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·20 de maio de 2025
Frauen-Bundesliga 2024/25: Die 5 besten Innenverteidigerinnen

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·20 de maio de 2025
Bei individuellen Auszeichnungen kommen defensive Positionen häufig zu kurz - so auch die Innenverteidigerinnen. Doch oftmals sind sie es, die für die nötige Stabilität sorgen und den Laden zusammenhalten. Zum Spielerinnenprofil einer Innenverteidigerin gehört mittlerweile weitaus mehr als nur die körperliche Robustheit und die defensiven Qualitäten. Sie eröffnen das Spiel und können auch durch offensive Momente auf sich aufmerksam machen. Diese 5 Innenverteidigerinnen konnten unserer Meinung nach in dieser Bundesliga-Saison 2024/25 am meisten überzeugen. (Statistiken via FotMob, Soccerdonna und Fbref).
Selina Ostermeier ist eine Spielern, die wahrscheinlich nicht viele auf dem Zettel haben - unauffällig, aber dennoch immer präsent. Gemeinsam mit Lilla Turányi sorgt Ostermeier für die defensive Stabilität bei der Werkself. Die 26-jährige Innenverteidigerin überzeugt vor allem durch ihre Zielgenauigkeit bei langen Pässen sowie ihre erfolgreichen Dribblings: Kaum eine andere Innenverteidigerin der Liga gewinnt mehr Fouls. Selina Ostermeier hat dazu beigetragen, dass Leverkusen in der Bundesliga die drittwenigsten Gegentore bekam - einzig die Abwehr von Bayern und Wolfsburg zeigte sich in dieser Saison stabiler.
Selina Ostermeier läuft auch für die U23-Nationalmannschaft auf / Nathan Stirk/GettyImages
Die gebürtige Rosenheimerin begann ihre Karriere beim FC Bayern, kam dann aber über den 1. FFC Frankfurt und die SGS Essen nach Leverkusen. In ihrer ersten Saison bei der Werkself nahm sie prompt einen Platz in der Startelf ein. Auch in der kürzlich abgelaufenen Spielzeit etablierte sich Ostermeier zu einer festen Größe im Team von Roberto Pätzold. In allen 21 Spielen der Bundesliga stand die Innenverteidigerin von Beginn an auf dem Rasen. Lediglich beim ungefährdeten 3:0 Sieg gegen Schlusslicht Potsdam wurde Ostermeier eine halbe Stunde vor Spieleende ausgewechselt. Den Status der Dauerbrennerin hat sich die 26-Jährige in der Werkself schon verdient. Den Verantwortlichen der Bayer-Frauen wird es besonders gefreut haben, dass sich Selina Ostermeier im Januar dieses Jahres dazu entschied, ihren Vertrag bis 2027 zu verlängern. "Selina hat sich zu einer festen Größe in unserer Defensive entwickelt, sie verleiht der Mannschaft mit ihrer Zweikampf- und Spielstärke viel Stabilität", sagte Leverkusens Sportlicher Leiter Achim Feifel.
Sogar in DFB-Kreisen konnte Selina Ostermeier auf sich aufmerksam machen - wenn auch bisher "nur" in der U23-Nationalmannschaft, mit denen sie im April den historisch ersten Titel feiern konnte. Vielleicht kann Selina Ostermeier ja eine Lösung für das IV-Problem in der A-Nationalmannschaft sein?
Besonders in der Hinrunde konnten die Adlerträgerinnen in allen Mannschaftsteilen überzeugen. Mit einer Tordifferenz von 35 zu fünf überwinterte die SGE auf Tabellenrang Eins. Ein Grund für diese Leistungsexplosion findet sich auch in der Abwehrkette wieder und trägt den Namen Sophia Kleinherne. Die Nationalspielerin verkörpert die Spielweise einer modernen Innenverteidigerin: Mit 92,9 Prozent schließt Kleinherne ihre Pässe ab. Zum Vergleich: Den besten Wert in dieser Kategorie hat Barcelonas Ingrid Engen mit einem Prozentsatz von 94 Prozent inne - viel fehlt Kleinherne also nicht.
