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Rund um den Brustring

·19 de março de 2025

Rund um die Mitgliederversammlung: Im Gespräch mit Präsidiumskandidat Andreas Grupp

Imagem do artigo:Rund um die Mitgliederversammlung: Im Gespräch mit Präsidiumskandidat Andreas Grupp

Bei der Mit­glie­der­ver­samm­lung am Sams­tag wird auch des Prä­si­di­um des e.V. neu besetzt. Wir haben mit Andre­as Grupp über sei­ne Kan­di­da­tur und sei­ne Zie­le gespro­chen.

Rund um den Brust­ring: Wie ist der Ent­schluss ent­stan­den, für das Prä­si­di­um des VfB zu kan­di­die­ren?


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Andre­as Grupp: Mei­ne Ent­schei­dung, letz­tes Jahr für das Prä­si­di­um des VfB Stutt­gart zu kan­di­die­ren, basier­te auf dem Wunsch, den Ver­ein wie­der in eine posi­ti­ve Rich­tung zu füh­ren. In der dama­li­gen Situa­ti­on sah ich die Not­wen­dig­keit, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men und für ein neu­es, trans­pa­ren­tes und gemein­schaft­li­ches Mit­ein­an­der zu sor­gen. Mein Ziel ist es nun, den erfolg­reich ein­ge­schla­ge­nen Weg fort­zu­füh­ren, wei­ter das Ver­trau­en der Mit­glie­der zurück­zu­ge­win­nen, die Kom­mu­ni­ka­ti­on noch wei­ter zu ver­bes­sern und den VfB als star­ken, respek­tier­ten Ver­ein in der Öffent­lich­keit zu posi­tio­nie­ren.

Was wol­len Sie anders und/oder bes­ser machen als Ihre Vor­gän­ger im Prä­si­di­um?

Ein Prä­si­di­um soll den Dia­log mit den Mit­glie­dern, Fans und auch den Medi­en suchen und dabei stets respekt­voll und trans­pa­rent agie­ren. Zudem möch­te ich einen stär­ker team­ori­en­tier­ten Ansatz in unse­rer Arbeit för­dern – sowohl inner­halb des Prä­si­di­ums als auch mit den wei­te­ren Ver­ant­wort­li­chen des Ver­eins. Ich bin über­zeugt, dass wir durch ein kon­se­quen­tes Mit­ein­an­der den Ver­ein noch stär­ker machen kön­nen.

Ein wei­te­rer Punkt ist die lang­fris­ti­ge Sta­bi­li­tät und der nach­hal­ti­ge Erfolg des Ver­eins. Ich wer­de dar­auf ach­ten, dass wir die rich­ti­gen Wei­chen stel­len, um den VfB sowohl sport­lich als auch wirt­schaft­lich zu sichern. Dabei geht es nicht nur um kurz­fris­ti­ge Erfol­ge, son­dern dar­um, die Stra­te­gie, den VfB wei­ter­zu­ent­wi­ckeln,  gemein­schaft­lich umzu­set­zen – sei es durch geziel­te Inves­ti­tio­nen in die Nach­wuchs­ar­beit oder durch die För­de­rung einer posi­ti­ven Ver­einsi­den­ti­tät.

Ich möch­te außer­dem die Ver­eins­mit­glie­der stär­ker in wich­ti­ge Ent­schei­dungs­pro­zes­se ein­bin­den und ihre Per­spek­ti­ven und Wün­sche mehr in die Arbeit des Prä­si­di­ums ein­flie­ßen las­sen. Ein offe­ner, inklu­si­ver Aus­tausch ist mei­ner Mei­nung nach der Schlüs­sel zu einem star­ken und zukunfts­fä­hi­gen Ver­ein.

Wo sehen Sie die wich­tigs­ten Hand­lungs­fel­der im VfB e.V. in den nächs­ten Jah­ren?

Die nächs­ten Jah­re wer­den für den VfB Stutt­gart ent­schei­dend sein, um den Ver­ein nicht nur sport­lich, son­dern auch orga­ni­sa­to­risch und gesell­schaft­lich zukunfts­fä­hig auf­zu­stel­len. Ich sehe meh­re­re wich­ti­ge Hand­lungs­fel­der, auf die wir uns kon­zen­trie­ren müs­sen:

