Große Träume vs. Sacharbeit – das NLZ und der fehlende Servicevertrag | OneFootball

Große Träume vs. Sacharbeit – das NLZ und der fehlende Servicevertrag | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: Löwenmagazin

Löwenmagazin

·19 de setembro de 2025

Große Träume vs. Sacharbeit – das NLZ und der fehlende Servicevertrag

Imagem do artigo:Große Träume vs. Sacharbeit – das NLZ und der fehlende Servicevertrag

Der TSV 1860 München hat für die aktuelle Saison kräftig in den Geldbeutel gegriffen. Gespart wird an der Grünwalder Straße nicht, wenn es um die Profis geht. Zum Leidwesen anderer Baustellen, wie zum Beispiel beim Nachwuchsleistungszentrum und dem dort fehlenden Servicevertrag.

Man spricht bei den Löwen gerne über große Themen. Über große Stadion-Optionen, über Aufstiege, über internationale Wettbewerbe. Vermeintlich „kleinere“ Themen werden dabei gerne vergessen. Medial auch durchaus zu verstehen, es spricht sich eben viel leichter über große Träume statt über wichtige Sacharbeits-Themen.


Vídeos OneFootball


Nein gespart wird nicht. Die Löwen können sich zwei neue Trainer für das „Goalkeeping“-Team von René Vollath leisten. Zum einen weil man diese Saison wieder ordentlich in die Darlehenskiste greift und man in den kommenden Tagen wieder die nächsten Überbrückungsdarlehen verhandelt, um überhaupt in die Zukunft blicken zu können. Zum anderen, weil die Profifußball KGaA ihrer Verantwortung im Nachwuchsbereich nicht nachkommt. Wobei die KGaA dabei selbst wenig Schuld trifft, der entsprechende Vertrag ist ausgesetzt.

Der Servicevertrag steht eigentlich schon lange auf der Agenda des TSV 1860 München. Das aktuelle Präsidium hat sich dieser Thematik in seiner bisherigen Amtszeit noch nicht angenommen, wird das aber nun gemeinsam mit Herbert Bergmaier, dem neuen Vertreter von HAM International, angehen müssen. Und zwar schnellstmöglich. Es ist eines der Themen, die eigentlich bereits seit einigen Jahren hätten geklärt sein sollten.

Der Vertrag zwischen den beiden Gesellschaftern, dem TSV München von 1860 e.V. auf der einen Seite und HAM International auf der anderen Seite, regelt die finanzielle Unterstützung der Profifußball KGaA im Hinblick auf das Nachwuchsleistungszentrum. Er lief 2019 aus. Allerdings hat die KGaA bereits seit dem Doppelabstieg 2017 die Zahlungen eingestellt. Seitdem übernimmt fast ausschließlich der e.V. die Kosten fürs NLZ. Der e.V. bekommt seitens der KGaA sogar noch Leistungen in Rechnung gestellt, die das Profifußball-Unternehmen durch sogenannte Barter-Deals von Sponsoren bekommt und selbst gar nicht bezahlen muss.

Die große Problematik: der e.V. kann sich das NLZ gar nicht mehr leisten. Fast eine Million Euro Minus erwirtschaftete der e.V. aufgrund der „elitären“ Nachwuchsförderung. Dabei waren einige Herausforderungen bereits voraussehbar. So zum Beispiel übernimmt das NLZ immer wieder Nachwuchsspieler von anderen Klubs. Seit 2023 zahlt man hierfür als NLZ, sofern man eine erste Mannschaft in den Profiligen hat, immense Ausbildungsentschädigungen an die abgebenden Vereine. Geld, dass der e.V. nicht hat. Das eingeführte System macht im Grunde auch Sinn. Immerhin soll dafür gesorgt werden, dass die großen Profi-Mannschaften nicht einfach Nutznießer kleiner Vereine werden. Bei den Löwen kann sich der Profifußball sich ja gar nicht mal selbst leisten. Und so übernimmt der eingetragene Verein diese Kosten, der es selbst nicht kann. Auch die Anpassung der Mindestlöhne sorgt für höhere Aufwendungen. Das bittere Fazit: nicht nur die Profifußball KGaA, sondern auch der eingetragene Verein lebt über seine Verhältnisse.

Sollte das Nachwuchsleistungszentrum seine Arbeit einstellen müssen, benötigt man übrigens auch kein derartig großes Torwart-Trainerteam. Das sollten die Protagonisten an der Grünwalder Straße 114 auch bedenken. Deshalb ist es zwingend erforderlich, nicht nur über große Stadionträume zu reden, sondern vor allem über die zukünftige Finanzierung des NLZ.

Saiba mais sobre o veículo