
LigaInsider
·22 de abril de 2025
SC Freiburg | Ohne Einsatz: Die Härtefälle Gregoritsch und Günter

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·22 de abril de 2025
Julian Schuster steht in seinem ersten Jahr als Cheftrainer des SC Freiburg nicht nur sportlich vor anspruchsvollen Aufgaben, sondern auch menschlich. Beim 3:2-Erfolg über die TSG Hoffenheim traf der 40-Jährige gleich zwei besonders schwierige Entscheidungen – gegen zwei verdiente Spieler: Michael Gregoritsch und Christian Günter. Beide blieben über 90 Minuten auf der Bank. Auch wenn Gregoritsch zuletzt hauptsächlich ein Dasein als Joker fristete, war das auch in seinem Fall durchaus überraschend. Denn durch die Gelb-Sperre von Junior Adamu schien der Weg für den Österreicher in die Startelf frei. Stattdessen bekam der 19-jährige Johan Manzambi das Vertrauen – und zahlte es prompt zurück. Mit einem feinen Assist leitete er das 1:0 von Lucas Höler ein, der am Ende zum Matchwinner avancierte. Für Gregoritsch bedeutete das: erneut kein Startelfeinsatz und der zwölfte Bankplatz in den zurückliegenden 15 Ligaspielen – mit insgesamt neun Einwechslungen (zweimal krank ausgefallen, einmal Startelf).
„Wie Gregerl arbeitet, ist bemerkenswert“, sagte Schuster nach der Partie und betonte: „Wir hatten ein tolles Gespräch. Es tut mir weh, ihn dann nicht bringen zu können.“ Dass die Situation am Stürmer nicht spurlos vorbeigeht, liegt auf der Hand. Auch Schuster, der mit vielen Profis noch zusammengespielt hat, ringt mit den Härtefällen: „Es sind so harte Entscheidungen. Aber mir sind aktuell leider die Hände gebunden. Es ist der Qualität der Mannschaft geschuldet.“ Gregoritsch wird angesichts seiner Situation gegenwärtig mit einem möglichen Abgang im Sommer in Verbindung gebracht.
Auch Christian Günter erwischte es gegen Hoffenheim. Der langjährige Kapitän musste zusehen, wie Jordy Makengo auf seiner angestammten linken Abwehrseite ran durfte. Es war das dritte Mal in der Rückrunde nach dem 19. und 28. Spieltag. Aus Sicht des Trainers eine Entscheidung, die sich aus der Trainingsleistung ergab: „Jordy trainiert seit Wochen sehr gut. Wir haben uns oft für Günni entschieden, aber diesmal war es eine Entscheidung für Jordy – auch wenn sie nicht leicht ist.“ Trotz des bitteren Bankplatzes reagierte Günter professionell, wie Schuster betonte: „Es ist klasse, wie Günni damit umgeht, wie er das spürt und im Training dann noch mal was drauflegt.“ In Freiburg ist aktuell nicht nur sportliche Qualität gefragt, sondern auch Charakterstärke. Die Beispiele Gregoritsch und Günter zeigen: Der Konkurrenzkampf ist hart – aber von gegenseitigem Respekt geprägt. Schuster will sich seine Empathie bewahren: „Ich hoffe, dass mir bestimmte Entscheidungen weiter wehtun. Sonst würde es vielleicht bedeuten, dass mir gewisse Menschlichkeit abhandenkommt.“
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