  • Sport­li­che Sta­bi­li­tät und Erfolg: Der VfB muss lang­fris­tig sport­lich kon­kur­renz­fä­hig blei­ben. Das bedeu­tet, dass wir sowohl in der ers­ten Mann­schaft als auch in der Nach­wuchs­ar­beit wei­ter­hin hohe Stan­dards set­zen müs­sen. Ein beson­de­res Augen­merk möch­te ich auf die Ent­wick­lung des Mäd­chen-Nach­wuchs­leis­tungs­zen­trums (NLZ) legen, um die Frau­en- und Mäd­chen­ab­tei­lun­gen wei­ter zu stär­ken und zukunfts­fä­hig zu machen. Gleich­zei­tig müs­sen wir unse­re stra­te­gi­sche Aus­rich­tung im Män­ner­be­reich kon­se­quent wei­ter­ver­fol­gen, um die Leis­tungs­trä­ger von mor­gen zu för­dern.
  • Nach­hal­tig­keit und wirt­schaft­li­che Sta­bi­li­tät: Um dau­er­haft erfolg­reich zu sein, muss der Ver­ein wirt­schaft­lich gesund blei­ben. Das bedeu­tet, wir müs­sen in zukunfts­ori­en­tier­te Pro­jek­te inves­tie­ren, die den Ver­ein nicht nur finan­zi­ell stär­ken, son­dern auch sei­ne Posi­ti­on in der Regi­on und dar­über hin­aus fes­ti­gen. Der Neckar­park ist ein Schlüs­sel­pro­jekt, das die Mög­lich­keit bie­tet, den Stand­ort zu ent­wi­ckeln, den Ver­ein zu moder­ni­sie­ren und Syn­er­gien zu nut­zen, um sowohl sport­lich als auch wirt­schaft­lich noch stär­ker zu wer­den.
  • Wei­ter­ent­wick­lung der Abtei­lun­gen des e.V.: Der VfB ist weit mehr als nur eine Fuß­ball­ver­ein. Wir müs­sen die ver­schie­de­nen Abtei­lun­gen des e.V. wei­ter­ent­wi­ckeln und stär­ken. Dies betrifft nicht nur den Fuß­ball, son­dern auch unse­re Akti­vi­tä­ten im Bereich der Nach­wuchs­för­de­rung, der sozia­len Ver­ant­wor­tung und des Ehren­amts. Es geht dar­um, ein star­kes und viel­fäl­ti­ges Ver­eins­um­feld zu schaf­fen, das auf allen Ebe­nen gut ver­netzt ist.
  • Kom­mu­ni­ka­ti­on und Trans­pa­renz: Eine offe­ne, trans­pa­ren­te Kom­mu­ni­ka­ti­on ist für mich ein zen­tra­ler Bau­stein. Die Mit­glie­der und Fans müs­sen spü­ren, dass ihre Anlie­gen gehört wer­den. Ich möch­te eine Kul­tur des Dia­logs eta­blie­ren, in der Ent­schei­dun­gen trans­pa­rent erklärt wer­den und die Ver­ant­wor­tung klar nach­voll­zieh­bar ist. Die Arbeit des Prä­si­di­ums soll für alle nach­voll­zieh­bar und ver­ständ­lich sein.
  • Ver­einsi­den­ti­tät und Fan­bin­dung: Der VfB Stutt­gart ist ein tra­di­ti­ons­rei­cher Ver­ein, und es ist ent­schei­dend, dass wir die­se Iden­ti­tät wei­ter pfle­gen und stär­ken. Ein zukunfts­fä­hi­ger Ver­ein soll­te sich immer auch sei­ner Geschich­te bewusst sein. Eben­so möch­te ich die Bin­dung zu den Fans wei­ter aus­bau­en und den VfB als Ver­ein prä­sen­tie­ren, bei dem sich alle Mit­glie­der und Fans zu Hau­se füh­len kön­nen.
  • Ver­ant­wor­tung als gesell­schaft­li­cher Akteur: Der VfB hat eine gro­ße gesell­schaft­li­che Ver­ant­wor­tung, der wir unter ande­rem mit unse­rer Stif­tungs­ar­beit gerecht wer­den.. Wir wer­den uns wei­ter aktiv für sozia­le The­men ein­set­zen und unse­re Reich­wei­te nut­zen, um posi­ti­ve Impul­se zu set­zen. Dies betrifft sowohl loka­le Pro­jek­te als auch die För­de­rung von Diver­si­tät und Inklu­si­on inner­halb des Ver­eins. Der VfB soll als Ver­ein ande­ren immer ein Bei­spiel für Ver­ant­wor­tung und Enga­ge­ment in der Gesell­schaft geben.

Die­se Hand­lungs­fel­der sind mit­ein­an­der ver­knüpft und erfor­dern eine ganz­heit­li­che Her­an­ge­hens­wei­se. Wir müs­sen alle Berei­che gemein­sam stär­ken, um den VfB in den kom­men­den Jah­ren erfolg­reich und zukunfts­fä­hig zu machen.

Und was sind Ihre Zie­le für Ihre Amts­zeit?

Mei­ne Zie­le für die Amts­zeit im Prä­si­di­um des VfB Stutt­gart sind viel­fäl­tig und beinhal­ten sowohl kurz­fris­ti­ge Maß­nah­men als auch lang­fris­ti­ge Visio­nen. Sie spie­geln die Not­wen­dig­keit wider, den Ver­ein auf allen Ebe­nen zu stär­ken und eine nach­hal­ti­ge Ent­wick­lung zu för­dern:

  • Ver­trau­en schaf­fen und stär­ken: Mein ers­tes Ziel bleibt es, das Ver­trau­en der Mit­glie­der, Fans und Part­ner in den Ver­ein wei­ter zu stär­ken. Ich möch­te Teil eines Prä­si­di­ums sein, das trans­pa­rent, respekt­voll und offen im Dia­log mit allen Betei­lig­ten steht. Wir wer­den klar und offen kom­mu­ni­zie­ren und sicher­stel­len, dass Ent­schei­dungs­pro­zess nach­voll­zieh­bar sind.
  • Lang­fris­ti­ge sport­li­che Sta­bi­li­tät: Lang­fris­tig soll­te unser aller Ziel sein, dass der VfB eine fes­te Grö­ße im obe­ren Drit­tel der Bun­des­li­ga wird und sich wie­der inter­na­tio­nal eta­bliert. Dies bedeu­tet auch, dass wir wei­ter­hin in unse­re Nach­wuchs­ar­beit inves­tie­ren müs­sen, um den bes­ten Talen­ten eine ganz­heit­li­che Aus­bil­dung zu bie­ten und die Durch­läs­sig­keit in die ers­te Mann­schaft zu gewähr­leis­ten.
  • Erfolg­rei­che Wei­ter­ent­wick­lung des Neckar­parks: Der Neckar­park ist ein lang­fris­ti­ges, zukunfts­wei­sen­des Pro­jekt, das den VfB Stutt­gart als Ver­ein und als Mar­ke stär­ken kann. Mein Ziel ist es, die­ses Pro­jekt vor­an­zu­trei­ben, um den Ver­ein sowohl infra­struk­tu­rell als auch wirt­schaft­lich zu stär­ken. Dabei ist mir beson­ders wich­tig, dass der Neckar­park nicht nur ein moder­nes Sta­di­on umfasst, son­dern auch neue Chan­cen für wirt­schaft­li­che und sozia­le Inno­va­tio­nen bie­tet.
  • Stär­kung der Abtei­lun­gen und Inte­gra­ti­on der Mit­glie­der: Ich möch­te dafür sor­gen, dass die Abtei­lun­gen des e.V. wei­ter gestärkt und aus­ge­baut wer­den. Der VfB ist mehr als nur eine Fuß­ball­ver­ein – wir müs­sen die viel­fäl­ti­gen Akti­vi­tä­ten des Ver­eins för­dern und die Mit­glie­der stär­ker in wich­ti­ge Ent­schei­dun­gen ein­bin­den. Ein star­kes Ver­eins­um­feld ist die Grund­la­ge für lang­fris­ti­gen Erfolg.
  • För­de­rung des Frau­en- und Mäd­chen­fuß­balls: Ein wei­te­res Ziel ist die Wei­ter­ent­wick­lung des Mäd­chen-Nach­wuchs­leis­tungs­zen­trums (NLZ), um den Mäd­chen- und Frau­en­fuß­ball nach­hal­tig zu för­dern. Wir möch­ten den VfB Stutt­gart auch im Frau­en­be­reich als füh­ren­den Ver­ein eta­blie­ren und die För­de­rung des Nach­wuch­ses auf allen Ebe­nen inten­si­vie­ren.
  • Erhalt und Aus­bau der Ver­eins­ge­schich­te und ‑iden­ti­tät: Die Geschich­te und Iden­ti­tät des VfB Stutt­gart sind von unschätz­ba­rem Wert. Des­halb ist es eines unse­rer Zie­le, die Schaf­fung eines VfB-Muse­ums  auf den Weg zu brin­gen und ins­ge­samt noch mehr in die Pfle­ge und Prä­sen­ta­ti­on der Ver­eins­ge­schich­te zu inves­tie­ren. So möch­ten wir nicht nur die Erin­ne­rung an die gro­ße Ver­eins­ge­schich­te wach­hal­ten, son­dern auch die jün­ge­ren Gene­ra­tio­nen für die Tra­di­ti­on und die Wer­te des VfB begeis­tern.
  • Sozia­le Ver­ant­wor­tung und gesell­schaft­li­ches Enga­ge­ment: Der VfB Stutt­gart soll­te nicht nur sport­lich erfolg­reich sein, son­dern auch eine akti­ve Rol­le in der Gesell­schaft über­neh­men. Ich möch­te, dass der Ver­ein auch in Zukunft wei­ter­hin Ver­ant­wor­tung über­nimmt, sozia­le Pro­jek­te unter­stützt und als Vor­bild in Sachen Diver­si­tät und Inklu­si­on fun­giert.

