FC Bayern München
·12 de março de 2025
Debüt mit Sonderlob: Youngster Urbig hält Bayerns Tor sauber

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·12 de março de 2025
Herausstellen wollte Jan-Christian Dreesen am späten Abend nach dem 2:0 (0:0) im Rückspiel bei Bayer Leverkusen dann doch niemanden – Möglichkeiten dafür hätte es genug gegeben. Die ganze Mannschaft, so der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern vielmehr, habe sich nach diesen Achtelfinals ein Sonderlob verdient: „Es war wirklich eine Pracht zuzuschauen“, meinte Dreesen und strahlte: „Ihr habt alle unglaublich gespielt, Teamgeist gezeigt schon im Hinspiel – so wie wir uns das wünschen und es unglaublich Freude macht.“
Dann machte er doch einen kleinen Schwenk voller Lob über Harry Kane, der drei seiner zehn Champions League-Treffer in dieser Saison gegen Bayer 04 erzielt hatte und über den jüngsten Torhüter, den der FC Bayern seit Stefan Wessels (im März 2000 gegen Dynamo Kiew) mit 21 Jahren und 215 Tagen von Beginn an in ein Champions League-Spiel geschickt hatte: „Es ist erstaunlich, was Jonas Urbig heute geleistet hat für unsere Mannschaft“, sagte Jan-Christian Dreesen.
Es war obendrein ja nicht irgendein Europapokalspiel - es war das Achtelfinal-Rückspiel gegen eine Mannschaft, so Dreesen weiter, „die in den vergangenen Jahren unser hartnäckigster Gegner“ gewesen ist. Ein Team, das vor allem mit Offensivzauber und unaufhörlichem Angriffsfußball aufgefallen war, Meister und Pokalsieger wurde. Und es ist die Mannschaft aus einer Stadt, die eine besondere Rivalität mit ihren Nachbarorten lebt – darunter mit Köln. Nur 35 Kilometer entfernt liegt die Metropole am Rhein von Jonas Urbigs Heimatstadt Euskirchen. Für den Effzeh spielte der Schlussmann noch bis Januar und saß beim Zweitligisten auf der Bank, als der FC Bayern ihn zu sich holte. „Es wird sehr hitzig, es wird sehr emotional“, hatte Max Eberl, der Sportvorstand, vor dem Rückspiel in der BayArena sehr richtig vermutet. Aber von all der Nervosität – wenn denn da überhaupt eine existierte – spürte man bei Urbig gar nichts.
Extrem ruhig, extrem fokussiert ging der junge Keeper in das Kräftemessen. Ihm half sicherlich, dass auch die Verteidiger Dayot Upamecano, Minjae Kim, ja, die komplette bayerische Defensive einen absoluten Sahnetag erwischten. Man merkte Urbig an, wie sehr die fast väterlichen Worte im Vorfeld von Vincent Kompany ihn gestärkt hatten. Der Cheftrainer hatte gesagt, dass er überhaupt keinen Druck bei Urbig sehe, sondern wenn dann nur bei dessen erfahrenen Mitspielern: „Man muss ja irgendwann anfangen: Junge Trainer, junge Spieler, junger Torwart. Da musst du durch, das gehört dazu“, meinte Kompany.
Schon im Hinspiel hatte Jonas Urbig für Manuel Neuer ins Tor plötzlich zwischen die Pfosten gemusst. Die Nummer eins des FC Bayern hatte sich an der Wade verletzt, die Nummer eins, unterstrich auch Dreesen, werde schmerzlich vermisst. „Für mich persönlich habe ich mich natürlich sehr gefreut, dass ich mein Debüt in der Champions League geben konnte“, sagte Jonas Urbig hinterher. Er dankte auch den Bayern-Fans für „so eine positive Stimmung mir gegenüber“. Vor allem aber sei er sehr konzentriert gewesen. „Ich habe versucht, die 30 Minuten zu meistern.“ Das gelang. „Jonas kam rein und hat einen guten Job gemacht“, sagte Harry Kane. Eberl war beeindruckt: „Jonas hat drei, vier Monate kein Spiel mehr gemacht und kommt dann in so ein Champions League-Spiel rein. Du weißt ganz genau, jetzt schauen alle auf dich. Es hat aber so gewirkt, als ob es ihm gar nicht viel ausmacht. Er kommt rein und sagt, okay, jetzt stehe ich hier und spiele mein Spiel.“
Gegen Bochum musste der junge Keeper in seiner Startelfpremiere dann gleich drei Gegentreffer hinnehmen – bei keinem hatte er irgendeine Abwehrchance. Ein undankbarer Start also, der die Nervosität für das Rückspiel in der Champions League eigentlich noch einmal anheizte. Offensichtlich aber nicht für Jonas Urbig: Der schlug in der hitzigen Startphase gefährliche Bälle aus der Gefahrenzone, faustete Eckbälle einarmig aus der Gefahrenzone und wuchs über sich hinaus, als er sich extrem strecken musste, um einen wuchtigen Frimpong-Flachschuss aus dem kurzen Eck mit den Fingerspitzen um den Pfosten zu lenken (65.). Nur zwei Minuten später stand der junge Keeper erneut im Mittelpunkt, diesmal begrub er einen Kopfball des tschechischen Nationalspielers Patrik Schick unter sich. Kurz vor dem Abpfiff wehrte er noch einmal sehenswert einen Fernschuss von Palacios ab.
Insgesamt ein erstaunlich souveräner, fehlerloser Auftritt des Torhüters. „Er hat Souveränität ausgestrahlt. Zwei, drei tolle Aktionen gezeigt – einen ganz besonderen Applaus für Jonas Urbig“, schloss Jan-Christian Dreesen und lächelte. Genau wie Jonas Urbig, stolz über sein gelungenes Europapokal-Debüt.
Hier geht es zur Analyse des Achtelfinal-Rückspiels gegen Bayer 04 Leverkusen:
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