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·17 de dezembro de 2025
FIFA-Billigtickets ändern nichts daran, dass die WM 2026 zum Luxusgut wird

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·17 de dezembro de 2025

Die FIFA präsentiert sich als Wohltäter der Fans und verkauft das als Erfolg. 60 US-Dollar für ein WM-Ticket, selbst fürs Finale – das klingt zunächst nach einem fairen Angebot. Doch wer genauer hinschaut, erkennt die Grenzen dieser vermeintlichen Großzügigkeit.
Der neue „Basisrang“ macht gerade einmal zehn Prozent des Kontingents aus, das die nationalen Verbände erhalten. Zusammen mit dem „Budgetrang“ entfällt die Hälfte der Tickets auf die günstigeren Kategorien. Die andere Hälfte verteilt sich auf teurere Ränge.
Das bedeutet: Wer nicht das Glück hat, bei der Zuteilung berücksichtigt zu werden, zahlt deutlich mehr. Die FIFA inszeniert sich als fanfreundlich, während sie gleichzeitig ein System aufrechterhält, das den Geldbeutel der Anhänger strapaziert.
Andreas Rettig hat als DFB-Geschäftsführer den Finger in die Wunde gelegt. Die WM findet aus deutscher Perspektive am anderen Ende der Welt statt. Flüge nach Nordamerika, Unterkünfte in Houston, Toronto oder East Rutherford – das summiert sich schnell auf vierstellige Beträge, bevor überhaupt ein Stadion betreten wird. Ein Ticket für 60 Dollar ist da nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Rettig hat recht, wenn er günstigere Preise fordert. Die Realität der Reisekosten macht selbst moderate Eintrittspreise für viele Fans zum Luxusgut.
Die Fanorganisationen sehen das ähnlich. Ihre Kritik zielt auf ein grundsätzliches Problem: Der Weltverband verdient prächtig an einem Turnier, das auf 104 Spiele aufgebläht wurde, gibt aber nur widerwillig etwas an diejenigen zurück, die den Fußball erst lebendig machen. 20 Millionen Ticketanfragen aus 200 Ländern zeigen die enorme Nachfrage. Deutschland liegt dabei direkt hinter den Gastgebernationen. Das Interesse ist da, die Zahlungsbereitschaft offenbar auch. Doch das rechtfertigt nicht, dass die FIFA ihre Marktmacht ausreizt.
Die neue Ticket-Kategorie ist ein Zugeständnis, kein Durchbruch. Sie ändert nichts daran, dass eine WM-Reise nach Nordamerika für deutsche Fans ein finanzielles Abenteuer bleibt. Die FIFA hat verstanden, dass sie auf Kritik reagieren muss. Aber sie hat nicht verstanden, dass echte Fanfreundlichkeit mehr bedeutet als symbolische Gesten.
Wenn am 14. Juni in Houston der Anpfiff gegen Curacao ertönt, werden deutsche Fans im Stadion sitzen. Einige werden 60 Dollar bezahlt haben, viele deutlich mehr. Die Frage ist nicht, ob die Tribünen voll sein werden. Die Frage ist, wer es sich noch leisten kann, dabei zu sein. Die FIFA hat darauf keine überzeugende Antwort.









