Ich stre­be eine Amts­zeit an, in der der VfB Stutt­gart wie­der als star­ker, gut geführ­ter und respek­tier­ter Ver­ein wahr­ge­nom­men wird, der eine enge Ver­bin­dung zu sei­nen Fans und Mit­glie­dern hat. Mein Ziel ist es, den VfB nicht nur sport­lich, son­dern auch struk­tu­rell und sozi­al nach­hal­tig in die Zukunft zu füh­ren.

Mit wel­chen Maß­nah­men wol­len sie die Abtei­lun­gen des VfB e.V. — abge­se­hen vom Jugend­fuß­ball — wei­ter stär­ken?

Der VfB Stutt­gart ist nicht nur ein Fuß­ball­ver­ein, son­dern eine gro­ße Fami­lie, die vie­le ver­schie­de­ne Sport­ar­ten umfasst. Jede Abtei­lung des Ver­eins trägt zur Viel­falt und zum Gemein­schafts­ge­fühl bei. Ich möch­te sicher­stel­len, dass wir die­se Abtei­lun­gen wei­ter­hin stär­ken und gezielt wei­ter­ent­wi­ckeln.

Die Trai­nings- und Wett­kampf­struk­tu­ren müs­sen wir wei­ter aus­bau­en, um damit eine wei­te­re Pro­fes­sio­na­li­sie­rung im Leis­tungs­sport zu ermög­li­chen, etwa bei unse­rer sehr erfolg­rei­chen Leicht­ath­le­tik. Gene­rell gilt es, über alle Abtei­lun­gen hin­weg,   Talen­te gezielt zu för­dern. Der Sport­ver­ein VfB Stutt­gart soll sowohl in der Spit­ze wie auch der Brei­te kon­kur­renz­fä­hig blei­ben und sich ent­wi­ckeln kön­nen. Da zäh­len für mich Mög­lich­kei­ten zu schaf­fen für Trai­ner­qua­li­fi­ka­tio­nen und zur Ein­füh­rung moder­ner Trai­nings­me­tho­den. Dazu gehört aber genau­so, die Sport­an­ge­bo­te des VfB noch viel sicht­ba­rer zu machen – durch kom­mu­ni­ka­ti­ve Maß­nah­men, durch Ver­an­stal­tun­gen und durch Koope­ra­tio­nen. So könn­ten wir bei­spiels­wei­se im Hockey über die Zusam­men­ar­beit mit Schu­len und Kin­der­gär­ten noch Poten­zia­le heben, damit die Abtei­lung, die sich in den zurück­lie­gen­den Jah­ren schon sehr gut ent­wi­ckelt hat, per­spek­ti­visch zu den Top­adres­sen im Länd­le für Hockey zäh­len kann.

Wir haben zudem Abtei­lun­gen wie Tisch­ten­nis oder Faust­ball, die einen wich­ti­gen Bei­trag zur Mit­glie­der­bin­dung und zum vita­len Ver­eins­le­ben leis­ten – gera­de auch vor dem Hin­ter­grund gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­der Sport- und Frei­zeit­an­ge­bo­te. Dies trifft genau­so auf unse­re Gar­de zu, der als Trä­ger unse­rer Tra­di­tio­nen und Ver­eins­wer­te eine enorm wich­ti­ge Funk­ti­on zukommt. Hier gibt es noch Poten­zi­al, die­sen wich­ti­gen Bei­trag noch weit­aus stär­ker in die Mit­glie­der­schaft wir­ken zu las­sen.

Die Ver­eins­ab­tei­lun­gen bil­den den Kern unse­res akti­ven Ver­eins­le­bens, den es wei­ter zu stär­ken und zu för­dern gilt.

Hal­ten Sie die Ein­rich­tung eines fes­ten Ver­eins­mu­se­ums für sinn­voll und umsetz­bar?

