FC Bayern: Bianca Rech gehört in den Vorstand – ein Kommentar | OneFootball

FC Bayern: Bianca Rech gehört in den Vorstand – ein Kommentar | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: Miasanrot

Miasanrot

·07 de maio de 2025

FC Bayern: Bianca Rech gehört in den Vorstand – ein Kommentar

Imagem do artigo:FC Bayern: Bianca Rech gehört in den Vorstand – ein Kommentar

Bianca Rech leistet seit vielen Jahren herausragende Arbeit für die Frauenabteilung des FC Bayern. Zeit für die Zukunft – und einen Platz im Vorstand. Ein Kommentar.

Die in dem Text geäußerte Meinung stellt die persönliche Sicht des Autors dar.


Vídeos OneFootball


Bianca Rech gehört in den Vorstand des FC Bayern München.

Zugegeben: Dieses Thema kommt aus dem Nichts. Aber als Rech am Dienstag über die Entscheidung von Alexander Straus sprach, den FC Bayern zu verlassen, und Einblicke in die Trainersuche gab, wurde eines mal wieder ganz deutlich: Die Frau weiß nicht nur exakt, was sie tut, sie handelt mit Vision, Weitblick und Kommunikationstalent.

Die 44-Jährige hat in den vergangenen Jahren auf mehreren Ebenen unter Beweis gestellt, was für eine kompetente Führungskraft sie ist. Sportlich steht die Entwicklung der Frauenabteilung außer Frage. In wenigen Jahren gelang der Sprung aus der Jägerinnenposition zur absoluten Topadresse im deutschen Fußball. Inklusive einiger Statementtransfers aus dem Ausland oder vom VfL Wolfsburg.

Rech traf auf dem Weg dorthin auch unbequeme Entscheidungen – gemeinsam mit ihrem Team in der sportlichen Leitung, aber auch mit den jeweiligen Trainern. Das betraf Spielerinnen wie Lina Magull, es betraf aber auch Ex-Trainer Jens Scheuer. Ein „weiter so“ wäre damals durchaus zu rechtfertigen gewesen. Scheuers Team ging in der entscheidenden Phase der Champions League wegen Coronaerkrankungen auf dem Zahnfleisch, schied unter anderem deshalb aus.

Bianca Rech überzeugt auf ganzer Linie

Aber Rech schaut nicht nur auf die nackten Ergebnisse. Der Weg dorthin ist ihr wichtig und die Überzeugung war nicht mehr da, dass Scheuer dieses Team fußballerisch weiterentwickeln kann. Man werde nicht die „klassische Schublade“ von Trainern öffnen, sagte sie am Dienstag in Bezug auf die nächste Trainersuche, die sie zu bewältigen hat. Also nicht die, die „schonmal irgendwo waren und Trophäen gewonnen haben“.

Trophäen gewinnen kann man auf viele Arten. Rech aber sucht nach Trainern, die zu der Art passen, die Straus zuvor etabliert hat – fußballerisch, aber auch menschlich. Auch Straus war jemand, den viele nicht auf dem Zettel hatten. Mit José Barcala könnte nun jemand aus Genf kommen, den in Deutschland ebenfalls viele noch nicht kennen.

Während viele Fußball-Fans hierzulande von ihrer sportlichen Leitung Kriterien wie „deutschsprachig“, „erfahren“ oder den berühmten „Stallgeruch“ gewohnt sind, setzt sich Rech bei der Suche keine künstlichen und unnötigen Grenzen. Das ist erfrischend. In Wolfsburg war jüngst das Gegenteil zu beobachten. Dort übernimmt mit Stephan Lerch ein alter Bekannter. Ein Schelm, wer denkt, es ginge hier um Kontakte, Strahlkraft und letztlich irgendwo auch Bequemlichkeit.

Rech denkt anders, sie denkt über den Tellerrand hinaus und sie folgt einer klaren Strategie. Als sie in München anfing, sprach sie stets von einem Vierjahresplan. In öffentlichen Interviews lässt sie sich selten in die Karten schauen, aber eines ist ganz offensichtlich: Sie arbeitet zielstrebig, konstruktiv und ist dennoch immer offen für Kursänderungen, wenn sie erforderlich sind.

