Clásico-Sieg: Reals Basketballer schlagen Barça nach Overtime | OneFootball

Mario Hezonja war einer der überragenden Blancos in Barcelona – Foto: realmadrid.com

Guter Start, dann Drama mit zweifachem Nachschlag

Die in dieser Saison auswärts notorisch schwache Mannschaft von Trainer Chus Mateo durfte in den vergangenen drei Wochen ausschließlich im heimischen WiZink Center ran, und nun sollte ausgerechnet gegen den katalanischen Erzrivalen, der in der EuroLeague bis dato eine solide Saison spielt, die Wende gelingen. Und, sie gelang!

Ins erste Viertel starteten die Blancos furios, lagen zwischendurch mit zehn Punkten vorne, und nach den ersten zehn Minuten stand es 22:17 für die Gäste aus der Hauptstadt. Dafür misslang die Anfangsphase des zweiten Viertels, Barça drehte relativ schnell die Partie und übernahm die Führung, wenn auch knapp – 38:34 stand es zur Pause für die Gastgeber. Im zweiten Durchgang entwickelte sich die hart umkämpfte Partie zu einem Thriller bis zur letzten Sekunde. Die Führung wechselte fast minütlich, wobei kein Team mit mehr als drei Punkten vorne lag. Was dann in den letzten Sekunden passierte, war nichts für schwache Nerven. Neun Sekunden vor Schluss lag Barcelona mit 74:71 vorne, Real hatte den letzten Angriff, und eine Sekunde vor Ultimo brachte Facundo Campazzo mit einem Dreier sein Team in die Overtime.

Dort ging es genau so weiter wie in der regulären Spielzeit – keines der beiden Teams konnte sich entscheidend absetzen. Mit 84:84 ging es in die zweite Overtime. In den ersten drei Minuten des zweiten Nachschlags gab es unverändertes Bild, es ging ständig hin und her. Doch in der Crunchtime zeigten die Königlichen endlich verloren geglaubte Qualitäten, bewahrten in den entscheidenden Angriffen die Nerven und trafen alles, während die Katalanen ein ums andere Mal an der Madrider Abwehr verzweifelten. In der letzten Minute der zweiten Verlängerung wurde es nicht einmal knapp, die Blancos ließen die Zeit souverän auslaufen.

Hezonja und Tavares wieder in Topform, Verletzte kommen zurück

Einer der Hauptgründe für den sehr schwachen Saisonstart war die Tatsache, dass mit Mario Hezonja und Walter Tavares, die im Sommer mit neuen, langfristigen Verträgen (beide bis 2029) ausgestattet wurden, ausgerechnet die beiden Superstars der vergangenen Jahre wochenlang völlig außer Form waren. In den vergangenen drei Spielen war allerdings bei beiden ein immer deutlicherer Formanstieg zu beobachten, und in Barcelona waren Hezonja mit 23 und Tavares mit 24 Punkten die überragenden Akteure.  Auch Facundo Campazzo (18 Punkte) machte ein herausragendes Spiel. Džanan Musa (9 Punkte) kommt nach seiner Knöchelverletzung immer besser in Tritt und sollte in den kommenden Spielen wieder der Alte werden. Auch Serge Ibaka, Xavier Rathan-Mayes und Gabriel Deck konnten punktuell glänzen und gaben Coach Mateo wieder Rotationsmöglichkeiten. Alles in allem nehmen die Blancos aus Barcelona, neben dem reinen Ergebnis, vieles mit, was Mut macht. Das Wichtigste ist jedoch, dass der Auswärtsfluch endlich besiegt wurde.

Nach zwölf Spielen weist der EuroLeague-Rekordsieger eine ausgeglichene Bilanz von jeweils sechs Siegen und Niederlagen und sind wieder mittendrin im Play-Off-Rennen. In der kommenden Woche geht es zum französischen Vertreter Asvel nach Lyon, doch zuvor müssen Hezonja, Tavares und Co. wieder nach Katalonien – in der heimischen Liga ACB ist Real bei Joventut Badalona zu Gast. In beiden Spielen sind die Königlichen favorisiert, und sollten dabei zwei Siege gelingen, wäre der Rekordmeister auch endgültig wieder in der Spur. Vor gerade einmal zwei Wochen sah es überhaupt nicht danach aus, doch im Basketball geht es manchmal sehr schnell, und der Sieg in Barcelona könnte sich im Nachhinein als der große Wendepunkt der Saison erweisen.

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