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·12 de julho de 2025
„Nicht den Mut“: Ex-Bayern-Star kritisiert Kompanys Umgang mit Talenten

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·12 de julho de 2025
Beim FC Bayern sorgt der Umgang mit dem Nachwuchs erneut für Diskussionen. Ein ehemaliger Münchner äußert sich jetzt ungewöhnlich deutlich zur aktuellen Situation.
Markus Babbel nimmt kein Blatt vor den Mund. Im Interview mit sport.de kritisiert der Ex-Profi den mangelnden Mut von Trainer Vincent Kompany, Talente nachhaltig zu fördern.
Der 52-Jährige bemängelte vor allem die fehlende Durchlässigkeit vom Campus zur Profimannschaft. Während der Klub-WM sei eine ideale Gelegenheit gewesen, jungen Spielern echte Bewährungschancen zu geben – doch diese wurde seiner Meinung nach nicht genutzt. „Das ist auf jeden Fall etwas, das mir gerade im Moment überhaupt nicht gefällt“, stellte Babbel klar. Zwar lobte er Kompanys Stabilisierung der Mannschaft nach schwierigen Jahren, betonte aber auch: „Was mir gar nicht gefällt ist, dass er nicht den Mut hat, junge Spieler einzubauen.“
Tatsächlich rückte das Thema bereits während der Klub-Weltmeisterschaft in den Fokus. Nachwuchsspieler wie Lennart Karl oder Adam Aznou kamen trotz großen Potenzials nur sporadisch zum Einsatz. Karl durfte zwar gegen Auckland City 45 Minuten ran, verschwand danach aber wieder aus dem Fokus. Aznou wurde gar erst kurz vor Schluss eingewechselt – und das gegen den schwächsten Gegner des Turniers. Beide Spieler galten zuletzt sogar als mögliche Abgangskandidaten, weil ihnen der nächste Karriereschritt beim Rekordmeister versperrt scheint.
Babbel sieht hier ein grundsätzliches Problem. Man könne nicht behaupten, dass es am Talent fehle. „Das sind die besten Nachwuchskicker, die es in Deutschland oder zum Teil sogar in Europa gibt. Aber es kommt keiner durch“, so der ehemalige Verteidiger.
Ein prägnantes Beispiel für die Problematik sieht Babbel in Aleksandar Pavlović. Dessen Aufstieg zur Stammkraft sei seiner Meinung nach keineswegs das Ergebnis einer gezielten Nachwuchsförderung gewesen, sondern vielmehr einer Trotzreaktion von Ex-Trainer Thomas Tuchel geschuldet. „Das war ein reines Zufallsprodukt, der wäre normalerweise nie so groß rausgekommen, wenn nicht Thomas Tuchel mehr oder weniger so ein eigensinniger Mensch wär und es eigentlich nur den Leuten zeigen wollte“, erklärte Babbel.
Nach dem Ausfall von Jamal Musiala sei nun eigentlich der ideale Zeitpunkt, um Talente wie Paul Wanner oder Karl vermehrt einzusetzen. Doch daran glaubt Babbel nur bedingt: „Aber nochmal: Es geht allen voran um Vertrauen. Spüren sie das Vertrauen vom Trainer oder sind da immer wieder Fragezeichen, wenn einer mal vielleicht kein so gutes Spiel macht?“