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·29 de dezembro de 2024
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Ob Thomas Tuchel bereits pünktlich zu seinem Amtsantritt am Neujahrstag das Gastspiel von Kai Havertz mit dem FC Arsenal beim FC Brentford besucht, ließ er offen. Vielleicht sitzt der neue Heilsbringer des englischen Fußballs auch erst beim Klassiker zwischen dem FC Liverpool und Manchester United am 5. Januar auf der Tribüne. „Wir sehen uns bald im Stadion“, verriet der künftige Nationaltrainer den Fans in einer kurzen Videobotschaft bei Instagram lediglich. Dabei war dem 51-Jährigen anzumerken, dass das Feuer in ihm brennt.
„Ich fühle mich gut, bin voller Energie“, hatte Tuchel schon Mitte Dezember am Rande der Auslosung der WM-Qualifikationsgruppen betont: „Ich kann es kaum erwarten, zurück auf dem Platz zu sein, die Spieler zu spüren, das Gefühl der Umkleidekabine zu haben – das ist das Beste überhaupt.“ Ausgerechnet ein Deutscher soll bei der WM 2026 dann „60 Jahre des Schmerzes“ auslöschen. Es sei „ein Privileg, dieses Amt auszufüllen“, so der gebürtige Allgäuer: „Ich bin sehr stolz – das ist mein Traumjob.“
Doch wegen seines Fernbleibens von den November-Spielen sowie seines verspäteten Amtsantritts zum 1. Januar war ihm auf der Insel bereits heftiger Gegenwind ins Gesicht geblasen. „Ein Witz“ sei das, ein „einziges Chaos“, gar eine „Farce“, wetterte die für ihren rauen Ton bekannte englische Presse gegen Tuchel. Auslöser des Zorns war ein Kader-Chaos, denn beim Abschied von Interimslösung Lee Carsley hatten im November gleich acht nominierte Spieler für die nicht unwichtigen Nations-League-Spiele abgesagt.
Der dennoch als Gruppensieger erreichte Aufstieg in Liga A beruhigte die Gemüter allerdings wieder. „Es war mein Wunsch, Lee die Arbeit beenden zu lassen“, begründete Tuchel sein Fernbleiben: „Warum soll ich mich dann auf die Tribüne setzen und den Fokus auf mich ziehen? Es waren seine Spiele und seine Nominierung. Für mich ist das eine Art, Respekt zu zeigen und Vertrauen zu zollen. Das war für mich ganz klar.“
Er präferiere zudem einen Start, „wenn die Qualifikation beginnt, damit man eine Art Kick-off hat.“ So sei es ein „ganz sauberer Übergang“ für die neue Kampagne. Und es müsse sich ohnehin niemand Gedanken machen. Er habe sich „viele“ Spiele angeschaut und sei „vorbereitet“, betonte der bei den Bayern unlängst vom Hof gejagte Tuchel: „Wir haben einige Entwicklungen angestoßen. Wir werden ab Januar viele Matches live sehen und mit den Spielern sprechen. Wir haben viele Pläne.“
Ein Wechsel des Spielführers gehört allerdings nicht dazu. Bayern-Star Harry Kane sei stets „ein Top-Kapitän“ gewesen, betonte Tuchel, es gebe also „keinen Grund, über eine Veränderung nachzudenken.“
Die ersten Aufgaben mit Albanien und Lettland im März scheinen machbar, weitere Gegner in der WM-Qualifikation sind Serbien und Andorra. „Wir müssen es ernst nehmen und es uns verdienen, in die USA zu dürfen“, sagte Tuchel. Denn nur dann könnte er am 19. Juli 2026 beim Endspiel in New York „60 Jahre des Schmerzes“ beenden. (SID)
(Photo by Ryan Pierse/Getty Images)