
Miasanrot
·09 de julho de 2025
DFB-Strafe: FC Bayern steht hinter kritischen Fans

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·09 de julho de 2025
Der DFB bestraft den FC Bayern München für ein Banner der Südkurve. Der Rekordmeister steht aber hinter seinen Fans.
Der FC Bayern München muss zahlen: 20.000 Euro Strafe hat das DFB-Sportgericht dem Rekordmeister aufgebrummt, nachdem beim Heimspiel gegen Mainz am 26. April ein Banner mit scharfer Kritik an der Polizei gezeigt wurde. Darauf forderten Fans: „Rassistische Mörderbullen ermitteln gegen rassistische Mörderbullen?! Gerechtigkeit für Lorenz!“.
Ein Bezug auf den tödlichen Polizeieinsatz gegen den Schwarzen Deutschen Lorenz A. in Oldenburg und prangerten interne Ermittlungen innerhalb der Polizei an. Der Vorwurf: rassistisch motivierte Polizeigewalt ohne unabhängige Kontrolle.
Ein weiterer Beleg für das komplizierte Verhältnis zwischen Fans, Verein und gesellschaftlicher Verantwortung.
Auffällig: Die Münchner widersprachen dem Strafantrag des DFB-Kontrollausschusses. In seiner Stellungnahme betont der Klub, dass es sich um ein „Werturteil“ handele, nicht um eine strafbare Beleidigung. Noch wichtiger: Der Verein stellte sich zumindest inhaltlich hinter die Fans. Die Kritik an rassistisch motivierter Polizeigewalt sei legitim und trage „fördernd zum gesellschaftlichen Diskurs“ bei.
Eine bemerkenswerte Position für einen Klub von dieser Größe und medialen Bedeutung in Zeiten, in denen viele andere Vereine eher auf vermeintliche Deeskalation und Distanz setzen.
Die aktive Fanszene hat in der Vergangenheit wiederholt gesellschaftliche Missstände thematisiert: Rassismus, Kommerz, Polizeigewalt. Das DFB-Sportgericht wertet die Botschaft des Banner zum Fall Lorenz A. als „unsportlich und beleidigend“ und kritisiert die Generalisierung gegenüber der Polizei, einem „wichtigen Partner der Vereine“.
Doch genau darin liegt das Spannungsfeld: Während der Verband die Generalisierung kritisiert, geht es den Fans um den Inhalt, um strukturelle Probleme, um Gerechtigkeit, um Aufklärung. Der Verein steht dazwischen: loyal zu seinen Fans, aber zugleich Teil eines Systems, das auf Kooperation mit Institutionen wie der Polizei durchaus angewiesen ist.
Dass der FCB einen Teil der Strafe in Präventionsmaßnahmen investieren darf, ist Routine, aber seine Argumentation zeigt Haltung. Es ist ein Zeichen an die aktive Fanszene: Eure Stimmen werden gehört, auch wenn sie unbequem sind.
In der Causa Lorenz A. fordern viele, darunter auch Amnesty International, unabhängige Ermittlungen bei Polizeigewalt. Und dass der Klub dazu Stellung bezieht, ist ein starkes Signal. Beim Fall Lorenz A. geht es auch um die Frage, ob Fußball ein Ort sein darf, an dem Gesellschaftskritik Platz hat.
Die Bayern haben in diesem Fall eine klare Antwort gegeben: Ja, darf er.