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·28 de dezembro de 2024
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Jürgen Klopp und der HSV – das hätte 2008 Realität werden können. Doch skurrile Umstände führten dazu, dass der Kulttrainer in Dortmund landete und dort Vereinsgeschichte schrieb.
Im Sommer 2008 stand Borussia Dortmund am Scheideweg. Nach einer enttäuschenden Saison suchte der Verein nach einem Trainer, der die Mannschaft aus der Mittelmäßigkeit herausführen konnte. Dieser Trainer wurde Jürgen Klopp, ein Name, der die Vereinsgeschichte prägen sollte. Doch der Wechsel nach Dortmund war keineswegs ausgemachte Sache – Klopp wollte ursprünglich zum Hamburger SV.
Zur gleichen Zeit suchte auch der Hamburger SV nach einem neuen Cheftrainer, nachdem Huub Stevens seinen Posten aufgegeben hatte. Der damalige HSV-Vorstandsvorsitzende Bernd Hoffmann enthüllte kürzlich, wie knapp der HSV daran war, den Kulttrainer zu verpflichten. „Man muss sich das noch mal vergegenwärtigen: Damals waren wir Vierter, der HSV hatte einen Umsatz von 160 Millionen Euro, Borussia Dortmund als Tabellen-14. einen Umsatz von 100 Millionen. Und Jürgen Klopp wollte unbedingt zum HSV“, erklärte Hoffmann dem Hamburger Abendblatt.
Doch der Wechsel scheiterte, und die Gründe wirken aus heutiger Sicht skurril. Der HSV legte angeblich großen Wert auf Äußerlichkeiten. Der mittlerweile 57-Jährige selbst beschrieb die Situation später mit deutlichen Worten: „Der HSV hat so eine Art Casting gemacht: flapsiger Umgang mit der Presse, Unpünktlichkeit, Löcher in den Jeans, Raucher.“
Diese oberflächliche Herangehensweise des HSV brachte Klopp schließlich dazu, die Gespräche endgültig abzubrechen. „So, Freunde, falls noch Interesse besteht, wollte ich nur mal sagen: no way. Ruft nie wieder an, das mache ich nicht. Ich bin Fußballtrainer, und wenn euch solche Sachen wichtig sind, seid ihr die Falschen,“ so der Fußballtrainer deutlich.
Während der HSV schließlich Martin Jol verpflichtete, sah Borussia Dortmund in Klopp den perfekten Kandidaten. Der gebürtige Stuttgarter übernahm im Sommer 2008 den Trainerposten bei den Schwarz-Gelben und startete eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Mit Leidenschaft und unkonventionellem Führungsstil formte er ein Team, das binnen weniger Jahre zweimal die deutsche Meisterschaft, den DFB-Pokal und sogar das Finale der Champions League erreichte.
Hoffmann zeigte sich rückblickend selbstkritisch und bedauerte die verpasste Chance. „Als Vorstandschef hätte ich das durchziehen müssen. Ich bin zu 100 Prozent sicher, dass wir mit Klopp eine neue Ära hätten einleiten können,“ gestand der ehemalige HSV-Boss. Doch diese Ära schrieb Jürgen Klopp stattdessen in Dortmund.