FC Bayern: Rech gehört in den Vorstand

Belohnt wurde sie für ihre Arbeit, als sie im April 2023 zur Leiterin der gesamten Frauenfußball-Abteilung beim FC Bayern aufstieg und damit Karin Danner beerbte. Aber Rech hat noch mehr verdient und der Club kann gemeinsam mit ihr die Zukunft ansteuern. Warum nicht dafür sorgen, dass sie und die gesamte Frauenabteilung einen Platz im Vorstand erhalten?

In der AG kann relativ frei darüber entschieden werden, wie viele Vorstände es gibt und welche Verantwortlichkeiten ihnen zugewiesen werden. Bei vielen Unternehmen ist das regelmäßig zu beobachten, wenn plötzlich neue Vorstandsposten für Themenfelder geschaffen werden, die sich erst in der jüngeren Vergangenheit aufgetan haben oder sich in der Zukunft noch stärker auftun werden.

Auch beim FC Bayern wurden in der Vergangenheit immer mal wieder neue Vorstandsposten geschaffen. Wenn es dem FCB ernst ist mit der Weiterentwicklung des Frauenfußballs unter dem eigenen Dach, dann kann er hier ein sehr wirkungsvolles und vor allem risikoarmes Zeichen setzen – Sportvorstand Frauen als Pendant zum Sportvorstand Männer? Rech im Vorstand würde bedeuten, dass sie einen größeren Kompetenzbereich hat – dieser kann vom Club aber klar eingegrenzt werden.

Rein inhaltlich müsste sich also gar nicht so viel verändern. Aber Rech wäre im Vorstand zum Beispiel berechtigt, direkt mit Michael Diederich über Budgets zu verhandeln, statt Zwischenschritte gehen zu müssen. Denn wenn der FC Bayern wie ein normal funktionierendes Unternehmen organisiert ist, ist anzunehmen, dass sie aktuell den Weg über Sportvorstand Max Eberl gehen muss, der wiederum mit Diederich verhandelt.

Mehr als nur ein Symbol

Rech bekäme die Möglichkeit, ihre Perspektive in wöchentlichen Vorstandsmeetings einzubringen, Interessen der Frauenabteilung auf direktem Wege zu vertreten und so die Entwicklung voranzutreiben. Gleichzeitig kann der FC Bayern sich neue Blickwinkel in die Chefetage holen, die ihn voranbringen könnten.

Dass Diversität in Vorständen gewinnbringend ist, wurde hinreichend in den vergangenen Jahren von verschiedenen Studien untersucht. Bisher sind der FC Bayern und viele andere Clubs, Erfolg hin oder her, ein Paradebeispiel dafür, warum Frauenquoten in Vorständen eben doch ihren Sinn haben. Denn egal wie kompetent, erfolgreich und erfahren eine Frau ist, letztlich wird sie es immer deutlich schwerer haben, eine solche Position zu bekommen als Männer, die im Dunstkreis des Unternehmens einfach nur einen guten Ruf genießen.

Doch zurück zum konkreten Fall: Einerseits wäre es ein starkes Symbol – nach außen, aber auch nach innen. Andererseits wäre es auch deutlich mehr als nur das, weil man die herausragende Arbeit von Rech würdigen und belohnen würde.

„Am langen Ende“, um es mit der Lieblingsphrase von Eberl auf den Punkt zu bringen, würden beide Seiten davon profitieren. Wir haben das Jahr 2025. Zeit, dass auch der FC Bayern in der Gegenwart ankommt und sich für die Zukunft aufstellt. Wenn es aktuell eine Frau gibt, die es verdient hat, die erste Frau im Vorstand des FCB zu sein, dann Bianca Rech.

Hier weiterlesen

FC Bayern München: Drei große Gewinner dieser Saison

Wer wird neuer Trainer des FC Bayern? Bianca Rech gibt Einblicke

FC Bayern – News: Statement-Meisterschaft statt „Ja-aber-Meisterschaft“

Saiba mais sobre o veículo