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·31 de outubro de 2024

Gladbach gegen Bremen: die Matchup-Matrix

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Was haben mächtige Manager früher gemacht, nachdem sie ein Spiel nicht gewonnen oder gar verloren haben? Richtig, sie haben den besten Torschützen der Gegner sofort oder in der darauffolgenden Saison verpflichtet. Genau das habe ich nun auch gemacht. Marvin Ducksch und Romano Schmid haben gegen meine Leverkusener richtig gut gespielt, sich jeweils mit einem Tor belohnt und ich erwarte mehr davon in den nächsten Wochen – denn ich hab sie mir in der LigaInsider Challenger League durch einen ordentlichen Overpay gesichert.

Das heutige Matchup

Nun erhoffe ich mir natürlich auch entsprechende Punkte (die habe ich dort auch bitter nötig) und packe mir deshalb ganz eigennützig das Spiel Bremen gegen Gladbach für eine detaillierte Analyse. Dabei habe ich vorab die Hoffnung, dass ich sie danach nicht wieder abgeben muss. Ich gehe nicht davon aus, aber eine ernsthafte Alternative wäre das wohl auch nicht. Meine Jungs im Dauerkarten-Chat halten mir dabei die Hand: 42% wollen dieses Spiel ebenfalls analysiert haben, dahinter waren Dortmund gegen Leipzig mit 21% und Leverkusen gegen Frankfurt mit 13%. Da ich sowohl Leipzig als auch Leverkusen zuletzt erst hatte, gefällt mir Gladbach gegen Bremen aber auch besser. Erst einmal nehme ich euch wieder mit auf den gleichen Wissensstand wie die Leute im Dauerkarten-Discord. Dort sind für jedes Matchup des Spieltags bereits die Tabellen und Spielfelder bekannt – genauso wie eine Übersicht der relativ zu erwartenden Punkte in den nächsten drei und fünf Spieltagen. Wer gerade zum ersten Mal einen Artikel über die Matchup-Matrix liest, hier gehts zum Interpretations-Guide und den Spielfeld-Visualisierungen.


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Wie immer suchen wir in den ersten beiden Tabellen nach Übereinstimmungen links und rechts – also Werten von jeweils über 100%. Das bedeutet nämlich, dass das eine Team überdurchschnittlich viel zulässt und das andere dort überdurchschnittlich gut punktet. In der dritten Tabelle werden diese Daten dann nur noch multipliziert. Jeder Wert über 100% ist ein guter Fit. Ich kann schonmal spoilern: Auf den ersten Blick sind hier viele dunkelgrün und einige rot markierten Zellen zu sehen. Das spricht schonmal dafür, dass ich viel zu analysieren habe. Genau das werde ich nun machen und versuchen, euch dazu Erklärungen mit realen Daten zu liefern. Auf geht’s! Beginnen wir mit dem Matchup für die Jungs von der Weser: Hier sollte man die Finger von allen Defensivakteuren lassen. Ausnahmen sind ggf. Zetterer und Weiser/Agu (als RM). Diese beiden haben zwar keinen Fit (2 x über 100%), aber in jeweils einer Kategorie so hohe Werte, dass es dennoch interessant werden könnte. Zetterer sollte man eher stellen, als es sonst der Fall ist, da er ein sehr gutes Matchup hat. Für Weiser/Agu hingegen könnte man im Vergleich zu anderen Spielen auch mal eine Alternative suchen. Wer Weiser hat, stellt ihn natürlich trotzdem. In der Realität gibt es nämlich ein Matchup gegen Joe Scally oder den unerfahrenen Lukas Ullrich (unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen). Ein weiterer Grund für Weiser folgt im nächsten Absatz. Wir wollen nach guten Fits suchen und diese finden wir auch schon im zentralen Mittelfeld, jedoch ganz besonders auf der vorderen linken Position. Und wer spielt dort? Richtig, Romano Schmid. Ich darf mich also freuen – denn er sammelt sowieso schon ordentlich Punkte (das wusste ich ja bereits, deshalb habe ich ihn gekauft) und er hat auch noch ein gutes Matchup gegen Gladbach, die hier 14% mehr als den Durchschnitt zulassen. Die Quittung kann also in den Müll, der österreichische Ballkünstler wird nicht umgetauscht. Das würde sowieso Ärger zu Hause geben, denn dank ihm hat meine Freundin letzte Saison den Titel gegen mich geholt. Wie stehen die Karten um meinen zweiten Kauf, Marvin Ducksch? Es ist okay, nichts Besonderes mit jeweils knapp unter 100%. Es ist also etwas weniger als üblich zu erwarten. Auf der anderen Seite ist Marvin Ducksch aber auch bekannt für Serien und ich hoffe darauf, dass er eine solche nun gestartet hat. In den letzten drei Pflichtspielen knipste er immer.

