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·09 de março de 2025

Nach FCA-Blamage: Kovac verpasst Denkzettel vor CL-Rückspiel in Lille

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Borussia Dortmund steht nach der 0:1-Niederlage gegen den FC Augsburg am Samstagnachmittag mit dem Rücken zur Wand. BVB-Trainer Niko Kovac verpasste seinen Spielern tags darauf einen Denkzettel und muss für das Champions-League-Achtelfinalrückspiel gegen Lille OSC personell reagieren. Eine kommentierende Analyse von Maximilian Dymel.

„Pomadige“ Niederlage als Tiefpunkt?

In Dortmund-Brackel herrscht Untergangsstimmung. Nach einem durchwachsenen Achtelfinalhinspiel gegen Lille ließ die Mannschaft gegen den FC Augsburg eine Reaktion vermissen. In Sondertrikots – die zumindest optisch an die glorreiche Saison 1994/95 erinnerten – spielten die Westfalen sonderlich bescheiden. Trotz 72 % Ballbesitz gelang es dem BVB lediglich eine Großchance herauszuspielen. Die Offensive wirkte einfallslos und unkreativ. Defensiv kassierten die Schwarzgelben durch einen Kopfball von Augsburgs Kapitän Jeffrey Gouweleeuw das entscheidende Gegentor – und hatten Glück, dass es nur bei diesem einen blieb. Zwar zündete der FCA kein Offensivfeuerwerk, agierte aber effektiver und defensiv gewohnt stabil.


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Die BVB-Fans quittierten den enttäuschenden Auftritt ihrer Mannschaft mit einem Pfeifkonzert. Zur Halbzeitpause war der Unmut von den Rängen noch verhalten wahrzunehmen, nach dem Abpfiff deutlich. Selbst Trainer Niko Kovac, der seine Spieler in den vergangenen Wochen oft in Schutz genommen hatte, fand nach dem Abpfiff wenige, dafür aber sehr deutliche Worte. „Über 90 Minuten haben wir heute kein bisschen gezeigt, dass wir das Spiel gewinnen wollen. Das war viel zu wenig. Das war zu langsam, zu träge, zu behäbig. Wir haben keine Chancen kreiert, haben nicht die Tiefe bespielt. Das war alles pomadig und so kannst du kein Bundesligaspiel gewinnen“, sagte der 53-Jährige bei Sky.

Denkzettel für die BVB-Spieler

Ähnliche Worte fanden auch Kapitän Emre Can und Nico Schlotterbeck. Der BVB sei „keine Top-Mannschaft“ mehr, so Can. Auch bezweifelte der 31-Jährige, ob seine Mannschaft am Ende der Saison überhaupt einen Platz unter den ersten sechs Bundesliga-Mannschaften verdient hätte. Es drohe eine „ganz schlimme Saison.“ Bei der Niederlage gegen Augsburg war vor allem „die erste Halbzeit sehr energielos, der Auftritt war schrecklich.“ Laut Schlotterbeck mangele es den Borussen derzeit sowohl an Konstanz als auch an Qualität: „Es zählt, nicht nur ein gutes Spiel zu zeigen – du musst es über Wochen bringen, das schaffen wir gar nicht.“

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Schlotterbeck deutlich: BVB fehlt Konstanz. Foto: Christof Koepsel/Getty Images

Angesichts dieser Stimmen ist klar, dass Borussia Dortmund dringend wieder in die Spur finden muss. Das machte Kovac seinen Spielern am Sonntag unmissverständlich deutlich. Wie die Ruhr Nachrichten berichteten, verordnete der Kroate der Startelf des Augsburg-Spiels am Sonntag eine 15-minütige Laufeinheit auf dem Rasen, bevor sie im Gym regenerieren durfte. Ein Denkzettel für die Spieler, nachdem Kovac sie in den vergangenen fünf Wochen stets verteidigt hatte.

Kovac bleibt nicht viel Zeit

Der Auftritt am Samstag war wohl ein Tiefpunkt zu viel. Das Spiel der Westfalen war „viel zu wenig, zu langsam, zu träge, zu behäbig“, so Kovac. Die klaren Worte des Übungsleiters zeigen die Dringlichkeit der Lage, besonders im Hinblick auf die Partie am Mittwoch: „So kannst du kein Spiel gewinnen.“ Bei der Pressekonferenz nach dem Spiel gegen die Fuggerstädter war selbst die Presse weitgehend sprachlos. Als einzige Hoffnung für die kommende Aufgabe gegen Lille äußerte Kovac: Man habe ja noch vier Tage Zeit.