Ja, ich hal­te die Ein­rich­tung eines Ver­eins­mu­se­ums für äußerst sinn­voll und auch umsetz­bar. Die Vor­pla­nun­gen für eine per­spek­ti­vi­sche Rea­li­sie­rung lau­fen auch bereits. Der VfB Stutt­gart ist ein Ver­ein mit einer lan­gen und stol­zen Geschich­te, die von vie­len gro­ßen Erfol­gen und legen­dä­ren Momen­ten geprägt ist. Ein Ver­eins­mu­se­um wür­de nicht nur die wert­vol­le Geschich­te des Ver­eins bewah­ren, son­dern auch für zukünf­ti­ge Gene­ra­tio­nen von Fans und Mit­glie­dern greif­bar machen. Gleich­zei­tig kann ein Muse­um als Bil­dungs- und Kul­tur­ange­bot für Schu­len, Besu­cher und Tou­ris­ten die­nen und somit unse­re tie­fe Ver­wur­ze­lung in Bad Cannstatt und der Regi­on noch­mals unter­strei­chen. Der VfB braucht einen Ort, an dem die Ein­zig­ar­tig­keit unse­res Ver­eins und unse­rer Sport- wie Fan­kul­tur auch abseits der Spiel­ta­ge und Wett­kämp­fe erleb­bar wird. Ein Muse­um könn­te eine neue Platt­form für Ver­an­stal­tun­gen, Son­der­aus­stel­lun­gen, Lesun­gen und Fan-Tref­fen bie­ten. Es wäre eine groß­ar­ti­ge Mög­lich­keit, die Ver­einsi­den­ti­tät zu stär­ken und eine tie­fe­re Ver­bin­dung zwi­schen dem Ver­ein und sei­nen Anhän­gern zu schaf­fen. Ich sehe das Muse­um als ein wich­ti­ges Pro­jekt zur Fes­ti­gung der Ver­eins­mar­ke und als ein posi­ti­ves Sym­bol für die Iden­ti­tät des VfB Stutt­gart.

Der VfB hat über 120.000 Mit­glie­der. Wie wol­len Sie die­se in das Ver­eins­le­ben ein­bin­den?

Der VfB Stutt­gart hat mit über 120.000 Mit­glie­dern eine beein­dru­cken­de Gemein­schaft, und es ist mir beson­ders wich­tig, die­se Mit­glie­der noch stär­ker in das Ver­eins­le­ben ein­zu­bin­den. Der Schlüs­sel dazu ist, sowohl bestehen­de For­ma­te wei­ter aus­zu­bau­en als auch neue Mög­lich­kei­ten zur akti­ven Teil­nah­me zu schaf­fen. Ich sehe hier­bei schwer­punkt­mä­ßig das nach­fol­gen­de.

  • Erhö­hung der Mit­glie­der­be­tei­li­gung: Ein zen­tra­ler Punkt ist die Trans­pa­renz und Mit­spra­che unse­rer Mit­glie­der. Es ist ent­schei­dend, dass die Mit­glie­der regel­mä­ßig über wich­ti­ge Ent­wick­lun­gen des Ver­eins infor­miert wer­den und die Mög­lich­keit haben, ihre Mei­nung ein­zu­brin­gen. Wir wer­den des­halb bestehen­de For­ma­te wie den „Dun­kel­ro­ten Tisch“ fort­füh­ren und auch wei­ter aus­bau­en. Der Dun­kel­ro­te Tisch ist eine her­vor­ra­gen­de Mög­lich­keit, direkt mit der Ver­eins­füh­rung ins Gespräch kom­men zu kön­nen.
  • För­de­rung der Ver­einsi­den­ti­tät durch Events und Ver­an­stal­tun­gen: Der VfB lebt durch das Mit­ein­an­der sei­ner Mit­glie­der. Neben den for­mel­len Kanä­len wol­len wir die Mit­glie­der auch durch Events in das Ver­eins­le­ben ein­bin­den. Hier­zu gehö­ren bereits sehr belieb­te For­ma­te wie unse­re Teil­nah­me am Wein­dorf, am Weih­nachts­markt, beim Wasen oder auch die VfB im Länd­le-Ver­an­stal­tun­gen, die regio­nal und über­re­gio­nal Fans und Mit­glie­der zusam­men­brin­gen. Die­se Events bie­ten nicht nur Raum für Aus­tausch und Fei­ern, son­dern auch für die Stär­kung der Ver­einsi­den­ti­tät. Ich selbst habe in den zurück­lie­gen­den Mona­ten vie­le der Ver­an­stal­tun­gen besucht und konn­te von jeder wert­vol­len Input für unse­re Arbeit mit­neh­men. Des­halb möch­te ich die­se Ange­bo­te wei­ter aus­bau­en und auch neue Ver­an­stal­tun­gen schaf­fen, die noch mehr Mit­glie­der und Fans ein­be­zie­hen.
  • Stär­ke­re Kom­mu­ni­ka­ti­on und Aus­tausch: Der direk­te Aus­tausch zwi­schen Ver­eins­füh­rung und Mit­glie­dern sowie Fans ist mir ein gro­ßes Anlie­gen. Hier­zu gehört neben regel­mä­ßi­gen Fan-Aus­schuss­sit­zun­gen und Mit­glie­der­ver­samm­lun­gen auch die Ver­bes­se­rung der digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­on. Beson­ders durch einen mög­li­chen Aus­bau des Mit­glie­der­be­reichs auf der Web­site oder wei­te­rer digi­ta­ler Ange­bo­te wol­len wir sicher­stel­len, dass sich alle Mit­glie­der immer gut infor­miert und mit­ge­nom­men füh­len.
  • Mit­glie­der als Bot­schaf­ter des Ver­eins: Ich möch­te die Mit­glie­der nicht nur als pas­si­ve Teil­neh­mer sehen, son­dern als akti­ve Bot­schaf­ter des VfB. Sie sol­len die Mög­lich­keit haben, den Ver­ein in ihrer Regi­on und ihrem Umfeld zu reprä­sen­tie­ren, sei es durch Mit­glie­der­ver­an­stal­tun­gen, durch die Teil­nah­me an regio­na­len VfB im Länd­le-Akti­vi­tä­ten oder durch die Unter­stüt­zung bei klei­ne­ren loka­len Events. Dies stärkt nicht nur das Netz­werk des VfB Stutt­gart, son­dern sorgt auch für eine brei­te­re Prä­senz des Ver­eins in der Gesell­schaft.
  • För­de­rung von Gene­ra­tio­nen­über­grei­fen­dem Aus­tausch: Der Aus­tausch zwi­schen den ver­schie­de­nen Gene­ra­tio­nen inner­halb des Ver­eins ist mir beson­ders wich­tig. Älte­re Mit­glie­der, die den VfB seit vie­len Jah­ren beglei­ten, und jün­ge­re Mit­glie­der, die ihre Lei­den­schaft für den Ver­ein erst ent­de­cken, sol­len glei­cher­ma­ßen vom Ver­eins­le­ben pro­fi­tie­ren. Dazu möch­ten wir Ver­an­stal­tun­gen anbie­ten, bei denen ver­schie­de­ne Alters­grup­pen zusam­men­kom­men und von­ein­an­der ler­nen kön­nen. Ers­te Schrit­te in die­ser Rich­tung sind durch unser Ver­an­stal­tungs­an­ge­bot der „Ewi­gen Wil­den“ sowie die Ein­bin­dung unse­rer Gar­de-Abtei­lung beim VfB im Länd­le-Pubquiz bereits erfolgt.
  • Stär­kung des Ehren­amts und der akti­ven Mit­glie­der: Ein star­kes Ver­eins­le­ben lebt auch von den vie­len enga­gier­ten Ehren­amt­li­chen. Ich möch­te sicher­stel­len, dass die­se noch mehr Unter­stüt­zung und Aner­ken­nung erhal­ten.

