Erster Rückschlag für Hannover 96: Für diese Erkenntnis können wir dankbar sein | OneFootball

Hannover 96 ist im DFB-Pokal wieder früh gescheitert: Bei Energie Cottbus unterlagen die Roten und flogen damit bereits zum dritten Mal in Folge in Runde eins raus – nach Sandhausen (2023/24) und Bielefeld (2024/25) nun also der „Hattrick“.

Unter uns: Mir persönlich könnte das kaum gleichgültiger sein. Der DFB-Pokal ist für mich ohnehin zweitrangig, ein Wunder wie jenes von Bielefeld wird es für uns nicht geben. Natürlich will ich die Niederlage von gestern nicht schönreden – aber Rückschläge gehören bei einem rundum erneuerten Kader nun einmal dazu. Und ganz ehrlich: Ein erstes Stolpern nehme ich lieber im Pokal hin als in der Liga.

Wirklich viel kann man Hannover 96 diesmal nicht vorwerfen, anders als beispielsweise damals in Sandhausen. Ja, über den vergebenen Elfmeter ließe sich lange diskutieren, aber entscheidend ist, dass die Mannschaft nach der Pause sichtbar stärker auftrat. 72 Prozent Ballbesitz, 12:4 Torschüsse und 7:0 Ecken in Halbzeit zwei sprechen eine klare Sprache. Hannover 96 hat gedrückt, sich Chancen herausgespielt und den Gegner dominiert.

Am Ende fehlte schlicht die letzte Konsequenz vor dem Tor. Wer seine Gelegenheiten nicht nutzt, darf sich über das Ausscheiden nicht beschweren – und genau das tue ich auch nicht. Vielmehr zeigt das Spiel eine Erkenntnis: Gegen sehr tief stehende Gegner tut sich Hannover 96 noch schwer, besonders das Flügelspiel leidet, wenn der Gegner kompakt verteidigt.

Rückschläge sind Teil des Prozesses

Solche Rückschläge sind Teil eines Entwicklungsprozesses. Dass dieser erste Dämpfer im Pokal kam, empfinde ich sogar als nützlich. Denn machen wir uns nichts vor: Hannover 96 will im Aufstiegsrennen mitmischen und nach den beiden Liga-Siegen ist auch die Erwartungshaltung bei uns Fans gestiegen. Ich versuche, die Euphorie zu bremsen, doch der Wunsch, den eigenen Verein wieder unter den besten Teams Deutschlands zu sehen, liegt nun einmal tief in uns allen.

Jetzt heißt es: Mund abputzen und weitermachen. Mit Magdeburg wartet ein komplett anderer Gegner, der sicher nicht Beton rund um den eigenen Sechzehner anrühren wird. Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass Trainer Titz die Schwächen erkannt hat und daran arbeiten wird. Also: Lasst uns das Niedersachsenstadion vollmachen und die nächsten Punkte einfahren – denn neun Zähler zum Saisonstart sind mir persönlich deutlich wichtiger als ein Weiterkommen im Pokal.