FCBinside.de
·22 de dezembro de 2025
Bayern setzt Maßstäbe: Dreesen nimmt deutschen Frauenfußball in die Pflicht

In partnership with
Yahoo sportsFCBinside.de
·22 de dezembro de 2025

Mit dem Kauf des Sportparks Unterhaching setzt der FC Bayern ein starkes Zeichen für den Frauenfußball. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen macht klar: Die Investition verpflichtet – nicht nur die Bayern-Frauen, sondern den gesamten deutschen Frauenfußball.
Mit dem Erwerb des Sportparks Unterhaching hat der FC Bayern einen weiteren Meilenstein in der Entwicklung seiner Frauenmannschaft gesetzt. Für mehr als sieben Millionen Euro sichern sich die Münchner nicht nur ein neues Zuhause für die Heimspiele der FCB-Frauen, sondern senden zugleich ein deutliches Signal an die Konkurrenz und an den gesamten deutschen Frauenfußball. Die Zeiten, in denen Infrastruktur und Vermarktung auf Sparflamme liefen, sollen endgültig vorbei sein.
Bislang trugen die Bayern-Frauen ihre Heimspiele am Bayern-Campus aus. Doch das wachsende Zuschauerinteresse und die steigende sportliche Bedeutung des Teams machten deutlich, dass diese Lösung an ihre Grenzen gestoßen ist. Unterhaching soll nun die passende Bühne bieten, um sportlichen Erfolg und wirtschaftliche Entwicklung miteinander zu verbinden. Für Vorstandschef Jan-Christian Dreesen ist diese Investition weit mehr als ein Standortwechsel – sie ist eine Verpflichtung.
Im Interview mit der Münchner Abendzeitung machte Dreesen unmissverständlich klar, dass der Frauenfußball in Deutschland insgesamt in eine neue Phase eintreten müsse. „Allein diese Investition zeigt, in welchen Dimensionen die Klubs denken“, erklärte der Bayern-Boss und verwies darauf, dass es nicht nur um die Bundesliga-Mannschaft gehe. Auch der Mädchen- und Nachwuchsbereich müsse gezielt entwickelt werden, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Dabei spricht Dreesen ein zentrales Problem offen an: International droht der Frauenfußball in Deutschland den Anschluss zu verlieren, wenn sich die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen nicht verbessern. Die Gehälter steigen rasant, die Einnahmen jedoch nicht im gleichen Maß. „Das ist eine Entwicklung, die dauerhaft nicht durchzuhalten ist“, warnte der 28-Jährige.
Seine Sorge ist klar formuliert: Ohne strukturelles Wachstum werden deutsche Top-Talente früher oder später den Weg ins Ausland suchen, wo finanziell attraktivere Bedingungen locken.
Für Dreesen ist der Kauf des Sportparks Unterhaching deshalb nur ein Baustein in einem größeren Gesamtbild. Er fordert ein gemeinsames Umdenken aller Beteiligten. Mehr Fans in den Stadien seien essenziell, doch dafür brauche es auch die passende Infrastruktur. Wenn bestehende Spielstätten zu klein seien, müsse konsequent investiert werden – so wie es der FC Bayern nun vorgemacht hat.
Weiterhin sieht der Vorstandsvorsitzende erheblichen Nachholbedarf bei der medialen Vermarktung. Bessere Fernsehverträge, attraktivere Anstoßzeiten und vor allem weniger Überschneidungen mit dem Männerfußball seien aus seiner Sicht entscheidende Faktoren, um Reichweite und Erlöse zu steigern. Denn am Ende, so Dreesen, wachse die wirtschaftliche Attraktivität des Frauenfußballs mit der Attraktivität des Produkts auf dem Platz.
Dass diese Attraktivität vorhanden ist, davon ist Dreesen überzeugt. Der Frauenfußball habe sich in den vergangenen Jahren enorm weiterentwickelt, sei dynamischer, physischer und deutlich schneller geworden. Für ihn ist klar: Die sportliche Qualität bietet längst die Grundlage für weiteres Wachstum – jetzt müsse auch das Umfeld nachziehen.
Mit dem Schritt nach Unterhaching übernimmt der FC Bayern dabei bewusst eine Vorreiterrolle. Die Botschaft ist eindeutig: Wer in Zukunft international mithalten will, muss investieren, professioneller werden und gemeinsam an der Vermarktung arbeiten. Für die Bayern-Frauen ist der neue Sportpark Chance und Verpflichtung zugleich – und für den deutschen Frauenfußball ein deutlicher Weckruf.









































