nicht selbstverständlich. Das gibt uns weiteres Selbstvertrauen“, so der Sportvorstand. CEO Dreesen sagte: „Wir werden nie nervös. Das hat die Mannschaft auch heute gezeigt. Arsenal weiß, dass wir gut in Form sind. Wir gehen das Spiel mit Respekt an, Arsenal ist nicht ohne Grund Tabellenführer der Premier League. Das wird sicherlich ein echtes Topspiel.“

Nach dem Comeback-Sieg in der Bundesliga steigt am Mittwoch das Champions League-Topspiel beim FC Arsenal. Dort soll auf Europas größter Fußball-Bühne - der Königsklasse - die nächste Bayern-Showeinlage folgen.

Die Stimmen zum Spiel gegen Freiburg:

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