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Dann switchen wir rüber zu den Fohlen vom Niederrhein (warum ordnen wir Vereine eigentlich Flüssen zu?). Hier ergibt sich ein ähnliches Bild: Hinten pfui (bis auf den Keeper), vorne hui. Moritz Nicolas ist also noch leicht über seinem Durchschnitt zu erwarten – ansonsten sollte man sich erst wieder mit den offensiven Vier befassen, wer auch immer das sein wird. Ein besonderes Augenmerk würden wir auf den Zehner legen, wenn wir denn sicher wüssten, wer es ist (aktuell Pléa vor Stöger). Doch weil wir das nicht wissen, schnappen wir uns die beiden Spieler, die sowohl einen besseren Erwartungswert haben als auch sicher spielen. Tim Kleindienst und Franck Honorat haben ein überragendes Matchup und erzielen (wie jeder Besitzer dieser beiden weiß) auch Punkte weit über dem Durchschnitt. Für Kleindienst sind nochmal 28% mehr als seine üblichen Punkte zu erwarten und für Franck Honorat sind es ganze 48% mehr.

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Schauen wir uns die letzte Tabelle an, dann können wir vergleichen, was wir von Spielern beider Teams erwarten können. Hierbei stechen die vier Positionen hervor, die bereits genannt wurden. Den mit Abstand besten Wert erzielt Honorat, gefolgt von Kleindienst, Schmid und Pléa/Stöger, die alle auf einem ähnlichen Niveau sind. Bei beiden Teams ist also die Offensive Trumpf und entsprechend hängt es an diesen Jungs sowie vermutlich an den Torhütern, die viel auf die Kiste bekommen dürften. Wir wollen herausfinden, warum Honorat, Schmid, Kleindienst und Pléa/Stöger so gut passen. In den realen Statistiken müsste etwas zu finden sein, das dies untermauert.

How to: Statistiken analysieren

Um euch auf dem Prozess ein wenig mitzunehmen, beschreibe ich, wonach ich nun suche: • Chancen und Großchancen (alle Spieler beteiligt) • Torschussvorlagen und Torschüsse aufs Tor (Kleindienst, Stöger, Pléa) • Dribblings (Schmid, Pléa) • Flanken und angekommene Flanken (Honorat) Diese Kategorien durchforste ich zuerst nach dem, was die Teams so zulassen – schließlich wollen wir wissen, warum es ein gutes Matchup geben könnte. Sollte sich hierbei ein hoher Wert zeigen, suche ich danach, welcher Spieler darin gute Werte pro 90 Minuten hat. Dabei ist die Suche nicht auf die genannten Kategorien limitiert, sondern erweitert sich um alles, was ich auf dem Weg finde. Was ich dabei herausgefunden habe, zeige ich euch nun.

