REAL TOTAL
·23 de janeiro de 2025
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Die Umbauarbeiten am Camp Nou kommen nur schleppend voran – Foto: fcbarcelona.es
Um den 11. Mai herum steigt im Rahmen des 35. LaLiga-Spieltags der Clásico zwischen dem FC Barcelona und Real Madrid – normalerweise in Barcelona. Offenbar ist das aber alles andere als sicher, denn laut dem Radiosender SER Catalunya erwägt Barça eine Verlegung des größten Spiels im spanischen Fußball ins europäische Ausland. Zwar sei das Hauptziel immer noch, dass das Spiel im Camp Nou, das seit dem Sommer 2023 aufwendig renoviert wird, stattfindet, aber der katalanische Klub schließt offenbar nicht aus, es außerhalb Spaniens auszutragen, wenn die Arbeiten im eigenen Stadion bis zum 11. Mai immer noch keinen Spielbetrieb erlauben sollten. Über seinen Plan B hat der Klub bisher weder LaLiga noch die RFEF oder Real Madrid informiert – alle Parteien müssten einer Verlegung der Partie außerhalb Spaniens zustimmen –, da man zuversichtlich sei, dass das eigene Stadion bis Mai in einem für die Austragung des Clásicos geeigneten Zustand sein werde, doch wie SER Catalunya berichtet, zieht Barça die Option Ausland ernsthaft in Betracht, da man der Meinung sei, dass eines der meistverfolgten Fußballspiele der Welt in einem Stadion mit großer Kapazität (im immer noch unfertigen Camp Nou würden um die 60.000 Zuschauer Platz finden) und mit den bestmöglichen Bedingungen ausgetragen werden müsse. Außerdem: Die Einnahmen aus einem solchen Spiel sollen zwischen acht und neun Millionen Euro betragen.
Auf eine Anfrage des Senders beteuerte der FC Barcelona, dass man zuversichtlich sei, das Spiel im eigenen Stadion stattfinden zu lassen, es zu viele „Was wäre wenn“-Fragen gebe und man sich lieber nicht auf Spekulationen einlassen wolle. Ein klares Dementi klingt jedenfalls anders. Sollte der Clásico tatsächlich in einem anderen Land steigen, wäre es eine historische Zäsur, denn noch nie fand eine Liga-Partie zwischen den beiden Erzrivalen außerhalb Madrids oder Barcelonas statt, geschweige denn außerhalb spanischer Grenzen. Bisher waren die Supercopa-Duelle in Saudi-Arabien die einzigen Pflichtspiele zwischen Blaugrana und den Königlichen, die im Ausland ausgetragen wurden.
Bisherige Clásicos im Ausland
Barça hatte eigentlich vor, noch bis Ende des vergangenen Jahres wieder ins Camp Nou zurückzukehren, das dann bei einer vorübergehenden Kapazität etwa 60.000 Zuschauern parallel weiter umgebaut werden würde – die neuen Sitze wurden und werden daher nach und nach schon seit dem Herbst montiert. Bis die Fans auf ihnen Platz nehmen, dauert es aber offensichtlich noch eine Weile, denn zunächst wurde der von Vereinspräsident Joan Laporta seit langem angekündigte Termin von November auf Dezember 2024 verschoben, aber auch daraus wurde bekanntlich nichts. „Wenn nicht Ende Januar, dann aufgrund des Spielplans Anfang Februar. Es werden bereits Sitzplätze montiert und der Rasen verlegt. Wir versuchen, die Rückkehr so angenehm wie möglich zu gestalten, auch wenn wir davon ausgehen, dass es anfangs einige Unannehmlichkeiten geben wird“, so der Klubchef noch im Oktober. Seit dem vergangenen Freitag ist jedoch klar – das geplante Comeback wird erneut nach hinten verschoben und könnte jetzt sogar erst zur neuen Saison zustande kommen. Wie der Verein bekanntgab, finden die Heimspiele mindestens noch bis zum 23. April im Estadi Olímpic Lluís Companys, dem Olympiastadion der Stadt Barcelona, statt. Um jenen Mittwoch herum treten die Katalanen in LaLiga zu Hause gegen den RCD Mallorca an. Barça teilte außerdem mit, dass die Gültigkeit der Dauerkarten bis zu dem genannten Stichtag verlängert werden. Das gelte nicht nur für die Partien in der Primera División, sondern auch für die in der Copa del Rey und der Champions League.
Eine Verlängerung der Präsenz des FC Barcelona im Stadion Lluís Companys auf dem Montjuïc-Berg über Ende April hinaus scheint allerdings fast unmöglich, denn für den Monat Mai sind eine Reihe von Konzerten und Events im Olympiastadion geplant, die nur sehr schwer abzusagen wären, unter anderem aufgrund enormer Entschädigungen, welche die Stadt Barcelona in dem Fall an die Veranstalter zahlen müsste – so wollen beispielsweise die Rolling Stones ihre Welttournee in Barcelona starten. Offensichtlich wurden bereits verschiedene Veranstaltungen, die im stadteigenen Stadion stattfinden sollten, bereits an andere Orte verlegt, anders wäre die erneute Fristverlängerung für den spanischen Vizemeister möglich gewesen. Die Sportzeitung MARCA hatte vor Weihnachten berichtet, Barça könne diese Saison in der Champions League irgendwann nicht mehr auf dem Montjuïc spielen, da das dortige Stadion für andere, nicht genauer erläuterte Events gebucht worden sei. Problem: In dem Fall müsste Barça zumindest für die Aufgaben im internationalen Geschäft bereits nach der Ligaphase umziehen, weil die UEFA es nicht erlaubt, inmitten der K.o.-Phase einen Stadionwechsel vorzunehmen. Gestattet wird das nur nach dem Abschluss der Vorrunde.
Barça lässt das neue Camp Nou mit einer Zuschauerkapazität von 105.000 bauen. Das Ende ist für den Sommer 2026 geplant, dürfte angesichts dessen, was in diesem Großprojekt alles noch getan werden muss, aber kaum zu realisieren sein. Seit einigen Monaten lässt sich über einen täglich stundenlangen YouTube-Livestream erkennen, dass auf den seit dem Umbaubeginn ergrauten Tribünen nach und nach neue Sitzplätze montiert werden, von angesprochenen Spielfeld-Vorbereitungen ist jedoch noch nichts zu erkennen. Im Gegenteil: Dort wimmelt es weiterhin von Materialien, Kränen und Containern. Angesichts dessen und der verzwickten Situation mit dem Olympiastadion scheint der Clásico im Ausland doch mehr als nur eine Schnapsideee zu sein.