Das bedeutet allerdings nicht viel Zeit, um eine energie- und ideenlose Mannschaft zu beleben. Kovacs sportlicher Ansatz sei nicht das Problem, meint Emre Can: „Das hat nichts mit der Fitness zu tun, das liegt alles im Kopf. Das hat mit der Einstellung zu tun.“ Zu Hause ist der BVB mit der Südtribüne im Rücken schon lange keine Übermacht mehr, auswärts tun sich die Schwarzgelben umso schwerer. Keine guten Aussichten für das kommende Spiel gegen den Ligue-1-Klub, bei dem Borussia Dortmund das Aus in der Champions League droht. Ob der BVB dann so schnell wieder in der Königsklasse antreten wird, steht auf einem anderen Blatt.

Klar ist aber auch: Kovac muss personell reagieren, auch wenn er das seit seinem Amtsbeginn bislang selten tat. Zuletzt betonte er zwar immer wieder die Bedeutung von Konkurrenzkämpfen innerhalb des Kaders, doch frische Impulse von den Einwechselspielern waren rar gesät. Dennoch sollte Kovac überlegen, ob er Julian Brandt, Jamie Gittens, Yan Couto oder Salih Özcan nach der jüngsten Niederlage direkt wieder in die Startelf stellt.

BVB braucht frische Impulse

Was der BVB am Mittwochabend braucht, sind Spieler, die an ihre Grenzen gehen, um trotz fehlender Qualität den Viertelfinaleinzug schaffen zu können. Diese Botschaft vermittelte auch ein sichtlich unzufriedener Kovac nach dem Augsburg-Spiel: „Für mich sind Laufbereitschaft, Leidenschaft, Intensität und Aggressivität das Maß aller Dinge. Dann erst kommt die spielerische Kompetente.“ Die Realität sieht anders aus: „Wir drehen uns im Kreis. Wir haben zu viele Spiele, in denen wir gar nicht an die Grenze gehen. Das ist einfach nicht gut genug“, kritisierte Nico Schlotterbeck. Kovac könnte aber mit Youngsters wie Julien Duranville, Cole Campbell oder Kjell Wätjen für frischen Wind in der Mannschaft sorgen. Im Kader tun sich ohnehin kaum Spieler auf, die aktuell Anspruch auf eine Stammplatzgarantie erheben können.

Einzig die Winter-Neuzugänge Daniel Svensson und Carney Chukwuemeka stachen in letzter Zeit fast immer heraus. Doch beide dürften für Mittwoch keine Option sein: Svensson fällt wegen einer Verletzung aus dem Hinspiel gegen Lille vorerst aus, Chukwuemeka ist aufgrund muskulärer Probleme fraglich. In der vergangenen Saison hatte zumindest der Teamgeist den BVB ins Champions-League-Finale getragen. Davon ist jetzt nichts mehr zu spüren. Nur wenige Monate später bezeichnete Kapitän Can die Mannschaft als „tot.“ Nach dem frühen Aus im DFB-Pokal gegen den VfL Wolfsburg droht dem BVB nun ein weiteres Ausscheiden in einem Pokalwettbewerb gegen einen vermeintlich schlagbaren Gegner. Damit wäre der letzte Strohhalm verpufft, um der Saison noch ein positives Fazit geben zu können.

Rückspiel gegen Lille: „Einzige Chance“

Das Rückspiel gegen Lille ist eine wegweisende Aufgabe für den BVB. Wie schon gegen Sporting Lissabon oder Union Berlin könnte ein positiver Ausreißer gelingen, aber auch ein noch kritischerer Tiefpunkt erreicht werden. „Dieses Spiel ist unsere einzige Chance, noch den Turnaround zu schaffen“, fasste Innenverteidiger Schlotterbeck die Lage zusammen. Neben der knappen Zeit bleibt Kovac möglicherweise noch ein weiterer Grund zur Hoffnung: Eine noch schlimmere Nicht-Leistung als gegen Augsburg dürfte wohl kaum möglich sein.

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