Zusam­men­ge­fasst möch­te ich, dass sich alle Mit­glie­der als akti­ven Teil des Ver­eins füh­len. Das bedeu­tet, dass wir nicht nur durch for­mel­le Kanä­le ein­be­zo­gen wer­den, son­dern auch durch akti­ve Teil­nah­me an unse­ren Ver­an­stal­tun­gen und durch die För­de­rung von Aus­tausch und Zusam­men­ar­beit auf allen Ebe­nen. Der VfB Stutt­gart soll ein Ver­ein blei­ben, bei dem jeder, egal ob er in Stutt­gart lebt oder in der gan­zen Regi­on, das Gefühl hat, dass er zu etwas Grö­ße­rem gehört. Die­se Mit­glie­der­ein­bin­dung wird der Schlüs­sel sein, um die Zukunft des VfB Stutt­gart wei­ter gemein­sam zu gestal­ten.

Wie ste­hen Sie zur Mög­lich­keit einer hybri­den Mit­glie­der­ver­samm­lung?

Grund­sätz­lich sehe ich die Mög­lich­keit einer hybri­den Mit­glie­der­ver­samm­lung als eine wert­vol­le Opti­on, die den Mit­glie­dern mehr Fle­xi­bi­li­tät bie­tet und auch den­je­ni­gen, die nicht vor Ort sein kön­nen, die Teil­nah­me erleich­tert. Aller­dings hal­te ich es für wich­tig, dass die Ent­schei­dung über die Durch­füh­rung einer hybri­den Ver­samm­lung stets vom obers­ten Organ des Ver­eins, der Mit­glie­der­ver­samm­lung, demo­kra­tisch getrof­fen wird.

Ich per­sön­lich bin ein Befür­wor­ter von Prä­senz­ver­an­stal­tun­gen, da sie eine beson­de­re Bedeu­tung für den per­sön­li­chen Aus­tausch und das gemein­sa­me Erle­ben haben. Es ist mir wich­tig, dass sich die Mit­glie­der regel­mä­ßig und nicht nur vir­tu­ell tref­fen – gera­de bei einer so gro­ßen Zahl an Mit­glie­dern ist der direk­te Aus­tausch ein wert­vol­les Instru­ment, um gegen­sei­ti­ges Ver­trau­en und ein star­kes Ver­eins­ge­fühl zu för­dern. Der per­sön­li­che Kon­takt bie­tet eine leben­di­ge und authen­ti­sche Dis­kus­si­on, und in der Aus­spra­che kön­nen oft Din­ge ange­spro­chen wer­den, die in einer rein digi­ta­len Form nicht die glei­che Wir­kung ent­fal­ten wür­den.

Gleich­zei­tig müs­sen wir auch den Fort­schritt und die Mög­lich­kei­ten der digi­ta­len Welt berück­sich­ti­gen und den Zugang zur Mit­glie­der­ver­samm­lung für alle Mit­glie­der so bar­rie­re­frei wie mög­lich gestal­ten. Wenn eine hybri­de Ver­samm­lung dazu bei­trägt, den Ver­ein für alle zugäng­lich zu machen, ist dies eine Mög­lich­keit, die wir nicht aus­schlie­ßen soll­ten. Die Ent­schei­dung dar­über, wie wir die Mit­glie­der­ver­samm­lung gestal­ten, soll­te aber stets demo­kra­tisch durch die Mit­glie­der selbst getrof­fen wer­den, um den Grund­satz der Mit­be­stim­mung und Betei­li­gung zu wah­ren.

Wel­ches Ver­bes­se­rungs­po­ten­zi­al sehen Sie noch bei der Sat­zung des e.V.?

Die Sat­zung des VfB e.V. bil­det die Grund­la­ge unse­rer Ver­eins­struk­tur, und es gibt immer Mög­lich­kei­ten zur Wei­ter­ent­wick­lung, um den Ver­ein zukunfts­fä­hig zu gestal­ten. Soll­te ich durch eine Wie­der­wahl im Amt bestä­tigt wer­den, wer­de ich mich dafür ein­set­zen, die Sat­zungs­kom­mis­si­on, die bis­lang her­vor­ra­gen­de Arbeit leis­tet, erneut zu man­da­tie­ren, um die Sat­zung zu über­prü­fen und wei­ter zu opti­mie­ren. Dabei wol­len wir beson­ders auf eine stär­ke­re Mit­be­stim­mung der Mit­glie­der, eine erhöh­te Trans­pa­renz in der Kom­mu­ni­ka­ti­on und eine För­de­rung des Ehren­amts ein­ge­hen. Auch Aspek­te wie die Gleich­stel­lung und die Anpas­sungs­fä­hig­keit an neue Ent­wick­lun­gen soll­ten gezielt geprüft wer­den, um sicher­zu­stel­len, dass die Sat­zung auch in Zukunft den Bedürf­nis­sen des Ver­eins gerecht wird.

