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·15 de abril de 2025
Unruhe beim VfL Wolfsburg: Hasenhüttl wackelt – Blessin als heißer Kandidat?

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·15 de abril de 2025
Beim VfL Wolfsburg verdichten sich die Anzeichen, dass Trainer Ralf Hasenhüttl nur noch bis zum Sommer auf der Wölfe-Bank sitzen wird. Die sportliche Talfahrt und interne Spannungen sorgen zunehmend für Unruhe im Klub. Als möglicher Nachfolger kommt jetzt Alexander Blessin vom FC St. Pauli ins Spiel – zumindest intern wird der Name offenbar heiß diskutiert.
Nach nur einem Punkt aus den letzten fünf Partien und mittlerweile vier Niederlagen in Serie ist der VfL Wolfsburg das aktuell schwächste Team der Bundesliga. Der angepeilte Einzug ins internationale Geschäft droht zu scheitern – mit ihm offenbar auch die Zusammenarbeit mit Hasenhüttl. Obwohl dessen Vertrag noch bis 2026 läuft, mehren sich die Hinweise, dass es im Sommer zur Trennung kommt. Von Sportdirektor Peter Christiansen fehlt schon seit Wochen ein klares Bekenntnis zum Trainer. Im Gegenteil: Laut Wolfsburger Allgemeine Zeitung soll das Verhältnis zwischen beiden als belastet gelten.
Besonders irritiert zeigte sich die sportliche Führung über einen Vorfall vor dem Union-Spiel, als Hasenhüttl bei einer nicht-öffentlichen Trainingseinheit Nachwuchstrainer des eigenen Vereins vom Platz geschickt haben soll. Ein Vorgehen, das intern für Stirnrunzeln sorgte – vor allem, weil gerade die Verzahnung mit dem Nachwuchsbereich in Wolfsburg als strategisches Ziel gilt.
Dass es unter der Oberfläche brodelt, zeigt auch ein weiterer Vorfall nach dem 0:1 bei Union Berlin: In der Kabine soll es zu einer lautstarken Auseinandersetzung zwischen Hasenhüttl und Angreifer Kevin Behrens gekommen sein. Auslöser war offenbar eine interne Ansprache des Trainers, auf die Behrens seinerseits mit deutlichen Worten reagierte – zu deutlich für Hasenhüttls Geschmack. Der Routinier stand daraufhin im folgenden Spiel gegen Leipzig nicht im Kader. Sind diese Vorfälle ein Ausdruck eines Teams, das sich von seinem Trainer zunehmend entfremdet hat?
Inmitten dieser unruhigen Gemengelage rückt ein Name immer mehr in den Fokus: Alexander Blessin. Der aktuelle Coach des FC St. Pauli, der die Kiezkicker mit klarer Linie und emotionaler Ansprache in die Bundesliga geführt hat, soll beim VfL intern intensiv diskutiert werden. Das Hamburger Abendblatt berichtet von konkreten Überlegungen der Wolfsburger Verantwortlichen, Blessin als möglichen Nachfolger aufzubauen. Auch die WAZ hatte zuvor bereits über das Interesse berichtet.
Offiziell gibt sich der 51-Jährige gelassen. In einem Interview stellte er klar, dass für ihn aktuell nur St. Pauli zähle. „Ich habe beim Verein unterschrieben, weil ich von ihm überzeugt bin. Ich habe mich bewusst darauf eingelassen und genieße es, hier zu arbeiten. Für mich ist klar, dass wir die Liga halten und die Arbeit dann normal weitergeht. Über die nächste Saison ist noch kein Gedanke verschwendet worden, weil der Fokus komplett auf dem Hier und Jetzt liegt“, so Blessin. Doch dass sein Name kursiert – und das nicht nur in Wolfsburg, sondern auch kurzzeitig bei RB Leipzig – zeigt, wie sehr seine Arbeit Aufmerksamkeit weckt.
Neben Blessin stehen offenbar auch Lukas Kwasniok (SC Paderborn), Jacob Neestrup (FC Kopenhagen) und Bo Svensson (vereinslos) auf der internen Liste. Doch Blessin scheint aktuell der Kandidat mit der größten Zustimmung im Verein zu sein – nicht zuletzt, weil sein klarer Führungsstil als Gegenentwurf zur zuletzt polarisierenden Art Hasenhüttls wahrgenommen wird.
Ob es bereits in den kommenden Wochen zu einem Trainerwechsel kommt, hängt auch vom weiteren Saisonverlauf ab. Klar ist: Die Stimmung rund um den VfL ist angespannt. Immer mehr Geschichten deuten darauf hin, dass es im Gebälk knirscht – atmosphärisch wie sportlich. Das Verhältnis zwischen Mannschaft, Trainerteam und sportlicher Leitung ist spürbar belastet. Die Entscheidung über Hasenhüttls Zukunft dürfte deshalb auch ein Signal an die Kabine sein: für einen Neuanfang oder für das Festhalten an einem umstrittenen Kurs.
Eines ist sicher: Ruhige Wochen wird es in Wolfsburg so schnell nicht geben.