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·24 de dezembro de 2025
Klinsmann spricht Klartext: Warum Deutschland auf Füllkrug nicht bei der WM 2026 verzichten darf

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·24 de dezembro de 2025

Jürgen Klinsmann meldet sich zu Wort, und man muss ihm zuhören. Nicht weil der Weltmeister von 1990 automatisch recht hätte, sondern weil er einen Punkt trifft, den die deutsche Fußballöffentlichkeit gerne verdrängt: Niclas Füllkrug ist kein Luxusproblem, sondern eine Notwendigkeit.
Der frühere Bundestrainer formuliert es unmissverständlich: Ein Spieler wie Füllkrug gehört in den WM-Kader 2026. Ob als Starter oder als Joker für die letzten zwanzig Minuten – der Bremer Typ mit dem Torriecher macht Dinge, die andere nicht können. Er zwingt gegnerische Abwehrreihen zu Fehlern, allein durch seine Präsenz im Strafraum. Das ist keine romantische Verklärung des klassischen Mittelstürmers, sondern taktische Realität.
Die Situation bei West Ham war für Füllkrug frustrierend. Das Projekt England ist gescheitert, daran gibt es nichts zu beschönigen. Doch genau hier setzt Klinsmanns zweiter Gedanke an: Der bevorstehende Wechsel zur AC Mailand könnte der entscheidende Impuls sein. Die Serie A als Sprungbrett zur WM – Klinsmann kennt das aus eigener Erfahrung, er spielte selbst bei Inter und Sampdoria. Er weiß, was der italienische Fußball aus einem Stürmer herausholen kann, wenn die Motivation stimmt. Und bei Füllkrug stimmt sie. Die WM ist sein erklärtes Ziel, sein Antrieb. Mailand bietet ihm die Bühne, um sich in Form zu spielen.
Was Klinsmann über die deutschen Chancen beim Turnier sagt, klingt zunächst nach pflichtschuldiger Höflichkeit eines ehemaligen Nationaltrainers. Deutschland im Favoritenpool neben Argentinien und Brasilien – das haben wir oft gehört. Doch der Kontext macht den Unterschied. Die WM 2026 wird mit 48 Mannschaften ein Marathon, wie Klinsmann richtig bemerkt. Sieben Spiele bis zum Titel, mehr Gegner, mehr Unwägbarkeiten. In einem solchen Format braucht man Kadertiefe und Spielertypen für verschiedene Situationen.
Genau hier schließt sich der Kreis. Julian Nagelsmann baut eine Mannschaft, die spielerisch überzeugen will. Das ist gut und richtig. Aber Turniere werden nicht nur mit Ballbesitz gewonnen. Sie werden gewonnen mit Spielern, die in der 85. Minute einen Kopfball ins Netz hämmern, wenn das System nicht mehr greift. Füllkrug ist dieser Spieler.
Klinsmanns Ansage ist keine nostalgische Schwärmerei für den robusten Neuner alter Schule. Sie ist eine nüchterne Analyse dessen, was ein Turnierkader braucht. Deutschland hat Qualität im Überfluss, aber Füllkrug bringt etwas mit, das sich nicht trainieren lässt: die Fähigkeit, im entscheidenden Moment da zu sein. Nagelsmann wäre schlecht beraten, darauf zu verzichten.









