Wür­den Sie im Fal­le einer Wahl und der gleich­zei­ti­gen Wahl von Diet­mar All­gai­er zum Prä­si­den­ten die Ein­füh­rung eines/r lei­ten­den Ange­stell­ten im Ver­ein, der dem Prä­si­den­ten die ope­ra­ti­ve Arbeit abnimmt, begrü­ßen und unter­stüt­zen?

Im Fal­le mei­ner Wahl und der gleich­zei­ti­gen Wahl von Diet­mar All­gai­er zum Prä­si­den­ten ist es zunächst wich­tig, dass wir die Ver­eins­stra­te­gie in Bezug auf die Abtei­lun­gen und aller anste­hen­den Pro­jek­te klar fest­le­gen. Sobald ein neu­for­mier­tes Prä­si­di­um die­se Stra­te­gie und die damit ver­bun­de­nen Pro­zes­se und Ver­ant­wort­lich­kei­ten defi­niert hat, lei­ten sich dar­aus die nächs­ten Schrit­te und Auf­ga­ben ab, auch hin­sicht­lich der per­so­nel­len Auf­stel­lung in der Ope­ra­ti­ven. Fest­zu­hal­ten bleibt, wir haben aktu­ell schon ein sehr gut arbei­ten­des Team.

Wie ist Ihre Hal­tung zum Auf­sichts­rats­vor­sitz der VfB AG: Soll­te die­ser nur vom Prä­si­den­ten des e.V. gestellt wer­den oder kann es auch ein Prä­si­di­ums-Mit­glied sein? Oder muss es über­haupt ein/e Vertreter/in des Ver­eins sein?

Für mich ist es klar, dass der Prä­si­dent des e.V. auch den Vor­sitz des Auf­sichts­rats der VfB AG über­neh­men soll­te. Die­se Ent­schei­dung lei­tet sich aus dem „ver­ba­len Aus­glie­de­rungs­ver­spre­chen“ ab, dass der Prä­si­dent des Ver­eins immer auch die Ver­ant­wor­tung im Auf­sichts­rat trägt. Die­se kla­re Struk­tur gewähr­leis­tet nicht nur die not­wen­di­ge Ver­ant­wor­tung und Trans­pa­renz, son­dern stärkt auch die Ver­bin­dung zwi­schen e.V. und AG, um eine ein­heit­li­che und effi­zi­en­te Füh­rung des Ver­eins zu gewähr­leis­ten.

Aktu­ell ist der Auf­sichts­rat der VfB AG mit 10 Per­so­nen besetzt, wovon fünf den VfB e.V. ver­tre­ten (Diet­mar All­gai­er, Andre­as Grupp, Bea­te Beck-Dehar­de, Tan­ja Gön­ner und Alex­an­der Klä­ger) je zwei den Inves­tor Mer­ce­des (Peter Schy­mon und Franz Rei­ner), je zwei den Inves­tor Por­sche (Lutz Mesch­ke und Albrecht Rei­mold) sowie mit Tobi­as Rös­chl ein Ver­tre­ter des Inves­tors JAKO. Ein wei­te­rer Platz ist noch frei. Wie ist Ihre Hal­tung zur Sitz-Ver­tei­lung im Auf­sichts­rat? Soll­te die­ser dem Ver­hält­nis der Antei­le an der VfB AG ent­spre­chen (78,2 Pro­zent VfB e.V., 10,4 Pro­zent Por­sche, 10,4 Pro­zent Mer­ce­des, 1 Pro­zent JAKO) oder reicht eine ein­fa­che Mehr­heit des e.V.?

Grund­sätz­lich hal­te ich die der­zei­ti­ge Sitz­ver­tei­lung im Auf­sichts­rat der VfB AG für sinn­voll, sehe jedoch auch Poten­zi­al für Ver­bes­se­run­gen, beson­ders im Hin­blick auf eine aus­ge­wo­ge­ne­re reprä­sen­ta­ti­ve Balan­ce zwi­schen den ver­schie­de­nen Gesell­schaf­tern. Tobi­as Rös­chl ist rich­ti­ger­wei­se Ver­tre­ter von JAKO, hat sei­nen Sitz im Auf­sichts­rat jedoch – wie auch Alex­an­der Klä­ger von SAP – als Ver­tre­ter des VfB e.V. und soll­te daher aktu­ell eben­so als Teil des e.V. betrach­tet wer­den.

Ich wür­de es begrü­ßen, wenn künf­tig alle drei Prä­si­di­ums­mit­glie­der des e.V. im Auf­sichts­rat ver­tre­ten sind. Dies wür­de die Ent­schei­dungs­fin­dung stär­ken und eine noch enge­re Ver­zah­nung zwi­schen den bei­den Orga­ni­sa­tio­nen ermög­li­chen. Dar­über hin­aus hal­te ich es für sinn­voll, einen wei­te­ren Sitz mit einer Per­son aus dem Bereich Sport­kom­pe­tenz zu beset­zen, um sicher­zu­stel­len, dass der Auf­sichts­rat über fun­dier­tes Fach­wis­sen zu sport­li­chen The­men ver­fügt.

Die Ver­ga­be die­ses zusätz­li­chen Sit­zes soll­te trans­pa­rent und nach­voll­zieh­bar erfol­gen, etwa über die Ver­öf­fent­li­chung eines Anfor­de­rungs­pro­fils, damit Mit­glie­der und die Öffent­lich­keit den Aus­wahl­pro­zess ver­ste­hen kön­nen.

Zur Fra­ge, ob die Sitz­ver­tei­lung im Auf­sichts­rat dem Anteil des e.V. an der VfB AG ent­spre­chen soll­te, den­ke ich, dass die Sitz­ver­tei­lung das Ver­hält­nis der Antei­le wider­spie­geln soll­te. Der e.V. als größ­ter Anteils­eig­ner muss auch im Auf­sichts­rat über eine ent­spre­chen­de Mehr­heit ver­fü­gen.

Dar­an anschlie­ßend: Soll­te der Auf­sichts­rat in sei­ner jet­zi­gen Grö­ße bei­be­hal­ten, ver­grö­ßert oder ver­klei­nert wer­den?

