SV Werder Bremen
·07 de maio de 2025
"Der Endspielcharakter liegt in der Luft"

In partnership with
Yahoo sportsSV Werder Bremen
·07 de maio de 2025
Werder blieb zuletzt 2009 vier Heimspiele am Stück ohne Gegentor (Foto: WERDER.DE).
Michael Zetterer blieb in der laufenden Spielzeit schon neun Mal ohne Gegentor. In den vergangenen Wochen war die verbesserte Defensivleistung ein Garant dafür, um sich nach sechs Partien ohne Niederlage in eine gute Ausgangslage für die letzten beiden Bundesliga-Spiele zu schießen. Der 29-Jährige sprach im WERDER.DE-Interview über eine besondere Heimspiel-Marke, Umgang mit Kritik und Aussichten auf das Heimspiel gegen RB Leipzig.
WERDER.DE: Im Neujahrsinterview hast du gesagt: Am wichtigsten ist, dass ihr als Mannschaft zu Null spielt. Warum ist euch das zuletzt oft gut gelungen?
Michael Zetterer: Wir haben grundsätzlich die Einstellung zum defensiven Arbeiten wiedergefunden. Im Dezember haben wir schon gezeigt, dass wir das können, zum Jahreswechsel war es aber nicht mehr so gut. Sicherlich hat auch die Personalie Marco Friedl sehr geholfen, aber auch insgesamt haben wir im Personal eine brutale Konstanz drin. Das ist für die defensiven Abläufe für die Feldspieler oder mich als Torwart essenziell.
WERDER.DE: Vor eigenem Publikum bis du seit 279 Minuten unbezwungen, vier Heimspiele in Folge ohne Gegentor ist Werder zuletzt 2009 gelungen.
Michael Zetterer: Im Fußball dreht sich irgendwo alles um Zahlen und alles ist messbar geworden. Ich spiele aber nicht für Statistiken Fußball, sondern versuche auf den Platz zu bekommen, was ich kann. Sicherlich ist es schön, wenn du etwas aus einer erfolgreichen Zeit einstellen kannst. Das ist aber nichts, was mich antreibt oder die große Motivation ist.
WERDER.DE: Gleichzeitig blieb auch die Kritik an dir nicht aus, als im Februar der Wurm drin war.
Michael Zetterer: Das gehört zum Bundesliga-Alltag als Torhüter dazu – da ist nicht immer nur Sonnenschein. Das erleben andere vielleicht sogar noch krasser, weil der Erfolgsdruck woanders noch größer ist. Das Feedback, auf das es ankommt, sind die Gespräche mit den Trainern und die Analysen aber nicht die mediale Berichterstattung. Mehr als persönliche Kritik hat mich belastet, dass die Punkte und der Erfolg ausgeblieben sind.
WERDER.DE: Du hast auch gesagt, dass es bei Lob oder Kritik mit der neuen Trainingswoche bei Null losgeht. Einen Gegentreffer gegen Wolfsburg hast du öffentlich auf deine Kappe genommen. Hast du das so schnell abhaken können, wie du es dir vorgenommen hast?
Michael #Zetterer bleibt beim Remis gegen den FC St. Pauli bereits zum neunten Mal zu Null. ???? Nur drei Bundesliga-Torhüter holten in dieser Saison mehr Weiße Westen ???? svw.de/Kurzp%C3%A4s... #Werder | #SVWFCSP[image or embed]— SV Werder Bremen (@werder.de) 28. April 2025 um 11:15
Michael Zetterer: Ja, klar. Das mache ich nach jedem Spiel. Es gibt wahrscheinlich Spiele, die dem objektiven Fan länger in Erinnerung bleiben. Wir analysieren die Spiele und gehen dann mit gelöschter Festplatte in die neue Woche. Ob wir zu Null spielen oder drei Gegentore bekommen, macht in meiner Arbeit keinen Unterschied. Es gibt Themen, auf denen der Hauptaugenmerk liegt und ich versuche jeden Tag auf dem Trainingsplatz besser zu werden.
WERDER.DE: Als Mannschaft habt ihr in richtungsweisenden Spielen wie gegen Mainz, Leverkusen oder Frankfurt immer wieder eure Bestleistung abgerufen. Ist das eine Stärke der Mannschaft?
Michael Zetterer: Auf jeden Fall! Der Kern der Mannschaft denkt in die gleiche Richtung und das hängt auch damit zusammen, dass wir schon länger zusammen sind. Wir haben gegen die Top-Mannschaften aber im Vergleich zum Vorjahr auch gegen die Aufsteiger gezeigt, dass der Kern sehr stabil ist.
Das ist eine Ausgangssituation, die wir uns erarbeitet haben.
WERDER.DE:Das Heimspiel gegen Leipzig hat einen ähnlichen Charakter und bietet eine letzte Chance, um in der Tabelle noch zu klettern. Wird euch das wieder gelingen?
Michael Zetterer: Besondere Leistungen gegen Top-Mannschaften müssen ein stückweit normal sein. RB Leipzig ist so ein Team, das mit enorm viel Qualität nach Bremen kommt, weswegen ich mich sehr darauf freue. Der Endspielcharakter liegt ein wenig in der Luft. Das ist eine Ausgangssituation, die wir uns erarbeitet haben.
WERDER.DE: Wir stehen zwei Spieltage vor dem Ende der Saison: Was müsste passieren, damit du in zwei Wochen zufrieden auf die Runde zurückschaust?
Michael Zetterer: Dass wir im dritten Jahr nach dem Aufstieg uns jedes Jahr verbessert haben, ist nicht normal. Wir können stolz auf das sein, was wir bislang geleistet haben und können das am Samstag krönen. Wir haben als Mannschaft das Ziel, mit einem Sieg gegen Leipzig noch ins Rennen reinzurutschen. Wir dürfen dabei aber nicht vergessen, woher wir kommen und dass die Entwicklung in die richtige Richtung geht – das können wir mit einer guten Leistung am Samstag krönen.
WERDER.DE: Dabei wünschen wir viel Erfolg. Vielen Dank für das Gespräch, Zetti!