Neuer Bayern-Spielstil: Kompanys Pressingmaschine in der Analyse | OneFootball

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·13 de outubro de 2024

Neuer Bayern-Spielstil: Kompanys Pressingmaschine in der Analyse

Imagem do artigo:Neuer Bayern-Spielstil: Kompanys Pressingmaschine in der Analyse

Der FC Bayern zeigt seit der Ankunft von Vincent Kompany eine deutlich veränderte Spielweise. Sowohl mit als auch gegen den Ball wählt der Belgier für seine Mannschaft einen deutlich anderen Ansatz als dies noch zuletzt unter Thomas Tuchel der Fall war. In den vergangenen Spielen wurde das hohe Pressing des deutschen Rekordmeisters zum Teil zwar bestraft – nimmt man dies aber genauer unter die Lupe, so fällt auf, wie ausgeklügelt die Spielidee von Kompany eigentlich ist.

Vincent Kompany hat sich bei den Bayern voll und ganz eingelebt. Das wird nicht nur bei den äußerst authentischen Pressekonferenzen mit dem Belgier deutlich, auch die Spieler des deutschen Rekordmeisters unterstreichen in Interviews regelmäßig, wie zufrieden sie mit ihrem neuen Coach sind. Die FCB-Anhänger nehmen indes wahr, dass die Münchner eine deutlich veränderte Spielweise als noch in der vergangenen Saison an den Tag legen.


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Neben dem Offensiv-Powerfußball fällt auf: Kompanys Spielidee basiert auf einer Pressingmaschine, die hoch in der gegnerischen Hälfte beginnt und den Gegner gleich unter Druck setzen soll. Wie stellt sich der 38-Jährige also konkret das Spiel gegen den Ball vor?

Kompanys Pressing-Idee hat lange Vergangenheit

Blickt man auf die vergangenen Jahre von Vincent Kompany als Trainer, so wird deutlich: Bereits in Anderlecht und beim FC Burnley praktizierten die Mannschaften des Belgiers ein extrem hohes und intensives Pressing gegen den Ball. Was immer gleich dabei war: Kompany lässt seine Teams in einem 4-2-3-1 gegen den Ball agieren und will die gegnerischen Mannschaften stets entweder in die Breite drängen oder in die Mitte des Mittelfelds.

Auf der Insel war man zum Teil der Meinung, dass dieser risikoreiche Ansatz ein Grund war, wieso die Clarets schlussendlich auch abgestiegen sind. Bei den Münchnern scheint dieser Ansatz jedoch deutlich besser zu funktionieren: Kompanys Mannschaft läuft bestimmte Bereiche des Spielfelds zu, während sie andere offen lässt und den Gegner in berechenbare Zonen zwingt, in denen die Bayern den Raum schnell schließen.

Bei diesem Pressing rücken Aleksandar Pavlovic und Joshua Kimmich weit auf, um die Passmöglichkeiten des Gegners in weiten Räumen zu begrenzen. Die Außenverteidiger bleiben dabei ebenfalls in der Breite, um mögliche Diagonalpässe auf diese Seite des Spielfelds zu verhindern. Die Flügelspieler schließen die zentralen Räume und treiben den Ball in die Breite, wo die Bayern ihre Gegner in die Falle locken können.

Wenn sich der Ball auf eine Seite verlagert, üben der Flügelspieler (Coman zum Beispiel) und Sechser (Pavlović) sofort Druck aus, während Jamal Musiala aus der Dreierkette im Mittelfeld aufrückt, um alle Pässe nach vorne durch die Mitte zu blockieren. Alphonso Davies rückt höher und bildet mit Minjae Kim und Dayot Upamecano eine Dreierabwehr. Diese 3-3-2-2-Struktur macht den Raum eng und zwingt den Gegner in die Enge.

Wenn der Ball in die Breite geht, setzt Davies den Angreifer unter Druck, während Kim den Raum hinter ihm abdeckt. Bayern ist auf dieser Seite in der Überzahl, mit schnellen Läufen von Musiala, Pavlović, Kimmich und sogar Harry Kane in Richtung dieser Seite formieren die Münchner hier eine Überzahl.

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Foto: IMAGO

Wenn die Bayern mit einem langen Ball überspielt werden, hat man aufgrund der Positionierungen erneut einen Vorteil. Das Mittelfeld zieht sich dann schnell zurück, um die zweiten Bälle zu gewinnen. Die Innenverteidiger haben hier die große Aufgabe, die so wichtigen Zweikämpfe zu gewinnen. Ein Beispiel also, warum das Spiel risikoreich ist, jedoch enorm effektiv sein kann.

Wird Palhinha noch wichtig?

Wichtig: Die Innenverteidiger rücken stets hoch und verfolgen die Mittelstürmer bis weit in die gegnerische Hälfte. Wenn Upamecano also nach vorne stürmt, bleibt Kim hingegen tief, um den Raum zu decken. Alphonso Davies sprintet ebenfalls zurück, um die Tiefe abzudecken.

Wo ist also die Gefahr? Die Bayern können vor allem gegen pressingresistente Spieler vor Probleme gestellt werden, da sie über das ganze Feld beinahe im Eins-gegen-Eins verteidigen. Kommen hier Spieler im Zentrum an den Ball, die es schaffen, die Formation der Münchner zu überspielen, so können schnell Räume für den Gegner entstehen. Kompanys Aufgabe in den kommenden Wochen wird es sein, gegen solche Gegner (wie zuletzt Aston Villa oder Frankfurt) ein noch klareres Konzept zu haben.

Eine Lösung könnte dabei Joao Palhinha sein, da vor allem die Zweikampfstärke im Zentrum von enormer Relevanz in diesem System wird. Verfügt Kompany hier über einen defensiv versierten Sechser, der die so wichtigen Räume zuläuft, ist für die Bayern schon viel gewonnen. Denn klar ist auch, dass Aleksandar Pavlovic seine Qualitäten primär mit Ball hat, wenngleich seine Zweikampfwerte in dieser Saison deutlich stärker geworden sind als noch in der vergangenen Spielzeit.

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