Ich befür­wor­te, den aktu­ell mög­li­chen Rah­men, den uns die Geschäfts­ord­nung der AG vor­gibt, voll­stän­dig aus­nut­zen und den Auf­sichts­rat auf 12 Sit­ze auf­zu­sto­cken. Die­se Erwei­te­rung hal­te ich für sinn­voll, da sie es ermög­licht, ein wei­te­res Prä­si­di­ums­mit­glied sowie eine Per­son mit Sport­kom­pe­tenz in den Auf­sichts­rat zu inte­grie­ren. Damit wür­de die Ent­schei­dungs­fin­dung wei­ter gestärkt und gleich­zei­tig die Ver­bin­dung zwi­schen den ver­schie­de­nen Gre­mi­en des Ver­eins inten­si­viert wer­den. Eine Per­son mit Sport­kom­pe­tenz im Auf­sichts­rat ist beson­ders wich­tig, um die sport­li­chen Aspek­te gezielt und fun­diert in die Ent­schei­dun­gen ein­zu­brin­gen. Die­se Auf­sto­ckung trägt dazu bei, die Exper­ti­se im Gre­mi­um zu erwei­tern und den Anfor­de­run­gen des Ver­eins bes­ser gerecht zu wer­den.

Soll­te der Prä­si­di­al­aus­schuss die Mehr­heits­ver­hält­nis­se eben­so wider­spie­geln oder sind Sie mit der der­zei­ti­gen Beset­zung (zwei e.V.-Vertreter, je ein Inves­to­ren-Ver­tre­ter, Mehr­heit des e.V. ist durch dop­pel­tes Stimm­recht des Prä­si­den­ten gewahrt) zufrie­den?

Grund­sätz­lich hal­te ich es für wich­tig, dass auch der Prä­si­di­al­aus­schuss die Mehr­heits­ver­hält­nis­se des e.V. wider­spie­gelt. Der e.V. ist Haupt­an­teils­eig­ner, und daher soll­te sich die­se Mehr­heit auch per­so­nell im Prä­si­di­al­aus­schuss wider­spie­geln. Die der­zei­ti­ge Beset­zung, bei der der Prä­si­dent über ein dop­pel­tes Stimm­recht ver­fügt, sorgt zwar dafür, dass die Mehr­heit des e.V. gewahrt bleibt, doch grund­sätz­lich wäre es aus mei­ner Sicht sinn­vol­ler, die Beset­zung des Prä­si­di­al­aus­schus­ses so anzu­pas­sen, dass die Ver­tei­lung der Sit­ze auch nach Köp­fen die Mehr­heits­ver­hält­nis­se im Ver­ein wider­spie­gelt.

Sehen Sie die Not­wen­dig­keit, den Auf­sichts­rat vor Ablauf der Amts­zeit 2027 neu zu beset­zen, was die Ver­tre­tung des VfB e.V. angeht?

Ja, ich sehe die Not­wen­dig­keit, den Auf­sichts­rat vor Ablauf der Amts­zeit 2027 neu zu beset­zen, ins­be­son­de­re was die Ver­tre­tung des VfB e.V. angeht. Es soll­te ein wei­te­res Prä­si­di­ums­mit­glied in den Auf­sichts­rat auf­ge­nom­men und zusätz­lich ein Ver­tre­ter mit Sport­kom­pe­tenz inte­griert wer­den, um sicher­zu­stel­len, dass der Auf­sichts­rat sowohl in unter­neh­me­ri­schen als auch in sport­li­chen Fra­gen kom­pe­tent auf­ge­stellt ist. Falls in Zukunft zudem wei­te­re Ände­run­gen vor­ge­nom­men wer­den, muss dies trans­pa­rent und nach­voll­zieh­bar gesche­hen, sodass alle Mit­glie­der des Ver­eins und die Öffent­lich­keit den Aus­wahl­pro­zess und die Grün­de für die Ände­run­gen ver­ste­hen kön­nen.

Sehen Sie die Not­wen­dig­keit, die Mit­glie­der über einen Ver­kauf von Antei­len über die 2017 beschlos­se­nen 24,9 Pro­zent abstim­men zu las­sen? War­um oder war­um nicht?

Das ist aktu­ell kein The­ma und auch über unse­re Sat­zung klar gere­gelt. Ich hal­te es dem­entspre­chend für zwin­gend not­wen­dig, dass die Mit­glie­der über einen Ver­kauf von Antei­len über die 2017 beschlos­se­nen 24,9 Pro­zent hin­aus abstim­men soll­ten, falls dies ein­mal in Zukunft The­ma sein könn­te. Ein sol­cher Schritt betrifft die Grund­struk­tur und Unab­hän­gig­keit des Ver­eins, wes­halb er nur vom obers­ten Organ des Ver­eins, der Mit­glie­der­ver­samm­lung, beschlos­sen wer­den kann. Die Mit­glie­der müs­sen in die­se Ent­schei­dung ein­ge­bun­den wer­den, um sicher­zu­stel­len, dass die Inter­es­sen des Ver­eins und sei­ner Mit­glie­der gewahrt blei­ben und eine ganz­heit­li­che Zustim­mung zu einer sol­chen Maß­nah­me erfolgt.

Wel­che The­men, die Fans abseits des sport­li­chen Erfolgs bewe­gen, hal­ten Sie für am wich­tigs­ten?

Abseits des sport­li­chen Erfolgs gibt es meh­re­re The­men, die für die Fans des VfB Stutt­gart von gro­ßer Bedeu­tung sind. Ein zen­tra­les The­ma ist sicher­lich die Trans­pa­renz und Kom­mu­ni­ka­ti­on sei­tens des Ver­eins. Fans wün­schen sich mehr Ein­bli­cke in die Ent­schei­dungs­pro­zes­se und möch­ten aktiv in die Ent­wick­lung des Ver­eins ein­ge­bun­den wer­den. Eben­so ist die Mit­be­stim­mung der Mit­glie­der ein wich­ti­ger Punkt, gera­de bei Ent­schei­dun­gen, die den Ver­ein lang­fris­tig betref­fen.

