
Löwenmagazin
·29 de junho de 2025
Euphorie zu hohem Preis?

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·29 de junho de 2025
Euphorisch sind die Löwen aktuell mit Blick auf die kommende Saison. Doch als Fan sollte man auch einige Schritte hinterfragen. Die Süddeutsche Zeitung veröffentlichte heute interessante Informationen rund um das Budget der Profimannschaft des TSV 1860 München.
Von 4,5 Millionen auf 6,3 Millionen Euro wurde das Sportbudget erhöht. Dr. Christian Werner steht dieses Geld für den Kader zur Verfügung. Doch laut der SZ „ist in der sogenannten „Finanz- und Investitionsplanung III“ für die kommende Saison eine Unterdeckung von 250 000 Euro nicht gegenfinanziert, für die ebenfalls enthaltene übernächste Spielzeit eine Unterdeckung von etwa fünf Millionen Euro noch überhaupt nicht.“ Für entsprechende Darlehen gibt es seitens HAM International weder eine Zusage oder gar eine Unterschrift, weiß die überregionale Zeitung. Zur Finanzierung dieser aufkommenden Lücke hätte sich HAM International trotz Aufforderung nicht geäußert. Gegenüber der Presse erklärt die e.V.-Seite, sie könnte das weder bestätigen noch dementieren. „Aber grundsätzlich kann ich sagen, dass ein Aufsichtsrat schon allein aus haftungsrechtlichen Gründen ganz sicher nicht zustimmen könnte, wenn ein Finanzplan nicht durch eine Gegenfinanzierung gedeckt wäre. Es bliebe dann keine andere Option als Nein“, erklärt der Aufsichtsrat Sebastian Seeböck, der für den e.V. im Gremium sitzt. Die Begründung also für die „Nein“-Stimmen des Mutterverein.
Im Herbst muss es die nächste Fortführungsprognose für die Profifußball KGaA geben. Bis dahin muss geklärt werden, die die Unterdeckung des verschuldeten Unternehmens aufgegangen wird. Und es schwingt dabei die Sorge mit, dass die notwendigen neuen Darlehen wieder an Forderungen geknüpft werden. „Zuletzt hatte das noch amtierende Präsidium um Robert Reisinger, sehr zum Missfallen des Verwaltungsrats, bei einem Darlehensvertrag eine Klausel akzeptiert: Sollte das Präsidium einen Geschäftsführer gegen den Willen der Investorenseite mittels 50+1 einsetzen oder abberufen, könnte das Darlehen sofort fällig gestellt werden“, erinnert die Süddeutsche Zeitung. Die Darlehen aus dem damaligen umstrittenen Vertrag, den Reisinger unterzeichnet hat, wurde durch die neue Budgetplanung bereits vollständig aufgebraucht. Saki Stimoniaris, der Aufsichtsratsvorsitzende, spielt also wieder mal eine Spielchen. Ganz anders hätte es sich dargestellt, wenn man auch tatsächlich schon die Darlehen für die Deckung der beiden kommenden Spielzeiten zugesichert hätte. Möglicherweise hätte dann auch der Mutterverein einer Budgeterhöhung zugestimmt.
Aufgrund von 50+1 kann der Mutterverein eine Budgeterhöhung vermeiden. Und zwar in dem er die Geschäftsführung anweist, ein festgelegtes Budget einzuhalten. Ein Budget, das nicht in eine neue Unterdeckung führt. Das ist aber durch das Präsidium rund um Präsident Robert Reisinger, welches das letzte Wort hat, nicht geschehen. Werner kann also das durch HAM freigegebene, aber noch nicht mal finanzierte, Budget ausgeben.
Eine Euphorie zu einem hohen Preis, erkennt die Süddeutsche Zeitung.