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Den ganz steilen Sturzflug mit zuletzt drei Niederlagen in Folge hat der VfL Osnabrück durch das 1:1 gegen Aachen zwar gebremst, dennoch ist das Remis in der aktuellen Phase "zu wenig", wie die Beteiligten nach Spielende einräumen mussten. Zumal der Rückstand auf das rettende Ufer nun bereits auf acht Zähler angewachsen ist. Hoffnung machte aber die Leistung.
Nein, das Bemühen konnte den Lila-Weißen auch am Sonntag wieder nicht abgesprochen werden, zudem stimmte die zuletzt oft vermisste Intensität. "Man hat eine Mannschaft gesehen, die von der ersten bis zur letzten Minute alles probiert hat. Wir wollten unbedingt gewinnen", lobte Trainer Pit Reimers bei "MagentaSport" den Einsatz seines Teams. Dass die Mannschaft nach den letzten Wochen nicht vor Selbstvertrauen strotze, sei "völlig erklärbar", so der 41-Jährige. "Trotzdem haben wir es über weite Strecken geschafft, den Rucksack abzuschütteln und einfach unser Herz auf dem Platz zu lassen. Das ist auch das, was die Zuschauer hier sehen wollen und was sie sich verdient haben."
Allein: Trotz der Führung durch Wiemann reichte es nur zu einem 1:1, nachdem Aachen keine zehn Zeigerumdrehungen später zum Ausgleich gekommen war. Besonders bitter: Torschütze Strujic wurde von Gyamfi, der den Ball eigentlich klären wollte, angeschossen. "Das passt zu unserer Situation", zeigte sich Reimers, der seine Mannschaft auf gleich fünf Positionen umgebaut hatte, niedergeschlagen und hielt fest: "Das Ergebnis ist mit Sicherheit zu wenig, damit sind wir nicht zufrieden." Wiemann sah das ähnlich: "In unserer Situation zählen nur Dreier."
Beide waren sich aber einig: "Auf die Leistung können wir aufbauen." Zumal auch die Haltung gestimmt habe. "Das habe ich der Mannschaft auch im Kreis gesagt", berichtete Reimers, der von "Arbeiterfußball" sprach. Gerade in der zweiten Halbzeit sei der VfL "über ganz weite Strecken die dominante und bessere Mannschaft" gewesen, "ohne ein Chancenfeuerwerk abzubrennen". Gleichzeitig hatten die Hausherren aber auch Glück, dass Aachen nach 74 Minuten nur die Latte traf und in der Nachspielzeit die Riesenchance auf das 2:1 liegenließ, als Benschop völlig frei vor dem Tor stand.
Die Fans reagieren mit einer Mischung aus vereinzelten Pfiffen, Schweigen und zartem Applaus auf das siebte sieglose Spiel in Folge, das den VfL weiter am Tabellenende hält. Weitaus schwerer wiegt jedoch die Tatsache, dass der Rückstand auf das rettende Ufer durch den Sieg des VfB Stuttgart II am Samstag auf bereits acht Punkte angewachsen ist. Noch dazu muss der VfL, der die drittschwächste Offensive und die schlechteste Defensive stellt, satte zehn Tore zu Rang 16 aufholen.
An den drohenden Abstieg will Wiemann aber noch keine Gedanken verschwenden: "Dafür haben wir noch zu viele Spiele", bemühte der 25-Jährige bereits Durchhalteparolen. "Ich hoffe, dass wir die nächsten Spiele vor der Winterpause noch erfolgreich gestalten, dass wir zumindest wieder Anschluss finden." Dass die Lage prekär ist, dessen "bin ich mir bewusst. Aber ich bin überzeugt davon, dass wir das schaffen werden, wenn wir mit so einer Intensität wie heute spielen", so der 25-Jährige. Ein Sieg bei Viktoria Köln am Sonntag in einer Woche ist ohne Frage Pflicht. Andernfalls könnte das rettende Ufer bereits in ganz weite Ferne geraten.