Der-Jahn-Blog
·18 de fevereiro de 2025
Ein Elfmeter zu viel
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·18 de fevereiro de 2025
Früher Führungstreffer und disziplinierte Defensive
Aufgrund der Sperre von Chef-Trainer Andreas Patz – der das Spiel zusammen mit dem ebenfalls gesperrten Analysten Oliver Seitz auf den Kommentatorenplätzen auf der Nettotribüne verfolgte – stand Co-Trainer Munier Raychouni an der Seitenlinie. In der Startelf nahm das Trainerteam zwei Änderungen vor: Leopold Wurm ersetzte Robin Ziegele in der Dreierkette, und Anssi Suhonen startete für den verletzten Andreas Geipl. HSV-Coach Merlin Polzin wechselte ebenfalls auf zwei Positionen: Dompé und Königsdörffer erhielten den Vorzug vor Stange und Karabec.
Der HSV übernahm zunächst die Spielkontrolle, wurde jedoch vom Jahn eiskalt ausgekontert. Nach einem tollen Zuspiel vom “Geipl-Vertreter” auf der 6, Christian Kühlwetter, aus der eigenen Hälfte, schirmte Eric Hottmann den Ball stark ab, ging bis in den Fünfmeterraum und legte quer für Adamyan, der nur noch zur 1:0-Führung einschieben musste (6.). Defensiv stand die Jahnelf in der Folge kompakt und verteidigte leidenschaftlich. Der HSV tat sich schwer, klare Chancen zu kreieren. Eine verunglückte Flanke von Suhonen hätte Heuer Fernandes beinahe überlistet (20.). Die beste Gelegenheit für die Gäste vor der Pause vergab Königsdörffer nach einer Druckphase der Hamburger, als sie mehrmals im Regensburger Strafraum zum Schuss kamen (42.).
Zweiter Durchgang mit Aufregern und spätem Ausgleich
Nach dem Seitenwechsel erhöhte der HSV den Druck und bekam in der 53. Minute einen fragwürdigen Elfmeter zugesprochen. Dompé ging nach einem leichten Kontakt mit Kühlwetter im Strafraum zu Boden, doch Felix Gebhardt parierte den zu schwach getretenen Strafstoß von Selke souverän (54.). Die Regensburger blieben durch Konter gefährlich. Heuer Fernandes verhinderte das 2:0 gegen Adamyan (60.).
In der 74. Minute erlebte das Spiel eine turbulente Szene: Emir Sahiti erhielt zunächst Gelb, weil er sich im Strafraum der Regensburger zu leicht fallen ließ. Nur zwei Minuten später sah er Gelb-Rot, nachdem er den Ball aus Frust auf den Boden geknallt hatte. Trotz Unterzahl kam der HSV aber noch zum späten Ausgleich. Rasim Bulic brachte den eingewechselten Daniel Elfadli im Strafraum zu Fall. Diesmal verwandelte Selke sicher zum 1:1 (83.).
In der hektischen Schlussphase drängten beide Teams auf den Siegtreffer. Christian Viet scheiterte an Heuer Fernandes (85.), während Karabec in der Nachspielzeit eine Großchance für den HSV vergab (90.+6).
Ausblick
Das Remis hilft beiden Teams nur bedingt weiter. Für die Jahnelf geht es am kommenden Samstag im direkten Abstiegsduell gegen Preußen Münster wieder um alles. Beide Mannschaften trennen fünf Punkte. Ein Sieg würde den Rückstand auf Münster auf zwei Punkte verkürzen. Bei einer Niederlage könnte man den Nichtabstieg endgültig abhaken.
Rasim Bulic über…
…das Spiel: Wir dürfen nicht enttäuscht sein. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, Hamburg hat aus dem Spiel heraus wenig zustande gebracht. Der erste Elfmeter war nicht mal einer, beim zweiten komme ich etwas zu spät.
…die Gründe für das Unentschieden: Die haben Qualität, dass bei diesen Spielern mal eine Chance entsteht, ist normal. Aber ich denke, wir haben es weitgehend gut gemacht. Wenn man überlegt, dass wir das Hinspiel 0:5 verloren haben und hier komplett dominiert haben, können wir stolz auf uns sein.
…die Tabellensituation: Wir sollten in jedes Spiel gehen, dass drei Punkte Pflicht sind. Heute war ein super Spiel, leider haben wir uns nicht mit drei Punkten belohnt. Wir müssen aber jetzt auch auswärts Punkte sammeln. Ins Spiel gegen Münster sollten wir nach so einem Spiel mit breiter Brust reingehen, wie in Fürth erstmal ein Tor schießen, aber dann auch gut verteidigen.
Sargis Adamyan über…
…das Spiel: Wir waren engagiert und haben eine ordentliche bis gute Leistung gezeigt. Leider konnten wir die drei Punkte nicht mitnehmen.
…den vergebenen Sieg: Sehr ärgerlich, gerade mit einem Mann mehr. Die Elfmetersituation ist unglücklich, trotzdem hatten sie nicht viele klare Situationen. Wir haben gut verteidigt. Daran müssen wir anknüpfen und nächste Woche einen Sieg holen.