Ein wei­te­res The­ma ist die Nach­hal­tig­keit, sowohl in Bezug auf den Ver­ein als auch auf die Ver­eins­in­fra­struk­tur. Die Fans legen zuneh­mend Wert auf umwelt­be­wuss­te Ent­schei­dun­gen und die För­de­rung von Sozi­al­pro­jek­ten. Der VfB ist hier bereits sehr enga­giert und wir stre­ben eine Vor­rei­ter­rol­le an.

Nicht zuletzt spielt auch die Wert­schät­zung der Ver­eins­ge­schich­te und ‑tra­di­ti­on eine wich­ti­ge Rol­le. Fans möch­ten den Brust­ring nicht nur als sport­li­chen, son­dern auch als kul­tu­rel­len und his­to­ri­schen Wert erle­ben. Ein stär­ke­res Augen­merk auf den Erhalt der Tra­di­ti­on und die Stär­kung des Ver­eins­le­bens im wei­tes­ten Sin­ne ist daher ein wei­te­rer zen­tra­ler Punkt.

Wel­che Lösun­gen sehen Sie für eine nach­voll­zieh­ba­re Ver­tei­lung von Ein­tritts­kar­ten?

Die Fra­ge der nach­voll­zieh­ba­ren Ver­tei­lung von Ein­tritts­kar­ten ist in der Tat schwie­rig zu beant­wor­ten, ins­be­son­de­re da die Nach­fra­ge nach Heim­spiel-Tickets aktu­ell bei wei­tem die Sta­di­on­ka­pa­zi­tät über­steigt, was immer wie­der zu Ärger bei unse­ren Fans führt. Es ist eine her­aus­for­dern­de Situa­ti­on, da es kaum mög­lich ist, allen Fans gerecht zu wer­den, die ein Ticket wün­schen.

Hin­zu kom­men die noch bestehen­den Anlauf­schwie­rig­kei­ten mit dem neu ein­ge­führ­ten Ticket­sys­tem, bei dem es immer noch tech­ni­sche Hür­den gibt. Die zustän­di­gen Fach­ab­tei­lun­gen arbei­ten inten­siv dar­an, die­se Pro­ble­me zu lösen, um den Ticket­ver­kaufs­pro­zess so rei­bungs­los wie mög­lich zu gestal­ten.

Es ist unser Ziel, den Pro­zess in Zukunft trans­pa­ren­ter und fai­rer zu gestal­ten. Ent­spre­chen­de Lösungs­an­sät­ze wer­den auch zeit­nah dem Fan-Aus­schuss vor­ge­stellt und dort dis­ku­tiert.

Wel­che Rol­le kön­nen Sie als Prä­si­di­ums­mit­glied des e.V. im Span­nungs­feld zwi­schen orga­ni­sier­ten Fans, der Poli­zei und der Liga spie­len?

Der Ver­ein soll als Ver­mitt­ler und Brü­cken­bau­er zwi­schen den ver­schie­de­nen Akteu­ren agie­ren. Es ist wich­tig, dass wir die Beden­ken der orga­ni­sier­ten Fans ernst neh­men und im Dia­log mit ihnen auf Augen­hö­he kom­mu­ni­zie­ren. Gleich­zei­tig müs­sen wir jedoch auch der Poli­zei, den Behör­den und den Anfor­de­run­gen der Liga Rech­nung tra­gen und hier eben­so im Dia­log blei­ben, ins­be­son­de­re wenn es um Sicher­heits­aspek­te und die Ein­hal­tung von Regu­la­ri­en geht.

Im Novem­ber gaben Sie und Diet­mar All­gai­er über die Ver­eins­web­sei­te und in einem Pres­se­ter­min des VfB ihre Kan­di­da­tur bekannt. Sehen Sie es als legi­tim an, dass Amts­in­ha­ber die kom­mu­ni­ka­ti­ve Infra­struk­tur ihres Amtes für eine erneu­te Kan­di­da­tur nut­zen, wäh­rend ande­re Bewer­ber zu die­sem Zeit­punkt noch nicht dar­auf zurück­grei­fen kön­nen?

Ja, ich hal­te es für legi­tim, dass wir die kom­mu­ni­ka­ti­ve Infra­struk­tur des Ver­eins genutzt haben, um unse­re Kan­di­da­tur bekannt zu geben. Dabei war es jedoch kei­ne Wer­be­ver­an­stal­tung und auch kein Wahl­auf­ruf von uns bzw. für uns. Viel­mehr ging es dar­um, unse­re Mit­glie­der trans­pa­rent und früh­zei­tig dar­über zu infor­mie­ren, dass sowohl unser Inte­rims­prä­si­dent Diet­mar All­gai­er als auch ich erneut kan­di­die­ren wer­den.

Das Infor­ma­ti­ons­me­di­um der Ver­eins­web­sei­te steht uns als Amts­in­ha­ber zu, um unse­re Mit­glied­schaft über die anste­hen­de Wahl zu infor­mie­ren. Wir haben jedoch dar­auf geach­tet, dass alles Wei­te­re, was unse­re Kan­di­da­tur betrifft, nicht über die offi­zi­el­len VfB-Kanä­le kom­mu­ni­ziert wird. Der Wahl­pro­zess soll­te fair und trans­pa­rent sein, und der Wahl­aus­schuss hat sicher­ge­stellt, dass dies für alle Bewer­ber glei­cher­ma­ßen gilt.

War die Bekannt­ga­be ihrer erneu­ten Kan­di­da­tur mit dem Wahl­aus­schuss abge­spro­chen?

Ja, ich habe, wie auch Diet­mar All­gai­er, den Wahl­aus­schuss im Vor­feld über mei­ne erneu­te Kan­di­da­tur infor­miert. Der Wahl­aus­schuss hat eben­falls die Not­wen­dig­keit gese­hen, die Mit­glied­schaft dar­über zu infor­mie­ren, ins­be­son­de­re vor dem Hin­ter­grund, dass sich unser Inte­rims­prä­si­dent dazu ent­schie­den hat, eben­falls zu kan­di­die­ren. Es war uns wich­tig, die­se Infor­ma­ti­on früh­zei­tig und trans­pa­rent an die Mit­glie­der wei­ter­zu­ge­ben.

Vie­len Dank für das Gespräch!

Titel­bild: © Andre­as Grupp

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