Jahn-Auftakt: "Brennen total" – Gebhardt ist die Nummer 1 | OneFootball

Der SSV Jahn Regensburg kommt aus einer rabenschwarzen Saison, die im Abstieg endete. Nun wollen die Oberpfälzer die 180-Grad-Wende schaffen. Ein Sieg könnte im doppelten Sinne wertvoll sein, denn beim Drittliga-Auftakt steht das bayerische Duell beim FC Ingolstadt (Samstag, 14 Uhr) an.

Gebhardt gewinnt Rennen gegen Pollersbeck

Elf Punkte trennten die Jahnelf in der letzten Spielzeit vom rettenden Ufer und damit vom Klassenerhalt. Diese Saison gilt es abzuhaken, zumal ein Großteil des Kaders nach dem Abstieg ausgetauscht wurde. Einzig auf der Torwartposition gab es keine Veränderung, sodass Felix Gebhardt und Julian Pollersbeck in einen offenen Zweikampf um den Status als Stammkeeper gingen. Neu-Cheftrainer Michael Wimmer gab seine Entscheidung vor dem Saisonauftakt in Ingolstadt bekannt: "Es war bis zum Schluss ein enges Rennen, für das wir uns bewusst Zeit gelassen haben. Am Ende des Tages haben wir uns jetzt für Felix entschieden, da haben Nuancen den Ausschlag gegeben."

Der ehemalige U21-Nationaltorwart wird zwischen den Pfosten stehen, als Kapitän wird Christian Kühlwetter die Jahnelf auf den Platz führen. In der Vorbereitung hat der Jahn-Coach jeden Stein herumgedreht, um die richtigen Schlüsse aus einem verkorksten Jahr zu ziehen. "Jetzt brennen wir total, ich freue mich total auf den Start", erklärte Wimmer im Vereinsinterview vor der Saison. "Endlich geht es in den Spielen wieder richtig um etwas, nicht nur um Erkenntnisse. Das ist das, war wir als Wettkämpfer und Sportler wollen. Darauf freuen wir uns und sind hoffentlich auch gewappnet." Die Stimmung beim Jahn, sie ist grundsätzlich gut. Wäre da nicht die Generalprobe gewesen.

"Haben da noch Nachholbedarf"

Im letzten Test kassierte Regensburg eine deutliche 0:4-Niederlage gegen 1860 München. "Da muss man ehrlich sagen, obwohl es wahrscheinlich gegen einen Top-Favoriten der Liga war, dass wir da noch Nachholbedarf haben", gestand Wimmer ein. Es sei ein wichtiges Spiel gewesen, wenn die Jahnelf daraus die richtigen Schlüsse ziehen kann. Denn schon am 1. Spieltag kommt es erneut zum bayerischen Duell, allerdings beim FC Ingolstadt. Eine Partie, in der es direkt zu Beginn auch um Prestige geht. "Man muss es so nehmen, wie es ist", ordnete der Jahn-Coach ein. "Ob es zur richtigen oder falschen Zeit kommt, kann man nicht sagen. Das kann ich dann nach dem Spiel beantworten."

Wichtiger sei, dass Regensburg in gewissen Bereichen inhaltlich nachlegt. Gier, Galligkeit, Konsequenz und Zielstrebigkeit wurden als Stichworte von Wimmer genannt. Die ersten Spiele einer Saison seien aber ohnehin diejenigen, die am schwierigsten einzuschätzen werden. Sowohl auf eigener als auch auf gegnerischer Seite. "Es geht in erster Linie darum, dass wir auf uns selber schauen", fasste Wimmer daher zusammen. "Das Wichtigste ist, dass wir alles in die Waagschale werden, alles investieren und alles reinhauen, was wir haben. Wenn wir das schaffen, dann haben wir eine sehr, sehr gute Chance, dass wir positiv in die Runde starten."

Transferplanungen nicht abgeschlossen

Die Unterstützung der Fans sei in dieser Hinsicht von enormer Bedeutung. Am Samstag werden 3.000 Anhänger mitreisen. Unter der Woche gab es deswegen auch Gespräche mit der aktiven Fanszene, um den gemeinsamen Strang zu stärken. "Sie haben uns klares Feedback gegeben, was sie von uns erwarten und da bin ich zu 100 Prozent stimmig, weil das Sachen sind, die nichts mit Qualität oder Talent zu tun haben. Es wird einfach erwartet, dass wir alles geben für unsere Farben und unser Wappen", erklärte Wimmer. Denn gerade nach der chancenlosen Serie im letzten Jahr brauche die Jahnelf nun positive Erlebnisse.

Wird Regensburg deshalb auch nochmal auf dem Transfermarkt nachlegen? "Ja, wir sind da auf alle Fälle hinter den Kulissen noch aktiv", antwortete Wimmer. "Meine volle Konzentration gilt aber den Spieler, die wir da haben, weil die im jedem Training alles reinhauen und es damit auch verdient haben, meine Aufmerksamkeit zu bekommen."