Für Eintracht Frankfurt am Ball: Sophia Kleinherne / Thomas Eisenhuth/GettyImages
So ist es auch nicht verwunderlich, dass Bundestrainer Christian Wück die SGE-Verteidigerin nach ihren jüngsten Leistungen wieder in den Kreis der A-Nationalmannschaft berief. Auch dort konnte Kleinherne überzeugen und erntete nach den Spielen gegen Schottland sogar ein Sonderlob des Bundestrainers. Zwar konnten die Adlerträgerinnen ihre Leistung in der Rückrunde nicht so erfolgreich fortführen, wie sie das zu Beginn dieser Saison getan haben. Dabei war Sophia Kleinherne aber noch eine der Spielerinnen, die konstant ihre Leistung brachte und für Chefcoach Niko Arnautis unverzichtbar war: In 21 Spielen wurde Kleinherne 19 Mal von Beginn an eingesetzt und nur ein Mal eingewechselt. Lediglich die 6:1 Klatsche gegen Wolfsburg verpasste Kleinherne angeschlagen auf der Bank - vielleicht lief es ja genau deshalb nicht allzu rosig für die Adlerträgerinnen in der Autostadt.
"Sie ist eine sehr wichtige Spielerin für uns", ist sich auch der scheidende Cheftrainer Alexander Straus bewusst, der seine Innenverteidigerin vor gut einem Jahr in die Weltspitze verordnete. Aufgrund von Knieprobleme musste die Isländerin ein paar Spiele in dieser Saison aussetzen, darunter auch das UWCL-Viertelfinale gegen Olympique Lyon, in dem sich die Bayern geschlagen geben mussten. Dennoch war die Kapitänin mit ihrer kommunikativen Art auch in dieser Saison ein großer Stützpfeiler und Grund, weshalb die Bayern das Double holen konnten.
Ein ähnliches Spielerinnenprofil wie Glódís Viggósdóttir hat Marta Cazalla. Die Hoffenheimerin konnte sich in dieser Saison einen Namen unter den Innenverteidigerinnen machen. Das liegt vor allem an den offensiven Qualitäten der Spanierin. Keine andere Innenverteidigerin hat in dieser Saison mehr Tore erzielt als Cazalla (fünf Stück). Zudem konnte die 28-Jährige zwei Assists sammeln. Pro Spiel gibt die Abwehrspielerin im Durchschnitt 1.56 Schüsse auf das gegnerische Tor ab. Damit fehlt ihr nicht viel, um mit Barcelonas Abwehrchefin Irene Paredes gleichzuziehen, die diese Statistik anführt. Auch die langen Pässe von Marta Cazalla finden häufig den Fuß der eigenen Mitspielerin. Des Weiteren hat Cazalla die meisten Ballberührungen im gegnerischen Sechzehner und herausgespielten Chancen zu verbuchen.
Die Spanierin Marta Cazalla im Trikot der TSG Hoffenheim / Christof Koepsel/GettyImages
Im Defensivverhalten hat die Spanierin im Vergleich zur Weltspitze schon noch Luft nach oben, gehört in der Frauen-Bundesliga dennoch dem oberen Mittelfeld an. Marta Cazalla war für den TSG-Coach Theodoros Dedes eine unverzichtbare Spielerin in der Startelf: Die 28-Jährige absolvierte alle Partien in der Liga und im DFB-Pokal und wurde lediglich beim 7:0 Sieg über Potsdam in der Halbzeit vom Platz genommen.
Da wird es den Kraichgauerinnen besonders schmerzen, dass Cazalla den Verein diesen Sommer verlässt und nach nur zwei Jahren zurück in die Schweiz zum Grasshopper Club Zürich wechselt, von dem sie im Sommer 2023 nach Hoffenheim kam. Der Wechsel habe vor allem "persönliche Gründe", wie die Innenverteidigerin erklärte. Nicht nur die TSG, sondern auch die gesamte Bundesliga wird Marta Cazalla schmerzlich vermissen.
