Nur die Raute
·02 de dezembro de 2025
Angstgegner Kiel: HSV mit Heimbilanz des Schreckens!

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·02 de dezembro de 2025

Am morgigen Mittwochabend trifft der HSV im DFB-Pokal auf Holstein Kiel. Angesichts der Ligazugehörigkeit ist er klarer Favorit, doch die Gäste fühlen sich im Volkspark enorm wohl.
Sie sind dort nämlich ungeschlagen. Die letzte Niederlage beim HSV setzte es vor rund 63 Jahren, und zwar noch vor Bundesliga-Gründung im längst abgerissenen Stadion am Rothenbaum. Anschließend trafen beide Teams erst nach dem Hamburger Abstieg aufeinander. Dort entwickelte sich Holstein Kiel zum Angstgegner und kassierte in zwölf Vergleichen nur eine Niederlage. Insbesondere im Volksparkstadion musste der HSV die ein oder andere schmerzhafte (gefühlte) Niederlage hinnehmen. Wir blicken nochmals kurz auf die jüngsten Heimduelle zurück.
Die erste Zweitliga-Partie seiner Historie bestritten die Rothosen gegen Holstein Kiel. Sie endete desaströs. Dabei herrschte trotz des Abstiegs eine rundum positive Stimmung im Volkspark – im Glauben, nach einjährigem Abwesenheit wieder ins Oberhaus zurückzukehren. Wie schwer der Weg dorthin wird, unterstrichen die von einem gewissen Tim Walter trainierten und entsprechend offensiv auftretenden Störche direkt. Nach torloser erster Hälfte brachte Jonas Meffert – mittlerweile seit 2021 in HSV-Diensten – mit einem sehenswerten Treffer auf die Siegerstraße. David Kinsombi, der von 2019 bis 2022 das Hamburger Dress trug, Mathias Honsak legten zum 0:3-Endstand nach und beförderten den HSV ans Tabellenende.

Foto: Getty Images
Noch in der Anfangsphase der Corona-Pandemie kehrte die Bundesliga in den Spielbetrieb zurück. Unter Ausschluss der Öffentlichkeit traf der sich mitten im Aufstiegsrennen befindende HSV an einem Montagabend auf Holstein Kiel, holte zwar einen Punkt, aber verließ dennoch vollends ernüchtert das Spielfeld. Denn er drehte einen frühen Rückstand und führte nach einem verwandelten Foulelfmeter von Aaron Hunt sowie einem Doppelpack von Joel Pohjanpolo bis tief in die Nachspielzeit hinein mit 3:2. Dann gelang Jae-Sung Lee doch noch der Ausgleich. Bereits zum dritten Mal seit Beginn der Geisterspiele kassierten die damals von Dieter Hecking betreuten Rothosen ein Last-Minute-Gegentor und verpassten letztlich erneut den Aufstieg.
Neun Monate später duellierten sich die beiden Nordklubs erneut an einem Montagabend – diesmal als direkte Konkurrenten im Aufstiegsrennen. Der HSV verspielte ein durch einen exzellenten Saisonstart aufgebautes Punktepolster frühzeitig und ging mit drei Punkten Rückstand in die Begegnung. Dort avancierte Lee frühzeitig erneut zum Schreckgespenst und erzielte das 0:1. Zweitliga-Rekordtorjäger Simon Terodde – Ja, der spielte auch mal für den Hamburger SV – egalisierte umgehend. Anschließend vergaben er und seine Teamkollegen jedoch riesige Chancen und mussten sich mit dem Remis abfinden. Statt an Kiel wieder vorbeizuziehen, wuchs der Rückstand im Saison-Endspurt sogar noch an, sodass zum dritten Mal hintereinander Platz vier heraussprang. Holstein Kiel wiederum verpasste den Aufstieg erst in der Relegation gegen den 1. FC Köln (1:0/1:5).
Dementsprechend kam es schon im Oktober 2021 zum Wiedersehen. Inzwischen war Tim Walter für den HSV verantwortlich. Der mutige Ballbesitzfußball war noch nicht vollends implementiert, weshalb sich seine Mannschaft sehr schwer tat gegen einen sich zu diesem Zeitpunkt in keiner guten Form befindenden Gegner. Sonny Kittel gelang per Foulelfmeter das 1:0. Keine 60 Sekunden nach dem Seitenwechsel glich Benedikt Pichler aus. Daher stand das fünfte Unentschieden am Stück zwischen beiden Teams zu Buche.
Im weiteren Verlauf der vorherigen Spielzeit kam der HSV – ausgerechnet nach einer 0:1-Niederlage an der Kieler Förde – in Fahrt, erreichte erstmals die Relegation und scheiterte dramatisch an Hertha BSC (1:0/0:2). In seinem fünften Zweitliga-Jahr spielte er die punktemäßig beste Saison, gewann sogar im neunten Anlauf erstmals gegen Holstein (3:2). Auch das Rückspiel dominierten die ohne den rotgesperrten Coach Walter angetretenen Rothosen über weite Strecken und vergaben vor allem in der Anfangsphase riesige Chance. Ex-St.-Pauli-Keeper Robin Himmelmann erwies sich als unüberwindbar. Letztlich fehlte ein Punkt zum Aufstieg – der in der Relegation gegen Stuttgart (0:3/1:3) verpasst wurde – in die Bundesliga, welcher problemlos hätte gegen Kiel erlangt werden können.
20.04.2024 Hamburger SV – Holstein Kiel 0:1
Das bis dato letzte Aufeinandertreffen stieg vor rund eineinhalb Jahren. Vor dem 30. Spieltag besaß der HSV bereits neun Punkte Rückstand. Das Heimspiel gegen Kiel galt als letzte Aufstiegschance, wurde aber komplett vergeigt. Tom Rothe traf nach einer Ecke zum 0:1-Siegtor. Trotz fast 25-minütiger Überzahl aufgrund einer Gelb-Roten Karte gegen den langjährigen Hamburger Lewis Holtby (2014-2019) blieb eine Reaktion aus. Nach Schlusspfiff ertönte ein gellendes Pfeifkonzert von den Rängen. Der HSV beendete die Saison wieder einmal als Viertplatzierter, während Kiel neben St. Pauli aufstieg – sich aber anders als der Hamburger Stadtrivale – nicht in der Bundesliga halten konnte.

Foto: Getty Images
All diese Negativerlebnisse dürften am heutigen Mittwoch jedoch keine große Rolle spielen. Denn rund um den HSV herrscht nach dem dramatischen 2:1-Erfolg über Stuttgart eine enorm positive Stimmung. Im Volksparkstadion ergatterte er im bisherigen Saisonverlauf überwiegend positive Resultate, während Kiel in der 2. Bundesliga nur auf Rang 13 steht. Dennoch sollte die Auswahl von Merlin Polzin gewarnt sein: Holstein nahm mit dem VfL Wolfsburg (1:0) bereits einen Erstligisten aus dem Wettbewerb.
Foto: Getty Images









