…die Auswärtsschwäche: Ich hatte erst zwei Auswärtsspiele, ich weiß nicht genau, woran es liegt. Aber wir müssen auf jeden Fall ein anderes Gesicht zeigen. Gegen Fürth war es ordentlich, aber auch nicht gut. Jetzt gegen Münster, die sind kurz vor uns, da müssen wir einfach gewinnen.
Vorbereitung auf das Spiel und Aufstellungen
Vor der Partie zwischen Regensburg und Hamburg war klar, dass die Gäste das Spiel dominieren würden. Der Jahn spielte in einer 3-4-2-1-Grundordnung, während Hamburg ein 4-2-3-1 wählte.
Hamburgs Ballbesitz und Aufbauspiel
Hamburg fand sich in höheren Ballbesitzphasen wieder und agierte meist aus einem 4-3-3 bzw. 2-3-2-3. Meffert übernahm die Rolle des alleinigen Sechsers. Die Außenverteidiger Muheim und Hefti rückten oft halbräumig ein und positionierten sich tiefer, sodass sich eine flache Viererkette im Aufbau ergab.
Jahn mit langen Pressingweg von Flügelverteidiger auf Außenverteidiger
Vorteile der flachen Viererkette und Probleme im Pressing
Die flache Viererkette hatte ihre Vor- und Nachteile. Einerseits war sie gegen das mannorientierte Pressing des Jahn eine sinnvolle Wahl. Es war zu beobachten, dass der Jahn von dieser Flachheit überrascht wurde, da der Pressingweg von Hein auf Hefti außergewöhnlich lang ausfiel. Allerdings führte die enge Staffelung der Hamburger dazu, dass der Pressingwinkel von Hein verändert wurde und Hefti beim Aufdrehen in Schwierigkeiten geriet.
Mangelnde Dynamik in den Bewegungen
Zudem war Heftis Aufdrehen oft zu langsam und die Bewegungen der Außen- und Halbraumspieler, wie Sahiti, nicht ausreichend dynamisch, um für Anspiele bereitzustehen. Breunig verschob gut in die Breite, was das Anspiel zusätzlich erschwerte. Infolgedessen konnte Hamburg nicht die gewünschten langen Bälle auf die Halbraumspieler spielen.
Hamburgs Versuche im Halbraum und Probleme im Offensivspiel
Hamburg versuchte, das Aufrücken von Breunig und das Öffnen des Halbraums zu nutzen, indem sie Königsdörffer und Richter schnell in die Tiefe schickten. Doch zwei Probleme traten auf: Zum einen blockierte der vertikale Pressingwinkel von Hein den Passweg in den Halbraum. Zum anderen hatte Kühlwetter, der tiefer agierte, die Tiefenläufe von Königsdörffer gut im Blick und konnte diese frühzeitig antizipieren.
Hamburgs Angriffsspiel und die Herausforderung der 1v1-Duelle
Hamburg setzte auf das Konzept „Spielen und Gehen“, indem Königsdörffer nach einem Abspiel direkt in die Tiefe zog. Diese Bewegungen konnte Ernst jedoch gut neutralisieren, da er in den 1v1-Duellen stabil blieb. Zusätzlich hätte sich Hamburg mehr Tiefe von Selke gewünscht, da er in vielen Szenen eine gute Grundposition hatte, um das Herausschieben der Jahn-Verteidiger zu nutzen. Doch Selke zog sich meist nicht weit genug zurück, um diese Situationen zu nutzen.
Meffert anspielbar, 1v2 auf der ballfernen Seite
Probleme bei der Breitenbesetzung und Diagonalverlagerungen
In der ersten Halbzeit fehlte es Hamburg an einer effizienten Breitenbesetzung auf der ballfernen Seite. Sahiti und Dompe agierten häufig zu hoch, um Diagonalverlagerungen effektiv zu empfangen. Erst in der zweiten Halbzeit kamen diese Pässe häufiger zum Einsatz, doch der Jahn verteidigte die Flanken weiterhin gut und konnte die Angriffe neutralisieren.
Alternatives Aufbaumuster: Königsdörffer lässt sich fallen, Ernst muss herausschieben
Hamburgs Fortschritte im Aufbau und die Auswirkungen der Jahn-Verteidigung
Trotz der Schwierigkeiten in den 1v1-Duellen und der fehlenden Dynamik auf den Flügeln gelang es Hamburg, durch die langen Pressingwege und die lose Orientierung auf Meffert den Ball immer wieder in die Breite zu spielen. Doch die Regensburger verteidigten kompakt und setzten den Hamburgern auf den Flügeln zu, wodurch Hamburg nur selten zu gefährlichen Flanken oder Abschlüssen kam.
Umschaltmomente und die Möglichkeit für Regensburg
Im Laufe des Spiels rückte Hamburg weiter auf und ließ große Räume in der Breite, vor allem auf der ballfernen Seite. Bryan Hein versuchte, diese Lücken durch Umschaltmomente zu nutzen, und konnte mehrfach freigespielt werden. Der Jahn setzte die entstehenden Räume in der Hamburger Abwehr gut ein, insbesondere bei Entlastungsangriffen. Diese Situationen brachten gefährliche Momente für Hamburg, die die Regensburger trotz ihrer Unterzahl oft gut ausspielten.