Ein Dauer-Abo in diesen Rankings hat Bayerns Kapitänin Glódís Viggósdóttir inne. Die Isländerin gehört seit mehreren Saisons unumstritten zu den besten Innenverteidigerinnen der Liga. Viggósdóttir hat als Abwehr-Chefin einen großen Anteil daran, dass die Münchenerinnen mit nur 13 Gegentoren ein ums andere Mal die beste Defensive der Bundesliga stellen. Neben ihren defensiven Qualitäten glänzt die 29-Jährige auch durch ihr Kopfballspiel, das bei bayerischen Ecken immer eine gefährliche Waffe ist. In der abgelaufenen Saison erzielte Viggósdóttir selbst zwei Tore und konnte zwei Mal ihren Teamkolleginnen auflegen.
Glódís Perla Viggósdóttir, Kapitänin der Bayern-Frauen / Lars Baron/GettyImages
In vielen Statistiken gehört die Kapitänin der Bayern zu der absoluten Spitze. So gewinnt sie nicht nur viele Luftzweikämpfe, sondern überzeugt auch im Spielaufbau, in den sie aktiv mit eingreift. Die Isländerin hat öfter den Ball am Fuß als 98 Prozent der Innenverteidigerinnen in ähnlichen Ligen. Viggósdóttir ist also nicht nur in der Defensive eine Wand, sondern leitet auch als erste Aufbauspielerinnen das System der Bayern.
Janina Minge ist eine Spielerin, die in dieser Saison auf vielfältige Art und Weise auf sich aufmerksam machen konnte. Genauso gut könnte die Wölfin zu den besten defensiven Mittelfeldspielerinnen der Saison zählen. Da sie aber in der Vergangenheit - auch aufgrund von personellen Notständen - sowohl bei Wolfsburg als auch in der Nationalmannschaft als Innenverteidigerin auflief, ist Minge in dieser Auflistung zu finden.
Es macht sich in ihrem Spielstil definitiv bemerkbar, dass Janina Minge eigentlich eine gelernte Mittelfeldspielerin ist. Genau darin liegt aber auch ihre große Stärke als Innenverteidigerin: Minge kann das Spiel lesen und von hinten mit aufbauen. Ihre raumgewinnenden Pässe finden zu 92 Prozent die eigene Mitspielerin. Innerhalb eines Spiels berührt die Vizekapitänin der DFB-Frauen im Schnitt 1.58 Mal den Ball im gegnerischen Strafraum (Der Durchschnittswert hier liegt bei 0.7 Berührungen pro 90 Minuten). Dadurch konnte Minge auch vier Tore und zwei Assists zum zweiten Tabellenplatz der Wölfinnen beisteuern.
Die Wölfin Janina Minge / Maja Hitij/GettyImages
"Janina hat noch gar nicht realisiert, wie wertvoll sie sein kann", sagte Christian Wück im April und zeigt damit wieviel er von der 25-Jährigen hält. In den Statistiken von Fbref werden zu jeder Spielerin anhand der Werte ähnliche Fußballerinnen vorgeschlagen. Bei Janina Minge finden sich in dieser Liste mit Wendie Renard, Irene Paredes und Glódís Viggósdóttir gestandene Innenverteidigerinnen, die seit etlichen Saison auf Top-Niveau gute Leistungen erbringen. Auffällig ist zudem, dass die Wölfin auch mit vielen Mittelfeldspielerinnen verglichen werden kann, was ihre vielfältige und flexible Spielweise belegt.
Als "absolute Leistungsträgerin" bezeichnete VfL-Sportdirektor Ralf Kellermann seine Nationalspielerin zuletzt. Das zeigt sich auch an der Spielzeit: Janina Minge stand insgesamt 22 Mal im Kader. Sie spielte 20 Mal von Beginn, wurde 1 Mal eingewechselt und blieb 1 Mal ohne Einsatz. In 15 Partien ging die 25-Jährige die volle Strecke über 90 Minuten.
Natürlich gab es auch in dieser Bundesliga-Saison mehr als fünf Spielerinnen, die durch gute Leistungen auf sich aufmerksam machen konnten. Dazu gehören beispielsweise Sara Doorsoun (Eintracht Frankfurt) oder Lilla Turányi (Bayer04 Leverkusen), aber auch eine Michelle Ulbrich, die besonders in der Hinrunde bei Werder Bremen die Abwehrreihe zusammenhielt.
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