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·20 de setembro de 2025

Nächster Weltmeister hört auf: Jérôme Boateng beendet Karriere

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Jérôme Boateng hat am Freitagabend auf seinem „Instagram“-Profil das Ende seiner aktiven Profikarriere bekannt gegeben. Der 37-Jährige ist der 16. Spieler des 23-köpfigen Weltmeister-Kaders von 2014, der seine Fußballschuhe an den Nagel hängt.

Höhepunkte im Glanze des WM-Titels

In seiner Blütezeit war Jérôme Boateng zweifellos einer der besten Innenverteidiger der Welt. Sein Trophäenschrank unterstreicht dies: Der Defensivspieler wurde unter anderem Weltmeister, zweifacher Champions-League-Sieger, neunmal deutscher Meister und FA-Cup-Sieger mit Manchester City. Nach 27 Mannschaftstiteln im Profibereich, vielen Schlagzeilen und denkwürdigen Momenten ist allerdings Schluss: Der 37-Jährige beendet seine Karriere.


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Boateng gehört noch zu der Generation von Spielern, die in Berliner Käfigen das Kicken lernte und von dort aus in die weite Welt zogen. Aus der Jugend von Hertha BSC zog es ihn im Sommer 2007 zum Hamburger SV. Der Innenverteidiger reifte bei den „Rothosen“ zu einem gestandenen Bundesliga- und Nationalspieler. Nach drei Jahren beim HSV und seiner ersten WM-Teilnahme wechselte er 2010 zu Manchester City, im Jahr darauf zum FC Bayern. Dort spielte er zunächst teilweise als Rechtsverteidiger, bevor ihm 2013 der Durchbruch als Abwehrchef gelang.

Die Mitte 2010er Jahre markierten den Höhepunkt seiner Karriere. Nach dem Champions-League-Titel 2013, wo er entscheidend am Siegtreffer beteiligt war, gewann er 2014 mit der deutschen Nationalmannschaft in Brasilien den WM-Titel. Das Endspiel im Maracanã war „das Spiel seines Lebens“, sagte Boateng im Nachgang dem „Kicker“. Auch bei der EM 2016 spielte er im DFB-Team eine wichtige Rolle. Vor dem Turnier kehrte der Defensivspieler aus einer langwierigen Verletzung zurück, lieferte dennoch überragende Leistungen und erzielte gegen die Slowakei sein einziges Länderspieltor in 76 Einsätzen. Als erster Verteidiger seit Jürgen Kohler 1997 wurde er in diesem Jahr zu Deutschlands Fußballer des Jahres gewählt.

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Foto: Alexander Hassenstein/Getty Images

Skandalen und sportliche Krise im Ausland

Seine sportliche Karriere geriet ab 2019 erstmals ins Stocken. Der damalige Bundestrainer Joachim Löw hatte Boateng sowie Thomas Müller und Mats Hummels mitgeteilt, dass er nicht länger auf sie setzen wolle. Während Müller und Hummels ins DFB-Team zurückkehrten, blieb es für Boateng das Aus in der Nationalmannschaft. Sein letztes Länderspiel war eine 0:3-Niederlage gegen die Niederlande im Oktober 2018. Auch beim FC Bayern verlor er unter Niko Kovač seinen einst unumstrittenen Status. Sein Nachfolger Hansi Flick holte Boateng zurück ins Team, mit dem der gebürtige Berliner 2020 seinen zweiten Champions-League-Titel gewann.

Im Sommer 2021 verließ er den FC Bayern nach insgesamt zehn Jahren. Seitdem spielte er noch für Olympique Lyon (Frankreich), US Salernitana (Italien) und den Linzer ASK (Österreich). Sein ursprünglich bis 2026 gültiger Vertrag beim LASK wurde im August einvernehmlich aufgelöst, nachdem der Abwehrspieler immer häufiger von Verletzungen geplagt wurde. Seine Karriere auf dem Platz war sinnbildlich für die Schlagzeilen abseits des Platzes – war sie anfangs von Höhen geprägt, hat sich die öffentliche Wahrnehmung in den letzten Jahren gewandelt.

Als AfD-Politiker Alexander Gauland Boateng im Jahr 2016 politisch missbrauchte und behauptete, niemand wolle ihn als Nachbarn haben, zeigte sich das Land solidarisch. Doch das Image von Deutschlands „liebstem Nachbarn“ durch einen schwerwiegenden Vorwurf häuslicher Gewalt getrübt. Nach einem langjährigen Gerichtsverfahren wurde Boateng Ende 2024 wegen Körperverletzung verwarnt und zu einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt.

Boateng bereit für neue Herausforderungen

„Ich habe eine lange Zeit gespielt, für große Klubs, für mein Land. Ich habe gelernt, gewonnen, verloren und bin an allem gewachsen. Fußball hat mir sehr viel gegeben“, sagte er in einem bei „Instagram veröffentlichten Video. Nun will sich Boateng neuen Herausforderungen widmen. „Nicht weil ich muss, sondern weil ich dazu bereit bin“, so der 37-Jährige. Er möchte dem Fußball in anderer Funktion erhalten bleiben. „Ich möchte Trainer im Profifußball werden“, sagte Boateng der „Welt am Sonntag“.

Der Ex-Bayern-Profi erhielt im vergangenen Jahr bei einem Sonderlehrgang seine B-Lizenz. „Jetzt möchte ich die A-Lizenz und den Fußball-Lehrer machen und so bald wie möglich als Assistenztrainer bei einem Verein beginnen“, verriet er. Bei seinem letzten Klub LASK ist Boateng bereits Co-Trainer im Nachwuchs.

Nach seinem Karriereende als Spieler sind nur noch sieben Weltmeister von 2014 aktiv: Manuel Neuer (FC Bayern), Ron-Robert Zieler (1. FC Köln), Matthias Ginter (SC Freiburg) und Mario Götze (Eintracht Frankfurt) spielen noch in der Bundesliga. Thomas Müller (Vancouver Whitecaps/Kanada), Julian Draxler (Al-Ahli SC/Katar) und Lukas Podolski (Górnik Zabrze/Polen) lassen ihre Karrieren im Ausland ausklingen.

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