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·22 de outubro de 2025
Erneute Proteste gegen Boateng: Bayern-Fans mit klarem Statement

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·22 de outubro de 2025
Die Debatte um Jérôme Boateng sorgt beim FC Bayern weiter für Spannungen. Vor dem Champions-League-Spiel gegen Club Brügge setzte die Südkurve ein deutliches Zeichen – mit einem Banner, das sich klar gegen Machtmissbrauch und Gewalt in Beziehungen positionierte.
Kurz vor Anpfiff enthüllten die Fans in der Allianz Arena ein großflächiges Transparent mit der Aufschrift: „Gegen Machtmissbrauch und physische & psychische Gewalt in Beziehungen“. Es war die zweite Protestaktion innerhalb weniger Tage. Bereits beim Bundesliga-Sieg gegen Borussia Dortmund (2:1) am vergangenen Wochenende hatten die Anhänger ihren Unmut über die geplante Boateng-Hospitanz unübersehbar zum Ausdruck gebracht.
Der Hintergrund: Der FC Bayern plant, dem ehemaligen Innenverteidiger, der zwischen 2011 und 2021 das Trikot des Rekordmeisters trug, eine Hospitanz im Trainerteam von Vincent Kompany zu ermöglichen. Boateng will im Rahmen seiner Trainerausbildung weitere Lizenzen erwerben – nach seiner bereits absolvierten B-Lizenz sollen die A-Lizenz und der Fußball-Lehrer folgen.
Die anhaltende Kritik aus der Fanszene hat die Klubführung bislang nicht von ihrem Kurs abgebracht. Sportvorstand Max Eberl verteidigte die Entscheidung in Interviews nach dem Dortmund-Spiel deutlich: „Es geht um keine Anstellung, es geht um keine feste Position beim FC Bayern. Es geht einfach darum, sich Trainingseinheiten anzuschauen. Um nicht mehr geht es. Wir würden das billigen. Wir sagen, das ist kein Problem.“
Auch CEO Jan-Christian Dreesen äußerte Verständnis für die emotionalen Reaktionen, betonte jedoch die soziale Verantwortung des Vereins: „Es ist ein komplizierter Fall“, räumte Dreesen ein, „aber wir plädieren auf Resozialisierung.“
Damit unterstreicht die Vereinsführung, dass es bei Boatengs Rückkehr in erster Linie um einen zweiten beruflichen Anlauf gehen soll – und nicht um eine aktive Rolle im Klub.
Der Auslöser für die Proteste liegt in der juristischen Vergangenheit des ehemaligen Nationalspielers. Das Landgericht München I hatte Boateng im Juli 2024 wegen vorsätzlicher einfacher Körperverletzung an seiner ehemaligen Lebensgefährtin zu einer Geldstrafe von 200.000 Euro verurteilt. Die Richterin verhängte zudem eine Verwarnung mit Strafvorbehalt, betonte aber, dass „vom Vorwurf des notorischen Frauenschlägers nichts übrig geblieben“ sei.
Juristisch gilt Boateng somit nicht als vorbestraft. Dennoch bleibt der Fall für viele Fans ein sensibles Thema. Der öffentliche Diskurs an der Säbener Straße spiegelt, wie gespalten die Wahrnehmung ist: Zwischen dem Prinzip der Resozialisierung auf der einen Seite – und dem Wunsch vieler Anhänger nach klarer moralischer Abgrenzung auf der anderen.
Kompany hatte Boateng Ende September selbst die Möglichkeit einer Hospitanz angeboten. Damals erklärte er, dass es ihm darum gehe, ehemaligen Spielern eine Perspektive im Trainerbereich zu eröffnen. Doch die Reaktionen aus der Kurve zeigen: Der Weg zurück in den professionellen Fußball bleibt für Boateng ein schwieriger – auch in München.