Real-Life Stats

Erst einmal lässt Bremen die meisten Schnittstellenpässe der Liga zu, nämlich 2,4 pro Spiel. Wie bei jedem statistischen Wert hinterlässt diese Zahl alleine erstmal nur Schulterzucken, daher setzen wir sie in Relation zum Ligadurchschnitt. Dieser liegt nämlich bei 1,5. Dividieren wir das (2,4/1,5), landen wir bei 1,6 bzw. 160%. Also lässt Bremen 60% mehr Schnittstellenpässe als der durchschnittliche Bundesligist zu. Und wer kommt euch dafür von der Gladbacher Offensive in den Sinn, um diese Schwäche zu nutzen? Genau... Pléa mit sieben solcher Pässe in dieser Saison und Stöger mit vier. Diese beiden Jungs liegen damit auf den Plätzen drei und zwölf der Liga. Nur Kimmich und Xavi sind besser als der Franzose. Die zweite Statistik, über die ich gestolpert bin, sind die zugelassenen erfolgreichen Halbfeldflanken pro 90 Minuten. Gladbach ist auf Platz vier und lässt 2,3 pro Spiel zu, also knapp 65% mehr als der Ligadurchschnitt (1,4). Nutzen kann das mein neuer Romano, der bereits sechs Halbfeldflanken diese Saison an den Mann gebracht hat. Besser waren nur Groß und Amiri. Ein Wert, bei dem beide Teams sich bislang nicht mit Ruhm bekleckert haben, ist die Anzahl der Torschussvorlagen. Während das durchschnittliche Bundesligateam 9,1 davon pro Spiel zulässt, erlauben Gladbach mit 10,9 und Bremen mit 10,5 großzügige 20% bzw. 15% mehr. Wer profitiert davon? Die Stürmer natürlich, namentlich Ducksch mit 2,5 (Platz vier) und Kleindienst mit 2,25 Abschlüssen pro Spiel (Platz sieben). Tim Kleindienst hat dabei zusätzlich eine gute Schussqualität, denn er bringt 1,8 dieser Abschlüsse aufs Tor und ist damit auf Platz vier der Liga. Wer ihn dabei bedient? Falls er darf, King Stöger... denn er ist die Nummer eins der Torschussvorlagen pro 90 Minuten mit 3,6. Grimaldo schafft etwa „nur“ 3,1 pro Spiel. 16% mehr als ein dreifacher Titelträger der letzten Saison ist eine ziemliche Ansage. Davon sammelt er einige nach Standards, wie die nächste Statistik zeigt. Er kreiert „nur“ 1,6 Chancen pro 90 Minuten aus dem Spiel heraus, was Platz 12 der Liga bedeutet. Dennoch ist das dankbar für ihn, wenn Bremen in dieser Kategorie durchschnittlich 8,5 mal einlädt und damit 16% über dem Ligaschnitt liegt. Sein Kollege Franck Honorat ist bei diesem Wert auch nicht weit entfernt, denn er kreiert 1,4 Chancen aus dem Spiel heraus. Wer lässt noch mehr zu? Bspw. Gladbach, Platz vier mit 8,9 und somit 22% mehr. Profitieren könnte davon insbesondere der künftige algerische Nationalspieler Mitch El Weiser, der gleichauf mit Honorat liegt. Auch Ducksch und Schmid sind hier vernünftig vertreten, aber nicht so gut, dass ihre Zahlen genannt werden müssten. Kommen wir zum letzten interessanten Wert: Den kreierten Großchancen pro 90 Minuten. Zwar befinden sich beide Teams im Mittelfeld der Liga, was das Zulassen dieser betrifft – aber mit Ducksch und Honorat gibt es jeweils einen Spieler, der es in die Top Ten geschafft hat. Platz sieben für Ducksch mit 0,63 und Platz neun für Honorat mit 0,6.

Was machen wir daraus?

Nach diesem analytischen Tiefgang tauche ich wieder auf, hole erst einmal viel Luft und präsentiere euch meine Schlussfolgerung: Die letztgenannte Statistik ist unbedeutend und bedeutend zugleich. Unbedeutend, weil beide Teams hier gar nicht überdurchschnittlich viele Großchancen zulassen. Und gerade deshalb wird sie bedeutend, weil es darauf ankommen wird, wer seine Großchancen besser nutzen kann. Beide werden unglaublich viele Chancen (nicht Großchancen) haben, was gut ist für alle genannten Spieler. Es könnte also eine Punkteflut geben durch kreierte Aktionen und Torschüsse. Und wer macht mehr daraus? Es wird ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Ducksch und Kleindienst. Ich setze auf zwei Dinge, die Chefredakteur Bennet und meinen Kollegen Bryan jubeln lassen dürften (der hat übrigens wieder einen krassen Artikel rausgehauen, bei dem ich eine Menge gelernt habe - Bryan's Gamechanger Notebook: Dortmund vs. Leipzig). Schafft es Seoane, Stöger und Pléa gleichzeitig auf dem Platz zu haben? Ich glaube nicht. Deshalb kann nur einer seine Stärken ausspielen und der andere schaut dabei zu. Ergo weniger Chancen für Gladbach. Zudem setze ich hier auf die Formstärke der Bremer und von Ducksch. Wenn er einmal ins Rollen kommt, ist er ein Monster. Ich denke also, dass er seine Chancen suchen und nutzen wird. Deshalb geht Bremen für mich als Sieger vom Platz, mein Gamechanger ist Ducksch – der Gamechanger meiner Matrix wäre Honorat. Wie gut, dass ich beide in der Challenger League habe! Euer Hub1 :)

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