FCBinside.de
·10 de abril de 2025
Hoeneß mischt wieder mit: Patron oder Problem beim FC Bayern?

In partnership with
Yahoo sportsFCBinside.de
·10 de abril de 2025
Die Rückkehr von Uli Hoeneß in die Entscheidungsprozesse beim FC Bayern sorgt für Diskussionen – intern wie extern. Der Ehrenpräsident zieht im Hintergrund wieder kräftig die Fäden. Doch während manche ihn als Retter sehen, fragen sich andere: Schadet er dem Klub am Ende mehr, als er ihm nützt?
Dass Uli Hoeneß nie ganz loslassen kann, ist längst kein Geheimnis mehr. Seit seiner Rückkehr in den Aufsichtsrat im Jahr 2016 – nach abgesessener Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung – ist sein Einfluss bei den Münchnern stetig gewachsen. Spätestens seit dem spektakulären Rauswurf von Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic im Mai 2023 ist klar: Wenn beim FC Bayern etwas entschieden wird, dann meist mit dem Segen – oder auf Initiative – des Ehrenpräsidenten.
Hoeneß schafft Tatsachen, die nicht immer bequem sind, aber vornehmlich Wirkung zeigen. Wie bei Thomas Müller. Als Hoeneß bei der Premiere der Müller-Doku öffentlich den Rücktritt des Routiniers nahelegte, löste er nicht nur eine mediale Welle aus – er brachte auch Eberl in Erklärungsnot. Dessen Vertragsangebot an Müller wurde zurückgezogen, der Eindruck: Hoeneß lenkt, Eberl vollzieht.
Mit der Entlassung von Kahn und Salihamidzic kehrte nicht nur Hoeneß auf die Bühne zurück – er holte sich auch Karl-Heinz Rummenigge zurück an seine Seite. Das Duo, das in den besten Jahren des FC Bayern für Stabilität, Erfolge und Kontinuität stand, ist wieder vereint. Doch es ist nicht nur Nostalgie, die sie antreibt. Hoeneß agiert strategisch, effizient – und nicht selten kompromisslos.
Die Art, wie Hoeneß seinen langjährigen Vertrauten Salihamidzic fallen ließ, spricht Bände. Auch bei Thomas Tuchel hielt die Loyalität nur so lange, wie die Meinungen übereinstimmten. Sobald es zu Differenzen – etwa in Transferfragen – kam, kühlte das Verhältnis sichtbar ab. Selbst Tuchels öffentlichkeitswirksamer Schulterschluss mit Hoeneß zu Beginn seiner Amtszeit konnte daran nichts ändern.
Sky-Experte und Bayern-Ikone Lothar Matthäus bringt es auf den Punkt: „Hoeneß hatte mehr erwartet von Eberl“, erklärte dieser im Gespräch mit der BILD. Der neue Sportvorstand wirkt in den aktuellen Diskussionen um Müller oder Julian Nagelsmann oft wie ein Getriebener. Hoeneß‘ Kommentare sitzen, seine Einflusssphäre ist längst wieder so groß wie in seinen aktivsten Tagen. Eberl ist gezwungen, nachzuziehen – oder zu korrigieren.
Das Festgeldkonto, lange ein Symbol bayerischer Finanzmacht, ist inzwischen selbst ein Politikum. Hoeneß brachte es in die Öffentlichkeit, Eberl musste sich erklären. Der Sparkurs wird deutlich spürbar – im Neubau des Trainingszentrums, bei der Klub-WM-Reise, sogar beim Inflationsausgleich für Mitarbeiter, wie die Sport BILD berichtet.
Hoeneß wird im Verein heiß diskutiert. Die einen sagen: Er ist der Garant für Stabilität, kennt den Verein wie kein anderer und wacht mit väterlicher Strenge über dessen Wohl. Die anderen halten ihn für einen Strippenzieher, der mit seinen öffentlichen Aussagen mehr Unruhe stiftet als Klarheit bringt.
Fakt ist: Seine Meinung hat Gewicht. Ralf Rangnick? Findet Hoeneß gut. Mario Gomez? Auch. Der Einfluss reicht längst wieder bis in die Trainer- und Kaderplanung hinein. Und wer Hoeneß kennt, weiß: Wenn er sich ein Ziel gesetzt hat, verfolgt er es. Beispiel Florian Wirtz. Der Jungstar von Bayer Leverkusen steht ganz oben auf der Wunschliste – und Hoeneß hat bereits den direkten Draht zur Familie geknüpft.
Hoeneß ist zurück – ob man will oder nicht. Er plant, entscheidet mit, und lässt durchblicken: Er hat den FC Bayern mit aufgebaut und will verhindern, dass er ihn wieder verliert. Doch die Frage bleibt: Braucht der FC Bayern heute noch einen Patron wie Hoeneß? Oder wird es Zeit, den Klub in eine neue Ära zu überführen – mit neuen Entscheidern und ohne alte Reflexe?
Solange Hoeneß mitmischt, wird sich diese Frage immer wieder stellen. Und die Antwort darauf bleibt wohl – wie so vieles beim FC Bayern – eine Sache der Perspektive.