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·17 de dezembro de 2025
Laportas Angriff auf Real Madrid ist vor allem eins: Ablenkung von den eigenen Problemen

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Der spanische Fußball hat viele Gesichter. Das hässlichste zeigt sich immer dann, wenn die Präsidenten von Real Madrid und FC Barcelona aufeinander losgehen. Joan Laporta hat nun eine neue Eskalationsstufe gezündet, indem er Florentino Pérez eine krankhafte Obsession mit seinem Klub unterstellt. „Akute Barcelonitis“ nennt er das, und man merkt ihm die Genugtuung an.
Was wie ein verbaler Schlagabtausch unter Rivalen klingt, hat einen ernsten Kern. Der „Caso Negreira“ schwebt seit Jahren wie ein Damoklesschwert über dem FC Barcelona. Mehr als sieben Millionen Euro sollen zwischen 2001 und 2018 an die Schiedsrichterkommission geflossen sein. Der Vorwurf der Bestechung wurde 2024 zwar vor Gericht entkräftet, doch die Debatte um die Zahlungen hält an. Pérez sprach beim Weihnachtsessen mit der Presse vom „größten Skandal in der Geschichte des Fußballs“ und systematischer Korruption. Das sind schwere Geschütze, die Laporta nun mit Spott zu kontern versucht.
Die Strategie des Barcelona-Präsidenten ist durchschaubar: Wer angreift, muss sich nicht verteidigen. Indem er Pérez als besessen darstellt, lenkt er von den unangenehmen Fragen ab, die sein Klub noch immer beantworten muss. Dass er erst vergangene Woche als Zeuge vor Gericht aussagen musste, erwähnt er lieber nicht. Stattdessen suggeriert er, Real Madrid solle sich um eigene Probleme kümmern, statt Barcelona zu attackieren.
Doch diese Argumentation greift zu kurz. Pérez hat als Präsident eines Konkurrenten durchaus ein legitimes Interesse daran, dass mögliche Wettbewerbsverzerrungen aufgeklärt werden. Ob seine Motivation dabei sportlicher Natur ist oder persönliche Animositäten eine Rolle spielen, steht auf einem anderen Blatt. Die Forderung nach Gerechtigkeit ist jedenfalls nicht automatisch eine Obsession.
Interessant ist Laportas Seitenhieb auf die Super League. Er positioniert Barcelona als Friedensstifter im europäischen Fußball, der eine Einigung mit der UEFA anstrebt. Pérez, der unermüdliche Verfechter des Eliteprojekts, wird damit zum Störenfried stilisiert. Es ist ein geschickter Schachzug, der Barcelona moralisch erhöhen soll.
Die Wahrheit liegt wie so oft in der Mitte. Beide Präsidenten führen einen Stellvertreterkrieg, der weit über sportliche Rivalität hinausgeht. Es geht um Macht, um Deutungshoheit, um die Zukunft des europäischen Fußballs. Wenn die Marca titelt „Das ist Krieg“, dann ist das keine Übertreibung, sondern eine nüchterne Zustandsbeschreibung.
Der spanische Fußball hätte Besseres verdient als zwei Alphatiere, die sich öffentlich zerfleischen. Aber vielleicht gehört genau das zur DNA des Clásico: ein Duell, das niemals endet und vor keiner Eskalation zurückschreckt.









































